Donnerstag, 29. April 2010

Hingehen! Hingehen! Hingehen!



Abb: Superman, Heft 22 Jan-Feb 1944

Superman mit Goebbels und der amerikanischen Freiheitsglocke

(Cover: Wayne Boring)

©2010 DC Comics. All rights reserved.



An dieser Stelle möchten wir auf eine hochinteressante Ausstellung hinweisen, die heute im Jüdischen Museum eröffnet wird. Die meisten der darin vertretenen Autoren haben wir in unserem Sortiment. Den Katalog gibt's exklusiv im Museum.

Wir zitieren dazu aus dem Pressetext des jüdischen Museums:


Presseinformation

zur Sonderausstellung »Helden, Freaks und Superrabbis.

Die jüdische Farbe des Comics«

Vom 30. April bis 8. August 2010 im Jüdischen Museum Berlin

Superman, Batman, die Fantastic Four – die großen Figuren des Comics

stammen aus der Feder jüdischer Zeichner. Sie sind zwar keine jüdischen

Helden, aber Belege für eine Populärkultur, an der besonders in den USA

viele Juden beteiligt waren. Mit dem Ende der 70er Jahre entstehenden

Comic-Roman werden schließlich explizit jüdische Themen aufgegriffen.

»Maus – Die Geschichte eines Überlebenden« von Art Spiegelman stellt die

bislang radikalste Auseinandersetzung mit der Schoa und den Konflikten

und Spannungen in Familien von Überlebenden dar.

Anhand der Werke von mehr als 40 Künstlern folgt die Sonderausstellung

»Helden, Freaks und Superrabbis. Die jüdische Farbe des Comics« der Spur

jüdischer Zeichner, Texter und Verleger der Comic-Kunst. Sie spannt einen

Bogen von den ersten Comicstrips des späten 19. Jahrhunderts über die

Superhelden aus den 30er und 40er Jahren, der Undergroundbewegung der

60er Jahre bis hin zur literarisch anspruchsvollen Graphic Novel unserer

Zeit.


Wann: 30. April 2010 bis 8. August 2010

Wo: Stiftung Jüdisches Museum Berlin

1. OG Altbau

Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin


Eintritt: 4 Euro, erm. 2 Euro

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:

www.jmberlin.de/comic


Im Rahmen des Ausstellung finden folgende Veranstaltungen statt:

mehr



Ray Bradbury / Tim Hamilton - Fahrenheit 451 [Eichborn] ... die gelungene Adaption eines Meisterwerks.

Phantastische Schriften hatten immer einen schwierigen Stand in der literarischen Bewertung, oftmals als eskapistische Massenware runtergeschrieben, galten sie nicht wirklich als kritisches Beschreibungsmodell gesellschaftlicher Prozesse.

Ähnliches - zumeist aber nochmals verschärft - gilt auch für die Gattung des Comics. Frei von schöpferischer Substanz, ohne nuancierte analytische Kategorien und adressiert an ein literaturfernes Publikum, so die abschätzigen Urteile.

Ob diese Vorbehalten tatsächlich zutreffen, soll nicht Teil dieser Rezension sein, ich sehe keinen zielführenden Sinn darin. Daher will ich mich vielmehr mit der Comicadaption eines populären Buches beschäftigen. Natürlich kann man einwenden, dass "Fahrenheit 451" bereits durch die filmische Umsetzung 1966 die Gattungsgrenzen überwunden hat und somit in den ausserliterarischen Mainstream gelangt ist, aber ist Truffaut tatsächlich als massentauglicher Künstler zu betrachten? Und falls ja, gelang es ihm die Stimmung des Buches tatsächlich adäquat umzusetzen, meines Erachtens nicht.

Tim Hamilton, der bereits durch einige sehr erfolgreiche Arbeiten auf sich aufmerksam machte und als Mitglied des kritischen DIY-Internetcomic-Kollektivs act-i-vate aktiv ist, adaptierte Bradburys literarische Vorlage, welches neben Huxleys "Brave New World", Orwells "1984 " und Samjatins "Wir" zu den vier grundlegenden Dystopien des 20ten Jahrhunderts gezählt werden kann. Dieser frühe Entwurf einer intellektfeindlichen, bereitwillig eskapistischen und völlig digitalisierten Welt bezieht seine starke Wirkung aus seiner Wirklichkeitsnähe.

Heute sind farbenprächtige Surroundbildschirmwände und das Ja zur medikativen Regulation der Lebensplagen und die medial geteilten Hysterien und Hetzen, integrale Teile unserer westlichen Alltagswelten. Und ob unsere Zuneigung zum Speichermedium Buch noch vorhanden ist, lässt sich anhand der fortschreitenden Ausdünnung der Verlagslandschaft recht klar beantworten, kurz: Rayburys scharfsinnige Extrapolation hat sich vielleicht in Detailfragen geirrt, aber die grundlegenden Entwicklungen haben sich (erschreckenderweise) durchaus bewahrheitet und bleiben brandaktuell.

In der von ihm skizzierten Gesellschaft existiert keinerlei kritische Debattenkultur, jedes eigenständige Denken wird durch die weitreichende und freiwillige Sedierung medikativ unterbunden und Job bleibt Job, auch wenn man dabei Menschen entzündet.

Weitreichende Sozialapathie, eine ständige mediale Berieselung und die offensichtliche Auffälligkeit, falls man gegen diese gesellschaftlichen Handlungsmaxime verstösst - all diese Faktoren sind vorhanden, wenn auch in einem deutlich harmloseren Mass.

Und ein Bücherverbrennen, im großen organisierten Stil findet auch nicht statt, aber die Verlagerung hin zu einer, in immer kleinere Informationspartikel zerfallende, Lesekultur kann durchaus als Grund für das Fehlen grundlegender kultureller Skills wie besispielsweise Lesefähigkeit von längeren und komplexeren Texten benannt werden, auch wenn viele jetzt sicherlich abwinken werden.

Faktisch ist Lesen aber (wie jedwelche andere kulturelle Praxis) eine Fähigkeit, welche ohne ständige Übung verkümmert, der Preis der Digitalisierung ist beispielsweise schon unser Verlust der Handschriftlichkeit.

Und nein, ich stimme jetzt sicherlich nicht in schirrmacher'schen kulturpessimistischen Gesänge ein, aber zum besseren Verständnis von Bradburys Anliegen ist die Sensibilisierung für diese Formen der Wissenstradierung immens wichtig.

Er war ein Gelehrsamkeitsoptimist, welcher in einer fortschreitenden Volksbildung eine der Grundlagen einer weitführenden gesellschaftlichen Liberalisierung sah. Während des Entstehungszeitraums des Romans (Erstveröffentlichung 1953) sah er die Möglichkeit der eigenmächtigen (atomaren) Ausrottung jeglicher Bildungstraditionen durch den (damals durchaus sehr hitzigen) Kalten Kriegs gegeben.

Diese apokalyptische, radikale und sehr düstere Note ist es vielleicht, die den Roman so unglaublich zeitgemäss und gleichzeitig zeitlos macht. Die waffentechnologischen Potenzen haben sich seit 1953 nicht zurückentwickelt, spinnerte Gruppierung testen auch gerne mal selbstgebastelte Sprengmittel oder toxische Gase in Nahverkehrsmitteln, die Brutalität von Konflikten hat sich vervielfacht und eine Besserung ist selbst für den nulläugigen Optimisten nicht in Sicht.

In Bradburys Vorlage überwacht eine staatsideologische Doktrin jede Form der Abweichung, diese Dissidenten werden beseitigt und mit ihnen auch diese kontaminierten, ansteckenden Krankheitsträger mit dem Gattungsnamen Buch. Er inszeniert, in einer grandiosen Überspitzung, die Panik eines jeden, durch Gewalt herrschenden Systems vor der Macht der Literatur. Natürlich wirkt diese Begeisterung heute etwas anachronistisch, man sollte aber berücksichtigen, dass in einigen Ländern ausserhalb der Mauern Europas, diese Verfahren noch immer freudige Anwendung finden (und auch in Demokratien wird ein Toleranzdefizit immer deutlicher).

Bradburys Schergen unternehmen jedoch nicht nur den Versuch alle Speichermedien mit abweichenden Inhalten den Flammen zu übergeben und somit eine Homogenisierung des Wissens herbeizuführen, sie wollen auch die Multiplikatoren dieses Wissens richten. Diese Praxis ist uns aus der deutschen Geschichte auch wohlbekannt. Wobei man die inszenierte Nutzung der Flammen auch nicht notwendigerweise benötigt. Stalins fleissigen Bienchen säuberten, auch ohne sie, die Bibliotheken von antifaschistischen Autoren, welche nicht doktrinkonform schrieben.

Welche Furcht Bradbury aber umtrieb, war nicht die Angst vor einer (meist zeitlich beschränkten) politisch gefärbten Kulturordnung, sondern vor dem Verlust einer überzeitlichen Gabe, die der Bewahrung von Kultur und deren Weitergabe. Diese Wahrnehmung wird sichtbar, wenn sich die Buchmenschen, zu denen Guy Montag im Verlaufe der Story flüchtet, einer, in der europäischen Weltdeutung lange verpönten Kulturtechnik bedienen.

Über Jahrzehnte galten die afrikanischen, schriftlosen Gesellschaften als kulturell rückständiger, als unbegabt in der Weitergabe kultureller Artefakte. Betrachtet man die Wirksamkeit oraler Tradierungstechniken wie beispielsweise der Griotdichung ist dieses kulturchauvinistische Argument natürlich fix zu entkräften und genau hier entwickelt "Fahrenheit 451" eine Dynamik, welche hochspannend ist.

Die Buchmenschen üben sich in der oralen Weitergabe kulturell bedeutsamer Schriften, welche den Feuersturm auch ohne ihre Trägermedien überstehen sollen, jeder Buchmensch lehrt einem jüngeren Mitglied dieser Exilantengemeinde den Wortlaut eines Buches, welches Teil unseres kulturellen Gedächtnisses ist.

Somit nähert sich das Buch aus zwei Perspektiven der Wichtigkeit eines Gedächtnisses. Das individuelle Gedächtnis der Bewohner dieses (Zukunfts-)Staates wird durch die Nutzung chemischer Substanzen eingetrübt, der Wunsch nach einer Erweiterung der kulturellen Sphäre kommt zum Erliegen, das Interesse an einem Anderen als dem Fernsehbild erlicht. Und mit der zunehmend tatenlosen Passivität geht eine Verkümmerung des kulturellen Gedächtnisses einher.

Anhand der etwas längeren Herleitung habe ich versucht klarzustellen, weshalb dieses phantastische Buch niemals eskapistisch war und somit können alle (möglicherweise neidvollen) Vorwürfe weniger wirkungsmächtiger Autoren und Ausdeuter belächelt werden, wertungsideologische Prämissen sind drehbar.

Zur Adaption: Hamilton aktualisiert in seinen eindrücklichen Bildern den Gehalt des Buches und eröffnet eine gänzliche neuen Horizont, was wenn eine Behörde die Feuermänner befehligt, eine Behörde deren Anliegen die totalitäre Meinungskontrolle ist, die jede Abweichung von den allabendlich ausgestrahlten Masternarrativen erzwingen will? Er beweist, dass der Roman eine beklemmend aktuelle Ebene besitzt, in der das Bewahren des kritischen (Informations-)Austauschs bereits umkämpft ist.

Seine, gleichsam an den Ästhetiken des Film noir und der Art déco geschulten Bilderwelten, entfesseln bei der grafischen Umsetzung des Romans eine hohe visuelle Gewalt. Ich habe den Roman (teilweise) nochmals parallel aufgeschlagen und festgestellt, dass manche Bilder so komprimiert den Storyverlauf darstellten, dass man ohne weiteres von einer verdichteten visuellen Nacherzählung sprechen kann, die trotz aller Werktreue eine sehr eigenständige Bildsprache entwickelt.

Insbesondere die Hetzjagd per Helikopter, welche Truffaut gänzlich aussparte und die Verfolgung Montags durch den angsthormongesteuerten Roboterhund, sind Szenen von hoher Suggestivkraft, welche man nicht so schnell wieder aus dem Kopf streichen kann/will.

Bradbury, selbst ein großer Comicfan, liess es sich nicht nehmen ein knappes Vorwort für diese Hommage zu seinem 90ten Geburtstag zu verfassen und hob (nicht ohne Spott) hervor, dass beide Künstler bewiesen, dass aus der Verbindung zweier verfemter Gattungen durchaus sehr kritische entstehen können.

Bradbury macht sich auch stark dafür, dass über seine Chiffre des destruktiven Feuerwehrmanns, des Täters in der Gruppe unter dem höheren Befehl, wieder vermehrt nachgedacht werden muss, will man ein freies, kreatives und kulturell arbeitendes Gemeinwesen erhalten. Weise Worte von einem klugen Mann ... ich finde, dass dieser Comic (und natürlich auch dessen zugrundeliegender Roman) Pflichtlektüren sind, den deutschsprachigen Comic könnt ihr zum Preis von 22,95 Euro (HC) in beiden Filialen finden, den Roman in jeder Buchhandlung, die etwas auf sich hält.

Flaneurtip, aber dieses Faktum sollte anhand der Textmenge eh klar sein ;).

Brain Wood & Becky Cloonan: Demo [Eidalon] ... Ganz normale Superhelden.

Bereits lange vor der karnevalistischen Kostümklamauk Kickass gab es comicinterne Überlegungen zu den ganz normalen Superhelden. Aber anders als bei der effektbasierten Zelluoidsause standen bei der Independentproduktion Demo normale Menschen mit Superkräften im Mittelpunkt. Also tatsächliche Mutationen und Abweichungen und keine kostümierten Grenzgänger.

Was Brian Wood gemeinsam mit seiner Zeichenpartnerin Becky Cloonan hier in die Waagschale wirft, weicht völlig ab von den herkömmlichen Narrativen des Superheldengenres, hier findet der Leser weder latexgeschmückten Übermenschenwesen oder moralisierenden Instanzen, noch heldenhaften Figuren, deren Entrücktheit fasziniert.

In den 12 Kurzgeschichten findet vielmehr eine Mediation über die Erbärmlichkeit einer Sonderbegabung und die Problematiken der unfreiwilligen Superheldenhaftigkeit statt. Die Gabe nichts vergessen zu können, wird anhand einer gescheiterten Liebe, deren Restbestand ein einsam blutendes Herz/Bewusstsein ist, welches sich an jedes noch so winzige Detail erinnern kann verdeutlicht. Die menschliche Fehlbarkeit besitzt bedeutsame Vorzüge gegenüber der Übermenschlichkeit, aus dieser Perspektive wurden die (unfreiwilligen) Vigilanten bislang eher selten beleuchtet. Selten war man so froh, bloss ein Mensch zu sein.

Der charmante Schwarzweissstrich von Cloonan und das schwindelerregend gute Storyboarding von Wood harmonieren hervorragend und ergänzen sich wechselseitig. Die Verdeutlichung offener oder diffuser Erzählstränge durch die eleganten Bildanordnungen gelingt ebenso gut wie die Schaffung einer gleichberechtigten Autorenschaft, in welcher die Zeichnerin bedeutend mehr ist als nur die illustrierende Dienstleisterin des Storyboarders.

Wood, dessen grandiose Dystopie DMZ von mir bereits an anderer Stelle hochgelobt wurde, zeigt in diesen Kurzgeschichten, dass er sich auch das Verfassen von Miniaturen versteht, durchschnittlich 20-24 Seiten genügen ihm, um die sonderbaren Talente der Alltagsmutanten und deren verstörende psychologische Wirkung auf die Betroffenen auszutarieren. Die Liste ist zu lange um sie gänzlich auszuführen, dennoch will ich eine Person genauer darstellen. Die der zweiten Story des ersten Bandes ("Emmy") wird von einem jungen Mädchen erzählt, welche aufgrund ihrer Verschwiegenheit immer wieder aneckt und sich fiesen Neckereien ausgesetzt sieht.

Jedoch ist ihre Zurückhaltung kein Zeichen von Schüchternheit oder gar Verstockheit, sondern das nüchterne Resultat ihres Wissens um eine Spezialbegabung. Alles was sie sagt bewahrheitet sich, ihre Worte können töten. Besonders spannend hierbei finde ich, dass Wood keine Figur in der Adoleszenz wählte, bei der man von Erfahrungen mit Grenzsituationen ausgeben könnte, sondern ein kleines Mädchen, welches dieses Alter noch nicht erreicht hat und deren kindliche Unbeschwertheit durch die Erfahrung mit der potentiell tödlichen Macht ihrer Superkraft verloren ging. 12 Mal Superhelden wider Willen, in all ihrer Erbärmlichkeit und ihrer Hilfslosigkeit im Umgang mit den ihnen innewohnenden Kräften.

Die lesenswerte(n) Dekonstruktion(en) einer durchaus kontroversen und oftmals auch ermüdend stereotypen Gattung des Comics könnt ihr in beiden Filialen erwerben. Der Kostenpunkt der deutschen Ausgabe im Softcover liegt bei 15,90 Euro (#1) bzw. 14,90 Euro (#2). Nachdem die einzelnen englischsprachigen Sammelbände inzwischen OOP erscheint in wenigen Tagen eine Complete Edition für 18,95 Euro.

Fundsache. Simpsons. krass.

die Krass-Over-Krise ist unter dem Kness-Bekk-Verlag erschienen


www.simpsonsnews.de/news1613.html

Mittwoch, 28. April 2010

Montag, 26. April 2010

Range Murata - Anime Works 1998-2006

Dieser Titel war schon vor über einem Jahr angekündigt - und scheint nun Ende Mai tatsächlich in Japan zu erscheinen!

Range Murata - Anime Works 1998-2006

ISBN 978-4-86269-093-7 / 9784862690937 / 4-86269-093-9 / 4862690939

344 Seiten
ca. 65 Euro
Release Date: 2010-May-29
Vorbestellnummer: 10068

Diese beiden Anzeigen wurden in den vergangengen Wochen in japanischen Magazinen veröffentlicht:


Sonntag, 25. April 2010

(»im Schatten zweier Türme«) ... die New Yorker Gruppe »Revolution Muslim« stoppt SOUTH PARK

www.southpark.de/alleEpisoden/1405/

Die Islamisten haben gewonnen. Sie können sich brüsten, ein weltweit ausstrahlendes Fernsehnetzwerk eingeschüchtert zu haben: Die Folgen 200 und 201 der Zeichentrickserie SOUTH PARK, die in den Vereinigten Staaten Mitte der Woche gelaufen sind, werden nicht mehr gezeigt. Nicht mehr in Amerika und auch nicht in den anderen Ländern. Auch auf den Internetseiten zur Serie, die eigentlich sämtliche Episoden vorhalten, kann man sich nicht mehr ansehen, welchen Reim sich die Macher Trey Parker und Matt Stone, auf religiösen Wahn, Intoleranz und fanatische Bilderverbote machen. Dafür haben die Islamisten gesorgt, welche die Internetseite RevolutionMuslim.com bestücken.
(Michael Hanfeld / 24.4. - FAZ) -> weiter

Es geht in dieser Episode offensichtlich nicht um Mohammed, sondern um Tabu, Angst und Einschüchterung, wie sie sich seit 2001 und besonders nach der Karikaturen-Affäre breit gemacht haben. Es geht um genau die feige Einstellung, die sich jetzt wieder zeigt. Sie hat, muss man leider sagen, in diesem Fall recht wenig mit den Muslimen zu tun. Sie ist eine Folge allzu bereitwilliger Projektionen, für die die konvertierten Irren von New York nur den Anlaß liefern mußten.
p.s. Eben erst fällt mir folgender Clip von Jon Stewart auf – aus der gestrigen Daily Show (auch Comedy Central!). Da wird einfach alles gesagt zum Thema. Und gesungen! Jon Stewart ist Gott:
(Jörg Lau / 23.4. - Die ZEIT) -> weiter


The Daily Show
with Jon Stewart (Comedy Central - 22.4.)

Daily Show Full Episodes

Samstag, 24. April 2010

Der doppelte Bela ( Beta-Bela )

Bis 15 Uhr glaubten wir noch, Bela Sobottke zum Signieren bei uns zu Gast zu haben. Aber dann hörten wir auf Radio Fritz ein Interview mit dem echten Bela, der sagte, dass während er ins Mikrophon spräche sein "Evil Twin" in der Zossener Strasse 33 seinen  neuen Comic "König Kobra" singieren würde!

Dass der Klon seine Sache gut gemacht hat, davon zeugen die Bildern, die vom "Good Twin" unserer Kollegin Margitta gemacht wurden. Ihr Original sass hoffentlich während dessen schön in der Sonne!

Wie man sehen kann, war schön was los!









Donnerstag, 22. April 2010

Wow! Wow! Wow! GENESIS (die Band) von R. Crumb!?

Ward Sutton hat geträumt!

Von R. CRUMB und seiner GENESIS.

- aber nicht als Schöpfungsgeschichte,
sondern wie Crumb die Geschichte dieser Prog-Rocker der 70er Jahre illustrieren würde!

GREAT STUFF aus der Village Voice!

KICK-ASS - Der Film

Nachdem am Dienstag comicgate.de einen gewürzten Verriss des Comics (»pubertäre Machtphantasie«) vorgelegt hatte, kamen am Mittwoch die Filmkritiker zu Wort:

Pro: Lars von Törne (Tagesspiegel)
Hit-Girl hat das Zeug zur Kultfigur – auch weil sie im Gegensatz zu den sonst in diesem Genre üblichen Frauendarstellungen eben nicht als verhuschtes Mäuschen oder draller Kurvenstar dargestellt wird, sondern weil sie tougher auftritt als all die männlichen Figuren um sie herum. In den Maßstäben der Superhelden-Comicwelt ist das fast schon revolutionär... -> weiter

Pro: Jörg Wunder (Tagesspiegel)
KICK-ASS leistet für Superheldenfilme Ähnliches, was der »Star Trek«-Parodie GALAXY QUEST im Science-Fiction-Bereich gelang: Durch die Verankerung des irrwitzigen Plots in einer selbstreferenziellen Plausibilitätsschlaufe (Comicleser bzw. Schauspieler geraten in den fiktiven Kosmos ihres Beschäftigungsfeldes) werden die Mechanismen des Genres aufgezeigt, ohne den Geist zu verraten. -> weiter

Pro: Lars Tunçay (INTRO Magazin)
Die US-Kritik richtete sich vehement gegen die exzessiven Gewaltdarstellungen und die Kodderschnauze der elfjährigen Hit-Girl-Darstellerin, dabei steht hier etwas ganz anderes zur Debatte. Wo nämlich herkömmliche Comicverfilmungen (inklusive WATCHMEN) inzwischen zu unbedenklicher Familien-Fantasy ohne viel Realitätsbezug herabgestuft worden sind, erinnert das kalte Herz von KICK-ASS daran, dass es diesen Rückzugsraum nicht wirklich gibt. Ein Film also auch über das Medium selbst, und definitiv nichts für Kinder. -> weiter

Pro: Sebastian Ko (1LIVE)
Einerseits ist KICK-ASS eine hemmungslose Persiflage auf politisch korrekte Superhelden wie Batman, Superman oder Spiderman - passenderweise wird dann auch Spidermans Kernsatz "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" zu "Aus keiner Kraft folgt keine Verantwortung" - und andererseits ist KICK-ASS mit der schlagkräftigen Hit Girl dann doch wieder ein Superhelden-Film. Dasselbe gilt für den Stil: Einerseits Popcorn-Action und andererseits brutaler Realismus und es gilt für die Figuren: Kein edles Motiv treibt Dave an, ein Superheld zu werden, sondern eher eine Mischung aus Geltungssucht und Fandom... -> weiter

eher Pro: Jörg Buttgereit (TIP Magazin)
... sieht aus wie ein Bastard aus Pixars DIE UNGLAUBLICHEN und der Erwachsenen-Comicadaption WATCHMEN... Ein richtig schöner Jungsfilm. -> weiter

Contra: Daniel Kothenschulte (Frankfurter Rundschau)
ein hoch gezüchtetes Studio-Produkt kühler Kalkulation -> weiter

eher Contra: Daniel Sander (Spiegel)
Das ist natürlich ziemlich krank, hat aber vor allem in der ersten Hälfte durchaus Witz. KICK-ASS wirkt am Anfang wie eine boshafte, aber originelle Superhelden-Satire, ein Spaß, der sich nicht ernst nimmt, bunt und laut und schnell... Mit viel Liebe gemacht. Aber ohne Herz. -> weiter

eher Contra: Lutz Göllner (zitty)
Man sollte das Gemüt und Humorverständnis eines Fleischerhundes haben. -> weiter

hinterfragend: Thomas Klingenmaier (Stuttgarter Zeitung)
Man kann KICK-ASS als Liebeserklärung an harmlose Machtträume der Machtlosen sehen. Aber ein entsprechend vorverwirrter Geist kann den Film gewiss auch anders lesen... In der Debatte um Amüsiergrenzen, Jugendschutz und Entwicklungsschädigung wird KICK-ASS wohl bald als Vorzeigefilm der Zensurbefürworter dienen. -> weiter

Update DO Abend 20 Uhr: ein langer, aber etwas widersprüchlicher Text bei nerdcore.de
Der Film macht sehr viel Spaß, ist wahrscheinlich eine der besten Comic-Verfilmungen ever...
Ich hatte mir das Comic vor ein paar Wochen gekauft und an einem Stück durchgelesen. Fantastisch, vielschichtige Charaktere, Meta-Meta-Ebenen, sehr viel Psychologie und all das gepaart mit einer Coming-Of-Age-Story...
Darüber hinaus gibt es bei Superhelden-Comics eine Regel, die sowohl Mark Millar in seiner Vorlage als auch der Film vergessen hat: Superheroes do not kill people. Aber hier bin ich wohl auch nur der korinthenkackende Nerd und wahrscheinlich werde ich einfach nur alt...
Dennoch: Ein Film, den man als Comic-Freund unbedingt gesehen haben muss und ich finde Kick Ass als Film auch durchaus gut, aber er hätte so so so so so viel besser sein können. -> weiter

kann man ja mal drüber nachdenken... »Copying Is Not Theft«


Dieser Clip in diversen anderen Formaten, mit Untertiteln (!) und in anderen Versionen (»Punk«-style) bei questioncopyright.org


- siehe dazu auch Peter Glasers Vortrag auf der re:publica 09

Wenn du einen Apfel hast und ich habe einen Apfel und wir tauschen die Äpfel, wird jeder von uns nach wie vor einen Apfel haben. Aber wenn du eine Idee hast und ich habe eine Idee und wir tauschen diese Ideen aus, dann wird jeder von uns zwei Ideen haben...

Mittwoch, 21. April 2010

Marion Peck Buch seit heute bei uns VORBESTELLBAR!

Marion Peck: Animal Love Summer HC
ca Preis: 26,95 Euro
Vorbestellnummer: 15978

Animal Love Summer is the first full monograph for painter Marion Peck. One of the leading ladies of pop surrealism, Peck populates her dreamlike paintings with strange, cute creatures. As her magical and bucolic landscapes unfold, an uneasy melancholy fills the air -- the birds are chirping, but the sounds are not quite right. The viewer pauses and questions the reality Peck has created, as well as one's own. Themes of hope, despair, mystery, nostalgia, love and death recur throughout Peck's work alongside motifs of dreams, big-eyed animals, natural landscapes,doe-eyed children, royalty and peasantry. With references ranging from Pieter Bruegel to Holly Hobbie, Marion Peck mines the depths of art history, popular culture and the human experience for her meticulous scenes. While peasants dance in a painting of the same name, their son leers at a corralled ass while the evening's dinner runs around with its head cut off. In her painting "F*ck You," a nod to François Gerard's 1804 "Portrait de Mme Tallien," an elegant royal is anything but, as she tells us how she really feels. Peck looks beyond the subconscious, reminding us that the waking world is never quite as it seems. And with her dark sense of humor and irrepressible optimism, she assures us that while life can be ominous, tragic, even deceptive, it is also beautiful, magical and alive with hope. Hardcover, color.(Last Gasp)

Charles Burns' BLACK HOLE »in echt«!

Im Reprodukt-Blog wird heute auf eine Fotostrecke im 125 Magazine hingewiesen. Bei theoperators.net gibt's einige Fotos in GROSS:


Update: Da der Server bei theoperators.net scheinbar überlastet ist, hier noch ein weiterer Link mit netter Gegenüberstellung der Fotos und ihren Comic-Pendants: io9

iPhone vs. Android: No Flash!

gefunden bei der Glaserei -> warum? -> 1 | 2 | 3

Dienstag, 20. April 2010

Berliner Comicbörse 18. April 2010

Hier etwas verspätet ein kleiner Rückblick auf die "Berliner Comicbörse" vom Sonntag 18. April, an der wir mit einer Auswahl aus unser US-Importabteilung teilgenommen hatten:

Schön war's!
Spass gemacht hat's!!
Jeder, der nicht dabei war, hat etwas verpasst!!!

Die von den Organisatoren angestrebte Mischung aus Händlern mit Antiquariat und Verlagen mit ihrem aktuellen Programm und Novitäten bot für Sammler und Jäger alles, was das Herz begehrte! 
Die Börse lockte internationale Künstler und lokale Grössen an die Signiertische, wo man für Lau und Umme eine Zeichnung oder Unterschrift abstauben konnte - für das kleine Eintrittsgeld ein Geschenk!
Dies liessen sich noch mehr Fans als das letzte Mal nicht entgehen und das bei dem Superwetter...
Leider konnte Panini wegen gecancelter Flüge nicht wie angekündigt teilnehmen, ich nehme aber an, dass die das nächste Mal dabei sein werden.
Wir werden auf jeden Fall wieder dabei sein und jeder, der dann nicht kommt, soll zur Strafe "Emilia Galotti" von Lessing lesen!


Es gab einen Eingang



 ...einen Ausgang



...dazwischen den Organisator 



...die Kunden



...und uns!



alle Fotos ©Quitzi

Montag, 19. April 2010

zwei seltsame, aber sehr interessante Diskussionen:

»Peinlich: Gratis-Comic-Tag am 8. Mai«
(...) Zielsetzung ist es, der aussterbenden Comicgemeinde, die ausschließlich aus in die Jahre gekommene Nerds besteht, frisches Blut zuzuführen. Einmal durch die Gratisprobe angelockt, sollen Kids dann in Zukunft frohgemut für ein altbackenes Comicheftchen soviel wie für einen Kinobesuch berappen. Besonders bizarr: Die Verlage, die durch eigene Onlineshops dafür sorgen, daß ein Comicshop nach dem anderen Pleite geht, ernten die Lorbeeren und lassen sich das auch noch von den Händlern finanzieren. Respekt.
(...)
Die Comicszene ist tot, aber letztendlich will sie es doch gar nicht anders. Ist doch schön heimelig zu einem Verein zu gehören, wo jeder jeden kennt. Geradezu köstlich in diesem Zusammenhang ist das Splashcomics Video-Interview mit dem Paninicomics Verlagschef, das man getrost unter dem Titel "Kuscheln mit Max Müller" ablegen kann. (...)
-> weiter im schulz-magazin.de


»Online oder offline einkaufen - Vor- und Nachteile«
Wobei - bei aller Polemik - dann doch ein wahrer Kern in diesem zu recht kritisiertem Pamphlet steckt: die aussterbende Comicgemeinde. Die Situation bei Comic-Treffen ist die der Chöre vor 10 Jahren - es fehlt der Nachwuchs. Der trifft sich (noch) auf eigenen Veranstaltungen, aber diese Generation hat eine marktvernichtende Erfahrung; nämlich, dass sich fast alles für Lau aus dem Internet beziehen lässt. Legal oder nicht ist leider kein Kriterium. Was die kleinen Verlage am leben erhält, die aufwendigen Luxusausgaben werden im Mangabereich nicht funktionieren. Ein Symptom können die vielen Anime-Vertriebe in Konkurs sein. Ich sehe auch das fehlende Gespür für Qualität im Allgemeinen - hier das immer weiter sinkende Niveau der Nachmittags-TV-Produktionen und die verbreitete Akzeptanz an blechern schreiender Musik aus winzigen Handy-Lautsprechern. Ich alter Sack kann ein Orchesterwerk in zu Tode gepackter und mit Kompressoren auf markttaugliche Lautstärke veränderter "Qualität" vom Original unterscheiden - meiner Tochter muss ich den Unterschied zeigen.(...)
-> weiter im comicforum.de

NEUER PETER BAGGE COMIC VORRÄTIG


Peter Bagge - Other Lives HC
Preis 18,95 Euro
“I can count on one hand the number of comic artists whose work is as strong…maybe on two or three fingers.” – Robert Crumb
Meet three certified geeks: a self-loathing journalist who has a seemingly normal girlfriend, a conspiracy theorist who still lives with his mother, and an unemployed gamer who lives in his car. These strangely likable misfits find that dark personal secrets can sometimes be a virtue in OTHER LIVES, a hilarious original graphic novel by award-winning creator Peter Bagge (Hate). The story also explores people’s identities, both real and created, and how the two become confused and conflated through the Internet and role-playing games.(DC)

Das Hate Annual #8 haben wir natürlich auch vorrätig!

JEDE MENGE ASCHE!

ACHTUNG: DIE US LIEFERUNG KOMMENDEN DONNERSTAG WIRD WOHL AUSFALLEN! HIER DIE OFFIZIELLE MAIL VON DIAMOND:

Diamond UK New Product Release Week-Ending 23.04.10.

Dear Retailer,
Please note that due to current Air Traffic circumstances we have not received any new Diamond UK product from the US for release this week.

When restrictions are lifted, it will be passenger flights that take priority and freight flights will still be subject to further delays.

It is very unlikely that we will receive this product soon, and we regret to advise you that there will be no new product processed or supplied for this week.

Regards, Diamond UK. 19.04.10.

Samstag, 17. April 2010

KURZER HINWEIS: MORGEN IST COMICBÖRSE IM ELLINGTON HOTEL

...und wir schicken unsere BESTEN Männer, die haben sogar Eier!

Alles über die Comicbörse findet ihr ->HIER<-

Freitag, 16. April 2010

Flash #1 + Promo Ring

Da schlägt das Fanboyherz höher, Flash #1 mit Promo Ring:


Wie ihr seht funktioniert der Ring im gegensatz zu den BN Ringen wirklich, zumindest bei Mike.
ACHTUNG: DEN RING GIBT ES NUR BEIM KAUF VON FLASH #1 UND NUR SO LANG DER VORRAT REICHT!

KURZMELDUNG: Evangelion Vol. 12 eben eingetroffen!

Neon Genesis Evangelion (J) - Vol. 12
Preis: 12,95 Euro

Donnerstag, 15. April 2010

Le Monde diplomatique: In 50 Comics um die Welt (erscheint im Mai 2010)

Die deutsche Ausgabe von "Le Monde diplomatique" feiert ihr fünfzehnjähriges Bestehen! Zum Jubiläum erscheint ein großformatiger Sammelband mit den besten Comicseiten, die seit 2006 in der internationalen Monatszeitung für Politik, Wirtschaft und Kultur abgedruckt werden.

Karoline Bofinger, Herausgeberin des Bandes und verantwortlich für die Comicseite von "Le Monde diplomatique", hat über die Jahre die Crème der internationalen Comicschaffenden gewinnen können, jeweils die letzte Seite zu gestalten. Entstanden sind so fünfzig Comics, die einen unberechenbar frechen, oft absurden und manchmal melancholischen Blick auf Politik, Alltag und Kultur werfen.

Ein einzigartiger Sammelband mit Comics von Max Andersson, ATAK, Anke Feuchtenberger, Holger Fickelscherer, Matti Hagelberg, Line Hoven, Markus Huber, CX Huth, Olivier Schrauwen, J Otto Seibold, Martin tom Dieck, Amanda Vähämäki und vielen anderen mehr.

Le Monde diplomatique: In 50 Comics um die Welt
64 Seiten, farbig, 34x23 cm, Hardcover
ISBN 978-3-941099-45-6
EUR 29,00

Die ersten neun Seiten aus dem großformatigen Buch sind nun online:

Mittwoch, 14. April 2010

Berlin ist groß... viel passiert... re:publica 2010 findet auch statt...

Der Vortrag von Peter Kruse: »What’s Next – Wie die Netzwerke Wirtschaft und Gesellschaft revolutionieren« soll einer der Höhepunkte des ersten Tages der Bloggerkonferenz re:publica 2010 gewesen sein. Wir waren leider nicht dabei...


- und Herr @baranek plant ein Twitterbuch:

Was dabei herausgekommen ist, erhebt den Anspruch die 320 besten Tweets in deutscher Sprache der letzten zwei Jahre versammelt zu haben. Lustige Sprüche, launige Weisheiten, spontane Genialitäten und lakonische Ironiken.

Rezensionen japanischer ARTBOOKs - mit vielen Abbildungen und persönlichen Texten!

Zwei schöne und empfehlenswerte Websites mit vielen Rezensionen aktueller Artbooks aus Japan:

Hunting the Elusive | Nattoli's Blog - nattoli.net

Bei Interesse können wir die meisten Titel innerhalb von etwa einem Monat bestellen -> einfach mailen!

KURZMELDUNG: Ankündigung für Herbst

Nach der "Palestine Special Edition" wird nun auch "Safe Area Gorazde" in einem neuen (passenden Design zur Palestine Special Edition) veröffentlicht.
Herbst 2010 ist angedacht, vorläufiger Vorbestellpreis bei uns 26,- Euro!

Dienstag, 13. April 2010

Lesetipp für diese Woche

George Herriman - Kat & Ignatz In: Tiger Tea HC
Preis: 11,95 Euro
Krazy Kat's most surreal adventures were the famed "Tiger Tea" sequence where Krazy Kat imbibed a psychedelia-inducing substance. This is George Herriman at his best in the only full-length Krazy Kat adventure story of his career presented in the same era as Terry and the Pirates and Captain Easy. Krazy & Ignatz in Tiger Tea showcases a rare photo of Herriman sporting a Mexican sombrero and smoking a funny looking cigarette, a perfect addition to this fun, classic trip down memory lane.(IDW)

Ein ausführliches Review gibt es ->HIER<-

»Vertraute Fremde« - ab 29. Mai im Kino

Basierend auf Jiro Taniguchis literarischem Manga-Comic, erzählt der Film die Geschichte eines Mannes, der plötzlich wieder in der eigenen Kindheit erwacht:


- und bei MovieMaze schon der erste Verriss...

der neue Charles Burns: »X’ed OUT«

...soll im Oktober erscheinen, mehr wissen wir (und andere) auch noch nicht...


Montag, 12. April 2010

Monster Hunter Artbook III

Seit heute bei uns vorrätig; das Monster Hunter "Hunting Card Book"! Es beinhaltet alle Illustrationen der Trading Card Serie, ein absolutes MUSS für jeden Fan der Serie.
Monster Hunter - Hunting Card Art Book
ISBN: 9784862332554 / 4862332552
Bestellnummer: 15561
Preis: 39,95 Euro
A must have for fans of the Monster Hunter series, this book features the card art from the first four Monster Hunter sets, as well as package art and other promotional images. The book also features contributions from every artist who has worked on the game!

Sonntag, 11. April 2010

nun vorrätig: Die »San Francisco Panorama Comics Section«

Bislang hatten wir nur die Gesamtausgabe des San Francisco Panorama von Dave Eggers (McSweeneys 33) vorrätig, zum Wochenende ist auch die einzeln erhältliche Comic-Beilage eingetroffen:

The San Francisco Panorama Comics Section (from McSweeneys - Vol. 33 / COMIC ONLY)

ISBN 978-1-934781-80-7 / 9781934781807 / 1-934781-80-0 / 1934781800

9,95 Euro

Enthält das Chris Ware-Poster "Rocket Sam" sowie Beiträge von Art Spiegelman, Adrian Tomine, Dan Clowes, Gene Luen Yang, Kim Deitch, Seth, Erik Larsen, Keith Knight, Jon Adams, Gabrielle Bell, u.v.a.

Andreas Platthaus in der FAZ: »Das Blatt, in dem die Träume sind«


Samstag, 10. April 2010

Street Art: Die Stadt als Spielplatz & Street Art: Legenden zur Strasse [Archiv der Jugendkulturen]

"Wer sich auf die Realität einlässt, muss die beruhigende Eindeutigkeit aufgeben."

Diese knappe Selbstbeschreibung bringt hervorragend auf den Punkt, weshalb der Berliner Verein "Archiv der Jugendkulturen" eine ganz besondere Adresse dieser Stadt ist. Die Ansätze des Vereins leugnen in ihrer Offenheit nicht die Komplexität, Widersprüchlichkeit und Irrationalität von jugendlicher Identität(en) und Ausdrucksformen, sondern versuchen vielmehr diese durch Eigenzeugnisse darzustellen. Ein Blick auf die Website (Archiv der Jugendkulturen), den Veranstaltungskalender, die Seminarreihen und die Veröffentlichungen lohnt sich.

Ich möchte heute zwei Publikationen des vereinseigenen Verlags vorstellen, deren Thematik auf dieser Seite schon häufiger seinen Niederschlag & Raum gefunden hat - es soll sich um die olle Tante Streetart drehen.


Beginnen werde ich mit dem älteren der beiden Sammelbände. Das Buch stellt die Abschlussarbeit der beiden Macher (Daniela Krause & Christian Heinicke) an der Hochschule für Kunst und Design Halle/Saale dar und wurde erstmal im Verlag des Vereins veröffentlicht.

Auf etwa 200 Seiten verfolgen die beiden ein Phänomen, welches man als Rückaneignungsstrategien des öffentlichen Raums bezeichnen kann, als Parallelsemantik zu den jederzeit präsenten "Projektionsflächen kommerzieller Zeichen" oder auch schlicht als Strassenkunst.

Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf den Arbeiten ausserhalb des traditionellen Graffitibegriffs, vielmehr geben sie auf Pochoirs, Subvertising-Ansätze, klassisches Ad-Bustings und die immer wieder wunderbaren Cut-Outs ein.

Neben der ständig im Text durchscheinende Begeisterung für die stets mitinszenierte Vergänglichkeit der Strassenkunstk, deren Museen eben nicht witterungsunabhängig sind, überzeugt mich auch die abgerundete Darstellung des Buchs. Ein Glossar macht die Szenenbegriffe auf für Einsteiger, Eltern und andere Interessierte verständlich und der Bilderauswahl werden einige kürzere Geleittexte beigefügt.

Diese Texte kreisen um die Frage der Kommunikationsstrukturen des öffentlichen Raums, deren Durchherrschung durch verwertungslogische und konsumbejahende Inszenierungen und der möglichen, subversiven Qualität von Strassenkunst, als kommunikations- und konsumkritisches, ironisierendes Kommentar. Die Texte sind recht knapp, gut verständlich und auch ohne weitere geisteswissenschaftlichen Exegesen zu verstehen.

Wen diese ganze Debatte nicht kümmert, der kann sich an der langen Bildstrecke und den einzelnen hervorragenden Künstlerportraits gütig tun.

In die gleiche Kerbe schlägt auch eine weitere Publikation des Archivs, wenn auch die Herangehensweise eine andere ist.

Die Macher und Herausgeber (Katrin Klitzke & Christian Schmidt) wählten den programmatischen Untertitel "Legenden zur Strasse" für ihre Anthologie. Auch ihre Untersuchungsgegenstände lauten Blackbooks, Ästhetik, Öffentlichkeit und Vergänglichkeit, aber im Gegensatz zum erstgenannten Titel ist dieser Band deutlich textreicher.

Der Begriff der Legende in seiner Doppeldeutigkeit, kann sich einerseits auf diese omninösen, stets nur des Nächtens aktiven Erlkönige mit Kleister und Kanne beziehen. Aber auch auf einen der Kartographie oder der Illustration entliehenen Begriff Bezug nehmen, welcher die vorgefundenen Zeichenstrukturen kommentiert und kontextualisiert.

In 32 Unterkapiteln kommen Aktive und Theoretiker zu Wort, der nicht zu unterschätzende Vorzug des vorliegenden Text-Ensembles liegt in seiner Lesbarkeit. Die Balance zwischen begeisterter Fanschreibe und theoretischer Reflexion gelingt durchgehend. Unlesbare, verschrubbelte Artikel wurden scheinbar anhand eines qualitativen Lektorats ausgeschieden. Symphatisch.

Die theoretischen Arbeiten, welchen den Schilderungen der Arbeitsweise durch die Aktiven zur Seite gestellt werden erfüllen tatsächlich den Zweck einer erklärenden (und oftmals erhellenden) Legende.

Gelangten in den letzten Jahren nach dem 2004er Streetarthype eher maue Fotostrecken von windigen Geschäftstüchtigen in die Buchhandlungen und erschöpfte sich die theoretische Bearbeitungen in Bleiwüsten oder Allgemeinplatzrhetoriken, so findet hier eine sehr gelungene Hybridisierung statt.

Natürlich werden auch hier eher bekannte Künstler gewürdigt, aber diese haben sich in ihrer Einzelarbeit stets um die Fort- und Weiterentwicklung dieser Kunstform verdient gemacht. Klagen möchte ich hier nicht.

225 Seiten voller Bildinformationen im doppelten Sinne in einer ansprechenden Aufmachung, ja Bildungspolitik kann auch gut aussehen. Erhältlich sind beide Titel in unseren Filialen in Mitte & Kreuzberg. Kostenpunkte: "Strasse als Spielplatz" im Softcover für 28,00 Euro & auch die "Legenden zur Strasse" sind im Hardcover für 28,00 Euro zu haben.