Die Drucker-Schnittstelle war der Meilenstein meines Erwachsenwerdens. Mein Vater [seines Zeichens Lehrer] musste etwas ganz, ganz dringend ausdrucken, sonst würde die Schulkasse am nächsten Tag den geplanten Test nicht schreiben können, Drama! Und ich (damals 6 Jahre) konnte helfen! Konnte drucken! Hatte den Tag gerettet! Dieses Gefühl hatte ich danach nie wieder vergessen und - Überraschung! – viele, viele meiner Altersgenossen hatten sehr ähnliche Jugenderinnerungen.
Es gab so eine Zeit, in der die Jugend einen ganz massiven Wissensvorsprung (Technik) gegenüber ihren Eltern hatte. Und während wir uns noch in unserer Überlegenheit sonnten, wurde uns schon kommendes Unheil prophezeit! Wartet, wartet nur ein Weilchen! Dann würden uns UNSERE Kinder auch rechts überholen! So schnell könnten wir gar nicht gucken. Und dann würden wir wissen, wie es sich als Erwachsener anfühlt, wenn einem halbe Kinder überlegen sind!
Echt? Darauf warte ich ja heute noch.
Also nicht darauf, dass mir meine kleine Tochter IPv6 erklärt [das würde ich ihr ja gern erklären – aber dann rennt sie eilig weg] sondern, dass irgendwann der traditionelle Bruch stattfindet, ab dem man zum alten Eisen gehört. Keine Ahnung mehr hat, was gerade angesagt ist.
Hat aber bislang noch nicht stattgefunden. Vor allem nicht auf den Gebieten auf denen ich meine Eltern damals überflügelte: Technik & Comics! Irgendwie scheint der Vorsprung da nicht zu schrumpfen. Was ja ok ist. Unerwartet. Aber ok. Wahrscheinlich kommen meine Kinder irgendwann mit Bungee-Jumping russian style um die Ecke (ähm Hochhaus) und dann werde ich wirklich abgehängt sein…
Um zum Punkt zu kommen:
Wir hatten letztens zwei auf den ersten Blick sehr ähnliche Bücher im Haus. "Superman Family Adventures" von Art Baltazar und Franco. Meine Kinder sprangen sofort drauf an und meine Tochter liebte es sofort!
Das zweite Buch war "Tiny Titans - Welcome to the Treehouse" auch von Art Baltazar und Franco. Meine Kinder sprangen sofort darauf an und - das war's. Kein weiteres Interesse. Warum?
Tja. Naja. Wie soll ich sagen. Meine Tochter KENNT Superman. Und auch wenn ihr Englisch nicht wirklich gut ist, so kann sie sich dennoch genug zusammenpuzzeln um aus den sehr ansprechenden Bildern eine prima Geschichte zu basteln. Ihre Freunde kennen Superman auch! Also kann man DIESES Buch prima in die Schule mitnehmen zum Angeben und zum gemeinsamen Nachspielen … ein voller Erfolg!
Das ANDERE Buch dagegen… da kannte sie nur sehr wenige der Figuren. Oder deren Beziehungen zueinander. Hintergründe. Vorgeschichten. Da muss man aber ein bisschen Wissen mitbringen um die Anspielungen zu verstehen! Oder auch nur um die Geschichten zu kapieren. Oder zumindest Englisch können. Kann meine Tochter aber (noch) nicht. Genausowenig wie ihre Kumpels (w wie m) aus der Schule. Und die meisten hatten noch nie was gehört von:
1. Robin 2. Kid Flash 3. Beast Boy 4. Wildebeest 5. Aqualad 6. Fluffy 7. Beppo 8. Wonder Girl 9. Barbara 10. Streaky
11. Supergirl 12. Mammoth 13. Cassie 14. Psimon 15. Raven 16. Power Boy 17. Zatara 18. Shimmer 19. Starfire 20. Kid Crusader
21. Hawk 22. Dove 23. Inertia 24. Blue Beetle 25. Enigma 26. Gizmo 27. Sungirl 28. Duela 29. Lagoon Boy 30. Cyborg
31. Kid Devil 32. Jericho 33. Miss Martian 34. Speedy 35. Penguin 36. Bumblebee 37. Terra 38. Rose 39. Plasmus 40. Li'l Barda 41. Vulcan Jr. 42. Risk
???????
Da wäre die beste & ehrlichste Antwort:
"Schau Kind, wir haben ein laaanges Wochenende - hier ist ein großer Stapel Comics - hier sind Kekse & Limo - hier ist dein Zimmer. Wenn du den Stapel Comics durch hast, unterhalten wir uns nochmal."
Man könnte dem Kind natürlich auch die Geschichten nacherzählen … aber das kann sehr, sehr schiefgehen. Ich musste einmal auf einem Spielplatz mit anhören wie ein Vater einem Besuchskind Star Wars nacherzählte … ohne Bilder, ohne Filmmusik ohne wirkliches Erzähltalent. Das war nicht schön. Für alle Beteiligten nicht.
Also um wirklich zum Punkt zu kommen:
Dicke Empfehlung für "Superman Family Adventures" an Kinder bis 13 Jahre! Sie lieben es!
UND
Dicke Empfehlung für Tiny Titans an Kinder ab 30 Jahre! Sie lieben es erst recht! Sie kennen all die Figuren, all die Geschichten und amüsieren sich köstlich! Yay!
JULES (Mochte übrigens beide Bücher sehr gerne!)
Montag, 30. September 2013
Freitag, 27. September 2013
am Samstag lieber ohne Auto kommen :-)
ab 14.30 Uhr (oder schon etwas früher) ist kein Durchkommen mehr - benutzt bitte den ÖPNV:
© Tagesspiegel |
Kisten voller Studio Ghibli-Kalender aus Japan sind da
am Montag bei unserem Lieferanten in Japan… |
…heute Mittag bei uns im Laden… |
…und kurz darauf schon ausgepackt. |
Detaillierte Ansichten der Studio Ghibli 3D-Kalender folgen in ein paar Tagen! Alle anderen Kalender aus Japan, die bis zum Ende des Jahres erscheinen, findet ihr HIER |
Dienstag, 24. September 2013
eben (verspätet) zu 100% eingetroffen
Was wir tun, wenn es an der Haustür klingelt: Die Welt in überwiegend lustigen Grafiken - Neues von graphitti-blog.de
Preis 9,99 Euro
Wir kennen ja alle die aufregende und schillernde Welt der Statistiken und Diagramme, aber kennen wir sie wirklich? Katja Dittrich, im sogenannten Internet auch bekannt als Katja Berlin, beleuchtet für uns (Menschen und so) auf 208 Seiten, welche Macht im Universum die größte ist, nämlich die Macht der Diagramme und Auswertungen. Falls ihr dachtet, Liebe sei die größte Macht, so muss ich euch leider enttäuschen! Liebe liegt gerade einmal bei 12,7%. Im Vorjahr lag Liebe noch bei 17,8%, bis 2011 waren es 19,1%, dicht gefolgt von Facebook, Peter Kraus und Leuten, die meine Texte nicht verstehen, aber das nur am Rande.
Wer Liebe mal wieder auf einem der Champions League-Plätze sehen will, sollte vorbeikommen und ein Exemplar kaufen, jedes verkaufte Exemplar fließt in meine Quitzi-Fünfjahreswertung ein.
P.S. Hallo Auslieferung von Heyne! Bücher zum Erstverkaufstag im Laden zu haben ist eh total überbewertet.
Montag, 23. September 2013
"South Africa Revisited" - Eine Ausstellungsreihe mit südafrikanischen (Underground-) Comic-KünstlerInnen in Berlin
In einer dreiteiligen Ausstellungsreihe unter dem Titel “South Africa Revisited” zeigt die Berliner Galerie Zwitschermaschine Arbeiten einer Reihe südafrikanischer Comic-Künstlerinnen und -Künstler.
Noch bis zum 29. September sind in der ersten (von drei) Ausstellungen "South Africa Revisited I" Arbeiten von Karlien de Villiers, Thembinskosi Kohli und Sebastian Borckenhagen zu sehen.
Weiter geht's dann im Oktober und November mit Teil 2 und 3:
5.-13. Oktober 2013
Anton und Mark Kannemeyer, Danie Mairas, Diek Grobler
Vernissage 4. Oktober 19 Uhr
in Anwesenheit von Anton und Mark Kannemeyer
2.-10. November 2013:
Nathan und Andre Trantraal, Ronelda Kamfer, Joe Daly
Vernissage 1. November 19 Uhr
Galerie Zwitschermaschine
Potsdamer Strasse 161, 10783 Berlin
Öffnungszeiten: Do–So 15-19 Uhr
Hier noch ein interessantes Fernsehinterview* mit Comicautor Danie Marais zur Ausstellung - und wie ein Berlin-Aufenthalt die südafrikanische Comic-Szene mitinitiierte...
*entstanden zur Eröffnung dieser Wanderausstellung in Bremen 2011
Und hier eine Reportage von ARTE Metropolis über die südafrikanische Comicszene anlässlich des Festivals in Angoulême von Januar 2009:
Flyer zur Ausstellung von Sebastian Borckenhagen |
Über die südafrikanische Comic-Szene ist hierzulande auch fast 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid so gut wie nichts bekannt. Mit Karin de Villiers "Meine Mutter war eine schöne Frau" aus dem Jahr 2005 und Joe Dalys "Doppeltes Glück mit dem roten Affen" sind bisher lediglich zwei südafrikanische Comics auf Deutsch erschienen.
Die Ausstellung "South Africa Revisited" präsentierte einige der Protagonisten der südafrikanische Comicszene und verwandter Randbereiche und erlaubt einen Blick in die komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse des heutigen Südafrikas. Gerade in der sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft mit ihrer jüngeren Historie der Apartheit und deren bis heute prägenden Folgen, gibt es viele Tabus, die auch mit Hilfe des hybriden Mediums Comic zunehmend aufgebrochen werden.
Sexismus, Rassismus, Korruption und die anhaltende Ungleichheit, aber auch ganz persönliche Alltagsgeschichten sind die zentralen Themen der ausstellenden Künstler. Ästhetisch wird in der Ausstellungsreihe eine Vielfalt an Positionen und Vorstellungen präsentiert. Die Verweise und Bezüge reichen von Herge über US-amerikanischen Underground der 60er Jahre bis zu französischen und US-amerikanischen Independent Comics der 90er Jahre, die vor dem spezifisch südafrikanischen Hintergrund eine Eigenleben entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Schnittstelle von Sprache und Poesie mit grafischen und visuellen Künsten.
Der Ausstellungskatalog ist auch bei uns erhältlich: We Are Not Armed: Südafrika jenseits der Apartheid ISBN 9783935146555 36 Seiten | Heft | 17 x 24 cm 4,80 Euro |
Noch bis zum 29. September sind in der ersten (von drei) Ausstellungen "South Africa Revisited I" Arbeiten von Karlien de Villiers, Thembinskosi Kohli und Sebastian Borckenhagen zu sehen.
Weiter geht's dann im Oktober und November mit Teil 2 und 3:
5.-13. Oktober 2013
Anton und Mark Kannemeyer, Danie Mairas, Diek Grobler
Vernissage 4. Oktober 19 Uhr
in Anwesenheit von Anton und Mark Kannemeyer
2.-10. November 2013:
Nathan und Andre Trantraal, Ronelda Kamfer, Joe Daly
Vernissage 1. November 19 Uhr
Galerie Zwitschermaschine
Potsdamer Strasse 161, 10783 Berlin
Öffnungszeiten: Do–So 15-19 Uhr
Hier noch ein interessantes Fernsehinterview* mit Comicautor Danie Marais zur Ausstellung - und wie ein Berlin-Aufenthalt die südafrikanische Comic-Szene mitinitiierte...
Und hier eine Reportage von ARTE Metropolis über die südafrikanische Comicszene anlässlich des Festivals in Angoulême von Januar 2009:
emails von JULES… heute:" U-Comix"
Es ist diese Erinnerung an den "Local Hero" meiner Kindertage, die für mich sehr eng mit der Erinnerung an U-Comix verbunden ist. So jemanden gab es anscheinenden in jeder größeren Gruppe von Heranwachsenden. Jemanden, der ein klein wenig älter, ein klein wenig schlauer, ein klein wenig kräftiger ist - und vor allen anderen an den coolen Stoff kam. Den Kram, den die Erwachsenen iggi-bäh fanden und den wir uns selbst nicht kaufen konnten. (Kaufen? Das war damals ein anderes Problem, verschwunden im Nebel der sentimentalen Erinnerungen und tut hier nichts zur Sache.)
Jedenfalls war dieser Jemand auch der erste, der rauchte, der demonstrativ schwarz trug & schwarz fuhr. Er war ein Vorbild für uns, das wir uns selbst ausgesucht hatten und wir lauschten seinen Witzen, Geschichten und Statements von fundamentaler Größe! Diese Zeit prägte uns alle als (zugegebenermassen nicht-rauchende, anti-alkoholische) Nerds, was ja nicht das schlechteste ist. Die Zeit verging, wir alle wurden älter - auch dieser Jemand - und nun ja…
Einige Leute ändern sich nicht wirklich. Aber die Zuhörer ändern sich. Und die alten Geschichten … sind nicht mehr so witzig, wie sie damals waren. Oder uns zumindest erschienen waren. Soll das heissen, der "Local Hero" meiner Kindertage ist ein peinliches "BMO" [Black Moving Object] geworden? Natürlich nicht! Zwar trägt der immer noch ausschließlich schwarz, aber ich freu mich immer noch wenn ich ihn sehe! Was nicht soo oft vorkommt, andere Stadt, die Kinder, der Job, Streß in jeder Hinsicht. Naja. Isso.
Als ich ihn letztens mal wieder traf sprachen wir auch darüber [Älterwerden & Geschmacksverschiebung] und er deklarierte es direkt im besten alter-Prediger-vom-Berg-Ton als "BBS" [BuffaloBillSyndrom]! Huh?
Nun, anscheinend war Buffalo Bill ursprünglich wirklich ein Cowboy/Goldgräber/Pony-Express-Held gewesen, wurde dann leider zu alt für den Sh*t und etablierte als Erster große Wild-West-Zirkus-Shows! Für Europa! Damit die doofen Europäer mal sehen konnten was echte Cowboys und original Indianer sind! Original Indianer? Klar - "Sitting Bull" kam auch mit. [Einschub: Heute kann ich ja über Wikipedia kurz nachsehn' ob das stimmt. Aber die Geschichten erscheinen immer noch etwas "überdimensioniert".]
Wir kamen dann auch zu der Frage, ob es nicht doof ist, wenn die Leute immer nur den gleichen, alten Scheiß hören wollen, ob man sich nicht irgendwann weiterentwickeln sollte [aber wohin könnte sich Buffalo Bill denn entwickeln? Buffalo Chelsea?] und was passiert wenn die Dinge für die man früher gelobt wurde irgendwann gesellschaftlich aber sowas von nicht mehr pc sind … Indianer töten, Büffel ausrotten und so. Uncool. Hätte man vielleicht auch Lone Ranger Johnny Depp sagen sollen. Andere Geschichte & nächstes Bier.
U-Comix ist zurück! YES! Sehr gute Nachricht! Hatte ich seit meiner Kindheit (s.o.) nicht mehr gesehen! Meine Erinnerungen waren zwar etwas verschwommen, aber durchaus positiv!
Natürlich läuft man bei so einem Klassiker auch Gefahr in die "Buffalo Bill"-Falle zu tappen: Den alten Kram immer wieder zu erzählen, was ja irgendwann nur noch alte Kamellen sind, die niemanden mehr vom Hocker reissen. Und jaaaa gut. Die ersten Hefte sehen ja schon sehr vom Geist der Siebziger/Achtziger Jahre durchdrungen aus.
Aber - weit gefehlt! Was zuschnappte war die andere "Buffalo Bill"-Falle, (Version 2.0). Nicht alles, was damals ok war (Büffel abknallen, Indianer skalpieren [Yellow Hand], im Bürgerkrieg auf der falschen Seite kämpfen) ist da ein paar Jahre später immer noch ok! Einiges geht so gar nicht mehr! So wirklich nicht! Nachhaltig demonstriert bei der dritten Folge der neuen U-Comix (No. 184).
[An dieser Stelle kam der Wunsch auf, ich solle dochmal an so zwei bis drei Beispielen erläutern, was und warum denn so schlimm wär. Ähhhhhm. Nein. Es ist streckenweise gequirlte Hundekacke. Bitte nehmt mein Wort dafür. Ich lebe in Berlin und ein Blick auf Berliner Strassen gibt euch sofort eine hinreichende Information dazu, was Hundekacke ist. Eklig. Spricht das gegen Berlin? Natürlich nicht. Die Stadt besteht ja auch mehr als nur aus Hundekacke auf den Strassen. Berlin ist teilweise toll und U-Comix ist es auch und beide haben genauso ihre besch** Seite.]
Also, damit ihr mich nicht missversteht: U-Comix war auch damals schon eine wilde Mischung von mies, geil, toll, geschmacklos und hast-du-nicht-gesehn … In einer der neuen Folgen haben sie arg ins Klo gegriffen. Kann passieren.
Aber ich habe bei dem fraglichen-berüchtigen Heft an zumindest zwei Geschichten (Donald-Parodie und Goldlocks wird von den BedBugs gefressen) herzhaft grinsen müssen! Und den 50jährigen Punk fand ich auch klasse! Selbst wenn er auf dem Rechenschieber SuperMario spielt! (DAS will ich sehen.)
Und - jaaaa - es ist was für Erwachsene. War es damals und ist es immer noch.
In diesem Sinne: Sommerzeit ist Comiczeit!
Mit spätsommerlichen Grüßen,
JULES
Jedenfalls war dieser Jemand auch der erste, der rauchte, der demonstrativ schwarz trug & schwarz fuhr. Er war ein Vorbild für uns, das wir uns selbst ausgesucht hatten und wir lauschten seinen Witzen, Geschichten und Statements von fundamentaler Größe! Diese Zeit prägte uns alle als (zugegebenermassen nicht-rauchende, anti-alkoholische) Nerds, was ja nicht das schlechteste ist. Die Zeit verging, wir alle wurden älter - auch dieser Jemand - und nun ja…
Einige Leute ändern sich nicht wirklich. Aber die Zuhörer ändern sich. Und die alten Geschichten … sind nicht mehr so witzig, wie sie damals waren. Oder uns zumindest erschienen waren. Soll das heissen, der "Local Hero" meiner Kindertage ist ein peinliches "BMO" [Black Moving Object] geworden? Natürlich nicht! Zwar trägt der immer noch ausschließlich schwarz, aber ich freu mich immer noch wenn ich ihn sehe! Was nicht soo oft vorkommt, andere Stadt, die Kinder, der Job, Streß in jeder Hinsicht. Naja. Isso.
Als ich ihn letztens mal wieder traf sprachen wir auch darüber [Älterwerden & Geschmacksverschiebung] und er deklarierte es direkt im besten alter-Prediger-vom-Berg-Ton als "BBS" [BuffaloBillSyndrom]! Huh?
Nun, anscheinend war Buffalo Bill ursprünglich wirklich ein Cowboy/Goldgräber/Pony-Express-Held gewesen, wurde dann leider zu alt für den Sh*t und etablierte als Erster große Wild-West-Zirkus-Shows! Für Europa! Damit die doofen Europäer mal sehen konnten was echte Cowboys und original Indianer sind! Original Indianer? Klar - "Sitting Bull" kam auch mit. [Einschub: Heute kann ich ja über Wikipedia kurz nachsehn' ob das stimmt. Aber die Geschichten erscheinen immer noch etwas "überdimensioniert".]
Wir kamen dann auch zu der Frage, ob es nicht doof ist, wenn die Leute immer nur den gleichen, alten Scheiß hören wollen, ob man sich nicht irgendwann weiterentwickeln sollte [aber wohin könnte sich Buffalo Bill denn entwickeln? Buffalo Chelsea?] und was passiert wenn die Dinge für die man früher gelobt wurde irgendwann gesellschaftlich aber sowas von nicht mehr pc sind … Indianer töten, Büffel ausrotten und so. Uncool. Hätte man vielleicht auch Lone Ranger Johnny Depp sagen sollen. Andere Geschichte & nächstes Bier.
U-Comix ist zurück! YES! Sehr gute Nachricht! Hatte ich seit meiner Kindheit (s.o.) nicht mehr gesehen! Meine Erinnerungen waren zwar etwas verschwommen, aber durchaus positiv!
Natürlich läuft man bei so einem Klassiker auch Gefahr in die "Buffalo Bill"-Falle zu tappen: Den alten Kram immer wieder zu erzählen, was ja irgendwann nur noch alte Kamellen sind, die niemanden mehr vom Hocker reissen. Und jaaaa gut. Die ersten Hefte sehen ja schon sehr vom Geist der Siebziger/Achtziger Jahre durchdrungen aus.
Aber - weit gefehlt! Was zuschnappte war die andere "Buffalo Bill"-Falle, (Version 2.0). Nicht alles, was damals ok war (Büffel abknallen, Indianer skalpieren [Yellow Hand], im Bürgerkrieg auf der falschen Seite kämpfen) ist da ein paar Jahre später immer noch ok! Einiges geht so gar nicht mehr! So wirklich nicht! Nachhaltig demonstriert bei der dritten Folge der neuen U-Comix (No. 184).
[An dieser Stelle kam der Wunsch auf, ich solle dochmal an so zwei bis drei Beispielen erläutern, was und warum denn so schlimm wär. Ähhhhhm. Nein. Es ist streckenweise gequirlte Hundekacke. Bitte nehmt mein Wort dafür. Ich lebe in Berlin und ein Blick auf Berliner Strassen gibt euch sofort eine hinreichende Information dazu, was Hundekacke ist. Eklig. Spricht das gegen Berlin? Natürlich nicht. Die Stadt besteht ja auch mehr als nur aus Hundekacke auf den Strassen. Berlin ist teilweise toll und U-Comix ist es auch und beide haben genauso ihre besch** Seite.]
Also, damit ihr mich nicht missversteht: U-Comix war auch damals schon eine wilde Mischung von mies, geil, toll, geschmacklos und hast-du-nicht-gesehn … In einer der neuen Folgen haben sie arg ins Klo gegriffen. Kann passieren.
Aber ich habe bei dem fraglichen-berüchtigen Heft an zumindest zwei Geschichten (Donald-Parodie und Goldlocks wird von den BedBugs gefressen) herzhaft grinsen müssen! Und den 50jährigen Punk fand ich auch klasse! Selbst wenn er auf dem Rechenschieber SuperMario spielt! (DAS will ich sehen.)
Und - jaaaa - es ist was für Erwachsene. War es damals und ist es immer noch.
In diesem Sinne: Sommerzeit ist Comiczeit!
Mit spätsommerlichen Grüßen,
JULES
Sonntag, 22. September 2013
2 neue "Tolle Hefte" eingetroffen (mit tollen Beilagen!) [und hier noch mit einer tollen musikalischen Zugabe!]
Katherine Mansfield / Sophia Martineck Die Fliege Das Tolle Heft 40 Mit Original-Flachdruckgrafiken in vier Sonderfarben und einer Beilage Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag Limitierte Auflage, 32 Seiten ISBN 978-3-86406-028-1 16,90 EUR | Henning Wagenbreth Honky Zombie Tonk - Die blauen Geister von New Orleans - Das Tolle Heft 39 Mit Original-Flachdruckgrafiken in vier Sonderfarben und einer Beilage Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag Limitierte Auflage, 32 Seiten ISBN 978-3-86406-026-7 16,90 EUR |
Freitag, 20. September 2013
"Mädchenworld" ••• FiL ••• 12. Oktober ••• Signierstunde!
Muss man mehr sagen? Ja! Um 14 Uhr in der Zossener Str. 33 !
MÄDCHENWORLD - ganz geile graphic novel from FIL
132 farbige Seiten, mit vielen unveröffentlichten Folgen und wahnsinnig vielen Sticker' s (beigelegte Extra-Sticker-Postkarte inclusive)! Erscheint am 10. Oktober beim zitty-Verlag im handlichem Ziegelstein-Format mit extra stabilem Hard-Cover für 14,90 Euro.
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
MÄDCHENWORLD-Signierstunde
starring: FiL
Samstag 12. Oktober um 14 Uhr
Zossener Str. 33 * Berlin-Kreuzberg
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
Die Geschichte des Mädchens Gemma und ihrer atemberaubenden Flucht vom Ponyhof in die Welt der Fantasie. Charmant, organerwärmend, frivol, kess und krass - ein echter Fil! (Text zitty)
Hey !!! Bock auf Bildergeschichten ? Bock auf Quatsch - und Touchgekritzel Marke Superwitzel ? Druck, mal wieder herbstlich abzukichern ohne sich vorher abzusichern ? Dann sagt das doch. Mönschenskindar, euch kann jeholfen werden. Am 10.10. (so machen wir Berliner das, wir sind keine Rheinländer. Wir sind alle Rausländer), am 10.10. um 10 uhr 10 erscheint das neue Schmunzelgeschoss von Mister Myself: Mädchenworld. Mädchenworld ? Mädchenworld. Kaufen und dabeisein. (Text FiL)
MÄDCHENWORLD - ganz geile graphic novel from FIL
132 farbige Seiten, mit vielen unveröffentlichten Folgen und wahnsinnig vielen Sticker' s (beigelegte Extra-Sticker-Postkarte inclusive)! Erscheint am 10. Oktober beim zitty-Verlag im handlichem Ziegelstein-Format mit extra stabilem Hard-Cover für 14,90 Euro.
MÄDCHENWORLD-Signierstunde
starring: FiL
Samstag 12. Oktober um 14 Uhr
Zossener Str. 33 * Berlin-Kreuzberg
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Mittwoch, 18. September 2013
internationaler Comicwettbewerb
Fumetto, das internationale Comix-Festival Luzern schreibt wieder seinen jährlichen Wettbewerb aus. Laut eigener Aussage soll dieser Wettbewerb Comic-Schaffenden die Möglichkeit bieten, sich dem internationalen Vergleich zu stellen und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Thema ist diesmal "Genuss oder Sucht".
Es gibt fairerweise drei Alterskategorien: bis 12 Jahre, 13 bis 17 Jahre und über 18 Jahre. Schulklassen sind auch teilnahmeberechtigt.
Der Beitrag darf maximal 4 Seiten umfassen; ist also was für Leute, die Dinge auf den Punkt bringen können und müsste ohne Subventionen zu stemmen sein!
Allein schon das sympathische "X" im Veranstaltungstitel reizt den Bleistift zu zücken, scheinen sich die Veranstalter trotz moderner Ausrichtung nicht ihrer eigenen Herkunft - den Comix - zu schämen oder diese gar zu verleugnen…
Mitmachen!
Weitere Informationen gibt es auf www.fumetto.ch
Franzosen - Franzosen und kein Endé:
Das Verlagshaus Jacoby und Stuart meldet, dass Jean-Marc Rochette am 21. September von 12 bis 13 Uhr in der Galerie des Institut français zum Auftakt der Ausstellung zu seinem Comic "le Transperceneige" seine Bücher signiert.
Das eben bei Jacoby und Stuart unter dem Titel "Der Schneekreuzer" erschienene Buch erzählt die Geschichte eines Zuges, der als letzte Zuflucht der Zivilisation mit tausend Wagons ohne jemals zu halten über den vereisten Planeten fährt.
Dieser Comic diente dem Filmemacher Bong Joon-ho als Vorlage für seinen Film "Snowpiercer".
Ort der Veranstaltung:
Institut français, Berlin
Kurfürstendamm 211
10719 Berlin
Dauer der Ausstellung:
28.8. bis 26.10. 2013
Das Buch haben wir in beiden Filialen vorrätig:
Lob / Legrand / Rochette:
"Schneekreuzer"
(Jacoby & Stuart)
ISBN: 978-3-942787-08-6
Preis: € 29,-
Dienstag, 17. September 2013
emails von JULES… heute: "Huck Finn"
"Was macht eigentlich unsere Jugend, wenn grade mal niemand hinguckt?" Kann man vielfältig beantworten… In dem aktuellen Fall handelte es sich um sehr junge Jugend (1-4jährige). Und die Aufsichtspersonen? Waren zwischenzeitlich durch einen spannenden Feuerwehreinsatz abgelenkt!
Es war nichts Schlimmes zwischenzeitlich passiert. Die kleinen Racker [wie gesagt 1-4 Jahre] hatten durchaus Spaß und neben den doofen Erwachsenen ihre eigene Party gefeiert. Da aber die Party allgemein schon um 15 Uhr gestartet hatte musste dieser Teil der Gäste mitsamt mind. einem Erziehungsberechtigten schon um 20 Uhr ins Bettchen. Der dagebliebe Erziehungsberechtigte konnte sich dann entspannt mit Singles (w)(m) und Plural über Erwachsenenthemen unterhalten und Gedanken äußern, die mehr als zwei Sätze brauchen. Toll, nè?
Als sich die Party im weiteren Verlauf des Abends auf die Dachterrasse verlagerte, konnte man sozusagen auch noch den II. Akt bewundern: "Was macht eigentlich die Jugend, wenn grade mal niemand hinguckt?" (Teenager-Edition: 12-16 Jahre) Antwort: Abwarten.
So gegen 22 Uhr war auf der Dachterrasse (halb öffentlicher Zugang, da Mehrparteien-Mietshaus) ein kleines Rudel "Dorfjugend" aufgetaucht. Also "Dorfjugend", da die Mitglieder weder sonderlich gepflegt, noch gestylt, noch irgendwie bewusst individuell aussahen. Einfach nur eine Gruppe sehr junger Menschen, die sich weder aggressiv verhielten noch sonst irgend eine Art von Kontakt suchten. Sie warteten.
Als sie ausreichend lange gewartet hatten (etwa eine Viertelstunde) schlenderte einer betont unauffällig zu der Pergola an das die Dachterrasse angrenzenden Haus ran. Kletterte dort hoch und ließ die auf dem Nachbardach versteckte Leiter runter. Woraufhin sich der Rest der "Dorfjugend" in froher Erwartung erhob und in gemäßigten Tempo zur Leiter joggte.
Aber da hatten sie nicht mit den alten Säcken gerechnet! Vor allem Katja (Ende Dreißig, Übermutter, sehr erfolgreiche Rechtsanwältin und leicht angetrunken) machte sie nach allen Regeln der Kunst rhetorisch zu Kleinholz.
"Aber wir sind doch schon 16!" lautete die klägliche Gegenwehr.
Ich warf dann noch ein, dass wir doch alle unsererzeit mal auf Dächern rumgekraxelt sind.
Zu Studienzeiten gerne auch mal in angetrunken Zustand! Und warum -
Richtig! Zu Studienzeiten! Kam dann als Gegenargument.
Da sei man ja wohl etwas älter als 16, könne das besser einschätzen- und
Und? Und wenn so ein Jugendlicher vom Dach falle wäre das ja wohl schwerwiegender als ein 5-Kilo-Blumentopf, der mit dem Feuerwehrleiterwagen gesichert werden muss.
Gemeingefährlich sei das! Später kam raus, dass der Hausmeister dieses Mehrparteien-Miethauses IMMER wieder morgens die Leitern einsammele! In dem einen Keller habe er schon 10 Leitern geparkt und in dem anderen Keller auch schon 3-5 Stück… BrummelBrummel.
Und was machte die Jugend dann?
Sie wartete.
Das kann sie gut.
Die Zeit ist schließlich auf IHRER Seite.
Um zum Punkt zu kommen:
Die Graphic Novel "Huck Finn" kann sehr gut ohne Vorkenntnisse, Anglistik- oder Literaturstudium und Erwartung eines Bildungsbürgertums-Quickies gelesen werden. Diese Geschichte ist stark genug um alleine zu stehen.
Es beginnt mit der Jugend und kommt recht schnell zu einer Momentaufnahme, was mit vernachlässigten Jugendlichen passieren kann, wenn sie dann gerettet werden sollen. Wir kennen alle die Schlagzeilen und das schlechte Gewissen, dass in unserem sehr wohlhabenden Land immer noch junge Menschen unter die Räder kommen. Unerfreulich aktuell das. Und auch die Helfer (Pflegemutter und Sozialarbeiterin) - echte Gutmenschen - sind in ihrer naiven Hilflosigkeit und ihrem überbordenden guten Willen so … vertraut. Es kann einem schlecht werden.
Das sollte man sich aber besser für den Moment aufsparen wenn der leibliche Vater auftaucht und seinen Sohn aus der betreuten Pflege rausreißt. Weil er ihn liebt und nur das Beste für ihn will. Was ja, wenn man all die Nachrichten um vernachlässigte und misshandelte Kinder verfolgt, nicht so selten vorkommt. Das ist einfach etwas zu realistisch um es nur als gute Unterhaltung abzutun.
Etwas zu realistisch ist dann auch die zweite Hauptperson, eine knapp über minderjährige Zwangsprostituierte. Ok, man weiß ja dass es sowas gibt. Das es kein Einzelphänomen ist. Sondern Realität, in diesem unserem Lande. [Als ich im Freundeskreis von dem Buch erzählte, kam an dieser Stelle der Einwand, dass die Situation wohl ausgesprochen realitätsfern sein. Warum die beiden denn nicht einfach zur Polizei gingen? Sicher? Ein minderjähriger Junge, der von seinem prügelnden alkoholkranken Vater & eine knapp-über-minderjährige Zwangsprostituierte mit ausländischen Wurzeln, die von den Schlägerbanden ihrer Zuhälters gesucht wird? Gehen natürlich prima und sofort zur Polizei? Sachsensumpf anyone?]
Die Idee dann über Floß die Saale hinunter bis nach Hamburg zu kommen, ist zwar idiotisch (wie man als Erwachsener weiß). Aber durchaus naheliegend, um den Verfolgern auf unerwartete Weise zu entkommen (wie man als Jugendlicher gedacht hätte). Hier nimmt die Geschichte den Leser mit.
Die Stelle, an der die Geschichte dann wieder verliert, ist das knapp vor Schluss aufscheinende Happy-End in einer alternativen, ländlichen Großfamilie inklusive Dorfjugend, die frei, naturverbunden aber dabei doch sehr sozial eingebunden ist. Inklusive Elterninitativkita mit Sommerfest, veganem Nudelsalat und Piep-Piep-Piep-wir-haben-uns-alle-lieb. UND DANN die andere ländliche Großfamilie komplett massakriert. Wegen einer Fehde. DAS IST NICHT REALISTISCH. Nicht in Deutschland. Ok, es sind die Kohl'schen "blühenden Landschaften" von Deutschland. Zugegebenermassen, kenne ich mich in der Gegend nicht soo gut aus. Aber dennoch. (Andererseits ist auch mein persönlicher Kontakt zu Zwangsprostituierten oder sozial auffälligen Jugendlichen gleich null - obwohl ich in Berlin lebe - und DEN Teil der Geschichte hielt ich für glaubwürdig.)
[Eine kurze Recherche im mächtigen Internet ergab, dass dieser Teil tatsächlich durch die Vorlage motiviert ist.]
Das Ende ist wiederum auf poetische Weise realistisch. Wie oft sah man als Kind oder Jugendlicher das Weltende voraus, wenn man diese Sportprüfung nicht schaffte, die Klassenarbeit versemmelte oder einfach xyz verbockte.
Und dann passierte - NICHTS.
Das Leben ging weiter und man selbst auch.
Happy End.
Manchmal, aber nur manchmal, lösen Probleme sich ganz von allein.
JULES
Typische Prenzlauer Berg-Episode, in dem man gerne sauschwere Blumenkübel auf schmalen Altbau-Balkon-Brüstungen im 4.Stock balanciert. Jetzt gab es ein bisschen Wetter (aka "Wind") und so ein Blumenkübel war auf den Gehweg runtergeknallt - keine Toten - aber der immernochlocker 5-Kilo schwere Inhalt hing an einem seidenen Faden (Wurzel?) an besagter Balkonbrüstung fest. Jetzt wurden unten am Gehweg bereits Passanten auf die Gefahr aufmerksam gemacht, aber das war natürlich keine Dauerlösung. Diese bestand aus Polizeiwagen! 2 Stück! Feuerwehreinsatzwagen! Feuerwehrleiterwagen! Der mit 2 Mann Besatzung in den 4. Stock hochfuhr!
Das Publikum war begeistert und gab auf dem Nachbarbalkon (wo ich stand) Standing Ovations! Feuerwehrleute posen ein wenig - und dann? Dann schubste einer vorsichtig den Blumenkübel-Rest-Inhalt vorsichtig über die Brüstung auf die Innenseite des Balkons. Das wars. Wäre einfacher gewesen den Schlüsseldienst zu holen und von innen das Problem zu lösen. Und billiger obendrein! War aber eine tolle Show, da waren sich alle einig. Wäre was für die Kinder gewesen. Richtig - die Kinder! Wo waren denn die kleinen Racker abgeblieben?
Es war nichts Schlimmes zwischenzeitlich passiert. Die kleinen Racker [wie gesagt 1-4 Jahre] hatten durchaus Spaß und neben den doofen Erwachsenen ihre eigene Party gefeiert. Da aber die Party allgemein schon um 15 Uhr gestartet hatte musste dieser Teil der Gäste mitsamt mind. einem Erziehungsberechtigten schon um 20 Uhr ins Bettchen. Der dagebliebe Erziehungsberechtigte konnte sich dann entspannt mit Singles (w)(m) und Plural über Erwachsenenthemen unterhalten und Gedanken äußern, die mehr als zwei Sätze brauchen. Toll, nè?
Als sich die Party im weiteren Verlauf des Abends auf die Dachterrasse verlagerte, konnte man sozusagen auch noch den II. Akt bewundern: "Was macht eigentlich die Jugend, wenn grade mal niemand hinguckt?" (Teenager-Edition: 12-16 Jahre) Antwort: Abwarten.
So gegen 22 Uhr war auf der Dachterrasse (halb öffentlicher Zugang, da Mehrparteien-Mietshaus) ein kleines Rudel "Dorfjugend" aufgetaucht. Also "Dorfjugend", da die Mitglieder weder sonderlich gepflegt, noch gestylt, noch irgendwie bewusst individuell aussahen. Einfach nur eine Gruppe sehr junger Menschen, die sich weder aggressiv verhielten noch sonst irgend eine Art von Kontakt suchten. Sie warteten.
Als sie ausreichend lange gewartet hatten (etwa eine Viertelstunde) schlenderte einer betont unauffällig zu der Pergola an das die Dachterrasse angrenzenden Haus ran. Kletterte dort hoch und ließ die auf dem Nachbardach versteckte Leiter runter. Woraufhin sich der Rest der "Dorfjugend" in froher Erwartung erhob und in gemäßigten Tempo zur Leiter joggte.
Aber da hatten sie nicht mit den alten Säcken gerechnet! Vor allem Katja (Ende Dreißig, Übermutter, sehr erfolgreiche Rechtsanwältin und leicht angetrunken) machte sie nach allen Regeln der Kunst rhetorisch zu Kleinholz.
"Aber wir sind doch schon 16!" lautete die klägliche Gegenwehr.
Ich warf dann noch ein, dass wir doch alle unsererzeit mal auf Dächern rumgekraxelt sind.
Zu Studienzeiten gerne auch mal in angetrunken Zustand! Und warum -
Richtig! Zu Studienzeiten! Kam dann als Gegenargument.
Da sei man ja wohl etwas älter als 16, könne das besser einschätzen- und
Und? Und wenn so ein Jugendlicher vom Dach falle wäre das ja wohl schwerwiegender als ein 5-Kilo-Blumentopf, der mit dem Feuerwehrleiterwagen gesichert werden muss.
Gemeingefährlich sei das! Später kam raus, dass der Hausmeister dieses Mehrparteien-Miethauses IMMER wieder morgens die Leitern einsammele! In dem einen Keller habe er schon 10 Leitern geparkt und in dem anderen Keller auch schon 3-5 Stück… BrummelBrummel.
Und was machte die Jugend dann?
Sie wartete.
Das kann sie gut.
Die Zeit ist schließlich auf IHRER Seite.
Olivia Vieweg Huck Finn (nach Mark Twain) Suhrkamp 140 Seiten | Paperback | 17 x 24 cm ISBN 9783518464298 19,99 EUR |
Die Graphic Novel "Huck Finn" kann sehr gut ohne Vorkenntnisse, Anglistik- oder Literaturstudium und Erwartung eines Bildungsbürgertums-Quickies gelesen werden. Diese Geschichte ist stark genug um alleine zu stehen.
Es beginnt mit der Jugend und kommt recht schnell zu einer Momentaufnahme, was mit vernachlässigten Jugendlichen passieren kann, wenn sie dann gerettet werden sollen. Wir kennen alle die Schlagzeilen und das schlechte Gewissen, dass in unserem sehr wohlhabenden Land immer noch junge Menschen unter die Räder kommen. Unerfreulich aktuell das. Und auch die Helfer (Pflegemutter und Sozialarbeiterin) - echte Gutmenschen - sind in ihrer naiven Hilflosigkeit und ihrem überbordenden guten Willen so … vertraut. Es kann einem schlecht werden.
Das sollte man sich aber besser für den Moment aufsparen wenn der leibliche Vater auftaucht und seinen Sohn aus der betreuten Pflege rausreißt. Weil er ihn liebt und nur das Beste für ihn will. Was ja, wenn man all die Nachrichten um vernachlässigte und misshandelte Kinder verfolgt, nicht so selten vorkommt. Das ist einfach etwas zu realistisch um es nur als gute Unterhaltung abzutun.
Etwas zu realistisch ist dann auch die zweite Hauptperson, eine knapp über minderjährige Zwangsprostituierte. Ok, man weiß ja dass es sowas gibt. Das es kein Einzelphänomen ist. Sondern Realität, in diesem unserem Lande. [Als ich im Freundeskreis von dem Buch erzählte, kam an dieser Stelle der Einwand, dass die Situation wohl ausgesprochen realitätsfern sein. Warum die beiden denn nicht einfach zur Polizei gingen? Sicher? Ein minderjähriger Junge, der von seinem prügelnden alkoholkranken Vater & eine knapp-über-minderjährige Zwangsprostituierte mit ausländischen Wurzeln, die von den Schlägerbanden ihrer Zuhälters gesucht wird? Gehen natürlich prima und sofort zur Polizei? Sachsensumpf anyone?]
Die Idee dann über Floß die Saale hinunter bis nach Hamburg zu kommen, ist zwar idiotisch (wie man als Erwachsener weiß). Aber durchaus naheliegend, um den Verfolgern auf unerwartete Weise zu entkommen (wie man als Jugendlicher gedacht hätte). Hier nimmt die Geschichte den Leser mit.
Die Stelle, an der die Geschichte dann wieder verliert, ist das knapp vor Schluss aufscheinende Happy-End in einer alternativen, ländlichen Großfamilie inklusive Dorfjugend, die frei, naturverbunden aber dabei doch sehr sozial eingebunden ist. Inklusive Elterninitativkita mit Sommerfest, veganem Nudelsalat und Piep-Piep-Piep-wir-haben-uns-alle-lieb. UND DANN die andere ländliche Großfamilie komplett massakriert. Wegen einer Fehde. DAS IST NICHT REALISTISCH. Nicht in Deutschland. Ok, es sind die Kohl'schen "blühenden Landschaften" von Deutschland. Zugegebenermassen, kenne ich mich in der Gegend nicht soo gut aus. Aber dennoch. (Andererseits ist auch mein persönlicher Kontakt zu Zwangsprostituierten oder sozial auffälligen Jugendlichen gleich null - obwohl ich in Berlin lebe - und DEN Teil der Geschichte hielt ich für glaubwürdig.)
[Eine kurze Recherche im mächtigen Internet ergab, dass dieser Teil tatsächlich durch die Vorlage motiviert ist.]
Das Ende ist wiederum auf poetische Weise realistisch. Wie oft sah man als Kind oder Jugendlicher das Weltende voraus, wenn man diese Sportprüfung nicht schaffte, die Klassenarbeit versemmelte oder einfach xyz verbockte.
Und dann passierte - NICHTS.
Das Leben ging weiter und man selbst auch.
Happy End.
Manchmal, aber nur manchmal, lösen Probleme sich ganz von allein.
JULES
Samstag, 14. September 2013
Buchlesung und Diskussion mit Emmanuel Guibert
Im Institut français Berlin, Salle Boris Vian, 4. Stock, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin findet am Dienstag, den 17.09.2013 von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr ein Gespräch zwischen Emmanuel Guibert und Lars von Törne statt, in dessen Verlauf der kompetente Journalist und Comicexperte dem vielseitigen Künstler entlocken möchte, wie und warum er sich für dieses oder jenes Thema entscheidet.
Die Diskussion wird simultanübersetzt und der Eintritt ist frei!
Weiter Infos gibt es hier
Mittwoch, 11. September 2013
"Tito on Ice" - Max Andersson @ Filmfest Hamburg!
Die Comiczeichner Max Andersson und Lars Sjunnesson reisen quer durch das ehemalige Jugoslawien. Mit an Bord: ein Kühlschrank, darin: die Mumie von General Tito. Die Reise ist eine Promotour für einen neuen Comic der Schweden und zugleich ein Kunst- und Geschichtshappening über Tito und den Zerfall Jugoslawiens. Auf ihrem Trip tauchen die Künstler ein in eine skurrile Welt voller Paralleluniversen und überschreiten pausenlos Grenzen. Auch die zwischen den Genres: Dokumentarisches Super-8-Material geht über in Animationen aus Pappe und Müll. Ein Film über und jenseits von Grenzen – tragisch, poetisch und sehr komisch.
Wer sich für (Independent-) Comics, Dokumentarfilm, Musik, Politik oder selbstbestimmtes Leben interesssiert (und die Möglichkeit hat) sollte sich das anschauen:
Hier unsere Tweets nach einer Vorführung in Berlin im Februar dieses Jahres:
#Tito_on_Ice von Max Andersson … erste Eindrücke nach der beeindruckenden Team-Premiere heute…
— Grober Unfug (@GroberComics) February 11, 2013
…wüste Dokfilm-Collage aus Interviews mit Comic-Zeichnern & -Verlagen/Veranstaltern aus ex-Jugoslawien #Tito_on_Ice
— Grober Unfug (@GroberComics) February 11, 2013
…wüst-wilde Mischung aus animierten Papp-Maschinen, kruden, sprechenden Fratzen & zerbombten Gebäuden #Tito_on_Ice
— Grober Unfug (@GroberComics) February 11, 2013
…Slowakei, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina… überall Independent-Comics am Rande des alltäglichen Wahnsinns #Tito_on_Ice
— Grober Unfug (@GroberComics) February 11, 2013
…und hier der Trailer zum Film:
aktuelle Infos auf titoonice.wordpress.com
Dienstag, 10. September 2013
offerte froide - kühles Angebot!
Da hat sich der Casterman-Verlag, Frankreich was Nettes ausgedacht:
Wer lausige zwei "TinTin"-Alben für € 12,95 pro Stück kauft, bekommt sage und schreibe ein Album gratis dazu!
Da sorgt doch der kluge Schenker für Weihnachten vor und belohnt sich gleich selbst mit dem Gratisexemplar! - So würde ich das machen, hätte ich nicht schon alle Bände…
unter anderen gibt es diesen Titel als Gratisversion |
Die Gratisalben sind als solche gekennzeichnet und das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht.
Montag, 9. September 2013
la nouveauté de la semaine
Unser Trendscout Armi kam neulich mit einem wunderbaren französischen Comic aus Belgien zurück, den wir sofort bestellen mussten und jetzt vorrätig haben:
"L'atelier Mastodonte", ein Comic über das gleichnamige Atelier, in dem Alfred, Bianco, Neel, Pedrosa, Tebo, Trondheim und Yoann gemeinsam arbeiten. Diese hochkäratigen Comickünstler haben sich und ihren Arbeitsalltag gezeichnet und in diesem schmucken Hardcoverband zusammen gefasst, der in einem Schuber steckt, dessen Coverillustration kein Geringerer als Bilal gestaltet hat!
"L'atelier Mastodonte", ein Comic über das gleichnamige Atelier, in dem Alfred, Bianco, Neel, Pedrosa, Tebo, Trondheim und Yoann gemeinsam arbeiten. Diese hochkäratigen Comickünstler haben sich und ihren Arbeitsalltag gezeichnet und in diesem schmucken Hardcoverband zusammen gefasst, der in einem Schuber steckt, dessen Coverillustration kein Geringerer als Bilal gestaltet hat!
Da muss man einfach zugreifen!(Ist Euch aufgefallen, dass ich kein einziges Mal "Graphic Novel" sagen brauchte?!)
Alfred, Bianco, Neel, Pedrosa, Tebo, Trondheim, Yoann:
L'atelier Mastodonte - tome # 01
Dupuis - 9782800153698
16,95 Euro
emails von JULES… heute: "Chew - Bulle mit Biss!"
So horcht wohl auf liebe Kinder und lasst euch erzählen von der Zeit als es noch Diplomanden am MPZ [Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung] in Köln gab. Mir ist ja schon klar, dass ich ein alter Sack bin und einige unserer jungen Leser gar nicht wissen was Diplomanden sind [fragt doch mal spasseshalber einen Assi an der Uni und kommt wieder, wenn der aufhört hysterisch zu lachen] - aber die folgende Geschichte ist wirklich wahr und nett und hat sich vor etwa 20 Jahren so zugetragen!
Damals hatte ein sehr junger Diplomand von knapp 28 Jahren - nennen wir ihn Holgi (aus Anonymisierungsgründen & wg. meines saumiserablen Namensgedächtnisses] - nur noch knappe zwei Wochen bis zur Abgabe seiner Diplomarbeit. Alle Fristverlängerungen waren schon ausgeschöpft, alle Hintertürchen, Schicksalsschläge und "nicht selbstverschuldeten" Hindernisse ausgespielt. Zwei Wochen! Dann war das Ding fällig.
Holgi forschte irgendetwas superwichtiges für den Weltfrieden mit … Bakterien? Zellkulturen? Es war mir seinerzeit lang und breit erklärt worden. Aber ich hatte es damals schon nicht kapiert und bin heute auch nicht in der Lage das wikifest wiederzugeben. Ist auch nicht so wichtig, wie die Tatsache dass Holgis Zellkulturen unbedingt in einer biologisch korrekt angereicherten Nährstofflösung gezüchtet werden mussten, die mit ganz bestimmten [gekürzt] und dazu brauchte Holgi eine bio-Basis. Vulgo: Rinderblut.
Viel Rinderblut! Und das konnte man damals und in Köln durchaus beim freundlichen Schlachthof nebenan bekommen - für ganz kleines Geld. [Heutztage existieren Schlachthöfe wahrscheinlich nur noch in Tschechien oder China, aber damals vor 20 Jahren war das so.] Da Holgi aber nicht nur Biologie-Student, sondern auch pazifistisch, Ostermarsch-Teilnehmer und gefühltes Gründungsmitglied der Grünen war, holte er das Zeug jedesmal mit dem Fahrrad.
Also Fahrad-Helmchen aufgesetzt. [War damals noch ein seltener Anblick!]
9-Liter-Plastikkontainer in Jute-Rucksack eingepackt. [Heute hat ja jedes Mitte-Girl so ein Jute-Ding im Club dabei… aber damals war das was für Ökos!]
Ab auf den etwas klapprigen, aber noch gut funktionierenden Drahtesel - und los ging's!
Tapfer 40 Minuten den Berg hoch bis zum Schlachthof!
Dort angekommen - direkt durch bis zum Tresen/Meldebereich, Kanister ausgepackt, [Helmchen nicht ausziehen! Kostet Zeit!] Kanister vollmachen lassen, Standardwitzchen müde lächelnd quittieren, Kanister in Jute-Rucksack packen, ab auf den Drahtesel und daaaaann tapfer wieder die 25 Minuten den Berg runter zur Arbeitsstelle um die Zellkulturen amtlich zu tunen.
Das machte Holgi seit vielen Monaten schon mehrfach pro Woche und es ging IMMER gut bis zu jenem schicksalshaften Tag. Zwei Wochen! In zwei Wochen MUSSTE Holgi das Ding abgeben! Es sah die Autotür einfach nicht.
Also Holgi war mit dem Fahrrad in vollem Lauf gegen eine gerade geöffnete Autotür geknallt. Ihm war nichts passiert! Helmchen sei Dank! Aber - sein Juterucksack hatte den Kanister nicht halten können und 9 Liter Rinderblut flossen über Holgi - Holgis Helmchen, Holgis Brille, Holgis Fahrrad, den Boden unter Holgis Fahrrad, die Autotür, den Asphalt, den Fußgängerüberweg, die Ampel, die arme Oma mit Pudel am Fußgängerüberweg gegenüber…
9 Liter! Habt ihr überhaupt eine Vorstellung davon wie schweineviel das ist? Kleiner Tipp: Der menschliche Körper beinhaltet im Durchschnitt 5-6 Liter Blut! Blutverlust ist ab 3 Litern tödlich… 9 Liter ist einfach sehr, sehr viel. Vor allem: Das sah aus wie Blut, das roch wie Blut, das fühlte sich an wie Blut … das WAR Blut!
Der arme Autofahrer musste dann mit dem Rettungswagen abgeholt werden. Er stand vollständig unter Schock. Und Holgi? Nun, er hatte sich ja nichts zuschulden kommen lassen, also hielten ihn die Polizeibeamten nicht weiter fest. [Wie gesagt, das war vor 20 Jahren. Heute würde das anders laufen, da bin ich mir sicher.]
Was sollte er machen? Zwei Wochen. 14 Tage.
Ein Diplomand muss tun, was ein Diplomand tun muss.
Holger nahm also seinen [nun fast leeren] 9-Liter-Kanister, leerte diesen vollständig in die riesige Siff-Pfütze vor ihm, packte den Kanister wieder in den Jute-Rucksack, schwang sich auf's Fahrrad, strampelte wieder zum Schlachthof, stapfte blutüberströmt zum Tresen und schob den Kanister rüber: "NOCHMAL!"
Es ist leider nicht überliefert wie das Fleischerei-Fachpersonal darauf reagierte. Also wirklich jetzt. Wie sie hätten reagieren sollen, dazu gibt es dagegen mehrere Versionen. Eine schöner wie die andere…
Um zum Punkt zu kommen:
Der Comic "Chew - Bulle mit Biss!" von John Layman und Rob Guillory schildert einen armen Vegetarier-Polizisten in einer Hard-Core-Vegetarier-Welt. Was ja erstmal wenig Sinn macht, denn eigentlich müsste so ein Vegetarier in so einer Welt doch überaus glücklich sein, oder?
Naja, nicht wenn Fleischverzehr illegal ist und er als Polizist eben illegale Aktivitäten aufklären und verhindern muss. Konkret geht er also mit seinem Kollegen in eine Art "Prohibition-Flüsterkneipe" mit Würstel und Hähnchen Angebot. Und da er sich als Undercover-Cop nicht verdächtig machen will, muss er auch was bestellen. Also irgendwas. Vegetariertum hin oder her. Er bestellt eine Suppe.
Dann schlägt der Grund für sein stricktes Vegetariertum durch! Er ist Telepath - genauer: Geschmacks-Telepath! Er spürt alles was das Essen in seinen letzten Minuten erlebt hat, bevor es Essen wurde! Und die Suppe? Das war eine Fleichsuppe, mit vielen verschiedenen Fleisch-Streifen und einer Fülle von neuen Eindrücken …
Also spätestens nach der Episode würde der [immer noch] geneigte Leser erwarten, dass unser Held eine neue Karriereplanung als Inneneinrichter aufnimmt. Oder zumindest irgendwas mit Medien! Aber unser Held ist nicht dazu da glücklich zu werden. Er ist dazu da Verbrechen zu bekämpfen und das kann er mit dieser ganz speziellen Eigenschaft sogar noch besser als andere.
Auch wenn es eklig ist.
Auch wenn es blutig ist.
Ein Cop muss tun, was ein Cop tun muss!
Liest sich gut.
Sehr geeignet auch als kleines Mitbringsel zum traditionellen Weihnachtsessen!
Aber das ist ja noch etwas hin.
Mit herbstlichen & etwas morbiden Grüßen
JULES
Nachtrag: Das Buch ist sicher definitiv nichts für Kinder. Aber ich hab so eine Ahnung, dass wenn meine Tochter in das traditionelle "ich-bin-jetzt-Vegetarier-und-ihr-alle-auch"-Alter kommt, dann könnte es durchaus gefallen. Mal sehn.
Damals hatte ein sehr junger Diplomand von knapp 28 Jahren - nennen wir ihn Holgi (aus Anonymisierungsgründen & wg. meines saumiserablen Namensgedächtnisses] - nur noch knappe zwei Wochen bis zur Abgabe seiner Diplomarbeit. Alle Fristverlängerungen waren schon ausgeschöpft, alle Hintertürchen, Schicksalsschläge und "nicht selbstverschuldeten" Hindernisse ausgespielt. Zwei Wochen! Dann war das Ding fällig.
Holgi forschte irgendetwas superwichtiges für den Weltfrieden mit … Bakterien? Zellkulturen? Es war mir seinerzeit lang und breit erklärt worden. Aber ich hatte es damals schon nicht kapiert und bin heute auch nicht in der Lage das wikifest wiederzugeben. Ist auch nicht so wichtig, wie die Tatsache dass Holgis Zellkulturen unbedingt in einer biologisch korrekt angereicherten Nährstofflösung gezüchtet werden mussten, die mit ganz bestimmten [gekürzt] und dazu brauchte Holgi eine bio-Basis. Vulgo: Rinderblut.
Viel Rinderblut! Und das konnte man damals und in Köln durchaus beim freundlichen Schlachthof nebenan bekommen - für ganz kleines Geld. [Heutztage existieren Schlachthöfe wahrscheinlich nur noch in Tschechien oder China, aber damals vor 20 Jahren war das so.] Da Holgi aber nicht nur Biologie-Student, sondern auch pazifistisch, Ostermarsch-Teilnehmer und gefühltes Gründungsmitglied der Grünen war, holte er das Zeug jedesmal mit dem Fahrrad.
Also Fahrad-Helmchen aufgesetzt. [War damals noch ein seltener Anblick!]
9-Liter-Plastikkontainer in Jute-Rucksack eingepackt. [Heute hat ja jedes Mitte-Girl so ein Jute-Ding im Club dabei… aber damals war das was für Ökos!]
Ab auf den etwas klapprigen, aber noch gut funktionierenden Drahtesel - und los ging's!
Tapfer 40 Minuten den Berg hoch bis zum Schlachthof!
Dort angekommen - direkt durch bis zum Tresen/Meldebereich, Kanister ausgepackt, [Helmchen nicht ausziehen! Kostet Zeit!] Kanister vollmachen lassen, Standardwitzchen müde lächelnd quittieren, Kanister in Jute-Rucksack packen, ab auf den Drahtesel und daaaaann tapfer wieder die 25 Minuten den Berg runter zur Arbeitsstelle um die Zellkulturen amtlich zu tunen.
Das machte Holgi seit vielen Monaten schon mehrfach pro Woche und es ging IMMER gut bis zu jenem schicksalshaften Tag. Zwei Wochen! In zwei Wochen MUSSTE Holgi das Ding abgeben! Es sah die Autotür einfach nicht.
Also Holgi war mit dem Fahrrad in vollem Lauf gegen eine gerade geöffnete Autotür geknallt. Ihm war nichts passiert! Helmchen sei Dank! Aber - sein Juterucksack hatte den Kanister nicht halten können und 9 Liter Rinderblut flossen über Holgi - Holgis Helmchen, Holgis Brille, Holgis Fahrrad, den Boden unter Holgis Fahrrad, die Autotür, den Asphalt, den Fußgängerüberweg, die Ampel, die arme Oma mit Pudel am Fußgängerüberweg gegenüber…
9 Liter! Habt ihr überhaupt eine Vorstellung davon wie schweineviel das ist? Kleiner Tipp: Der menschliche Körper beinhaltet im Durchschnitt 5-6 Liter Blut! Blutverlust ist ab 3 Litern tödlich… 9 Liter ist einfach sehr, sehr viel. Vor allem: Das sah aus wie Blut, das roch wie Blut, das fühlte sich an wie Blut … das WAR Blut!
Der arme Autofahrer musste dann mit dem Rettungswagen abgeholt werden. Er stand vollständig unter Schock. Und Holgi? Nun, er hatte sich ja nichts zuschulden kommen lassen, also hielten ihn die Polizeibeamten nicht weiter fest. [Wie gesagt, das war vor 20 Jahren. Heute würde das anders laufen, da bin ich mir sicher.]
Was sollte er machen? Zwei Wochen. 14 Tage.
Ein Diplomand muss tun, was ein Diplomand tun muss.
Holger nahm also seinen [nun fast leeren] 9-Liter-Kanister, leerte diesen vollständig in die riesige Siff-Pfütze vor ihm, packte den Kanister wieder in den Jute-Rucksack, schwang sich auf's Fahrrad, strampelte wieder zum Schlachthof, stapfte blutüberströmt zum Tresen und schob den Kanister rüber: "NOCHMAL!"
Es ist leider nicht überliefert wie das Fleischerei-Fachpersonal darauf reagierte. Also wirklich jetzt. Wie sie hätten reagieren sollen, dazu gibt es dagegen mehrere Versionen. Eine schöner wie die andere…
John Layman / Rob Guillory Chew - Bulle mit Biss 1 - Leichenschmaus - Cross Cult 140 Seiten | Hardcover | 15 x 21 cm ISBN 9783942649186 16,80 EUR CHEW 1-6 auf Deutsch erhältlich, außerdem als US-amerikanische Paperback-Ausgabe bis Band 7 |
Um zum Punkt zu kommen:
Der Comic "Chew - Bulle mit Biss!" von John Layman und Rob Guillory schildert einen armen Vegetarier-Polizisten in einer Hard-Core-Vegetarier-Welt. Was ja erstmal wenig Sinn macht, denn eigentlich müsste so ein Vegetarier in so einer Welt doch überaus glücklich sein, oder?
Naja, nicht wenn Fleischverzehr illegal ist und er als Polizist eben illegale Aktivitäten aufklären und verhindern muss. Konkret geht er also mit seinem Kollegen in eine Art "Prohibition-Flüsterkneipe" mit Würstel und Hähnchen Angebot. Und da er sich als Undercover-Cop nicht verdächtig machen will, muss er auch was bestellen. Also irgendwas. Vegetariertum hin oder her. Er bestellt eine Suppe.
Dann schlägt der Grund für sein stricktes Vegetariertum durch! Er ist Telepath - genauer: Geschmacks-Telepath! Er spürt alles was das Essen in seinen letzten Minuten erlebt hat, bevor es Essen wurde! Und die Suppe? Das war eine Fleichsuppe, mit vielen verschiedenen Fleisch-Streifen und einer Fülle von neuen Eindrücken …
Also spätestens nach der Episode würde der [immer noch] geneigte Leser erwarten, dass unser Held eine neue Karriereplanung als Inneneinrichter aufnimmt. Oder zumindest irgendwas mit Medien! Aber unser Held ist nicht dazu da glücklich zu werden. Er ist dazu da Verbrechen zu bekämpfen und das kann er mit dieser ganz speziellen Eigenschaft sogar noch besser als andere.
Auch wenn es eklig ist.
Auch wenn es blutig ist.
Ein Cop muss tun, was ein Cop tun muss!
Liest sich gut.
Sehr geeignet auch als kleines Mitbringsel zum traditionellen Weihnachtsessen!
Aber das ist ja noch etwas hin.
Mit herbstlichen & etwas morbiden Grüßen
JULES
Nachtrag: Das Buch ist sicher definitiv nichts für Kinder. Aber ich hab so eine Ahnung, dass wenn meine Tochter in das traditionelle "ich-bin-jetzt-Vegetarier-und-ihr-alle-auch"-Alter kommt, dann könnte es durchaus gefallen. Mal sehn.
Freitag, 6. September 2013
die schönsten Kalender der Welt…
Die Japan-Import-Kalender für 2014 sind nun vorbestellbar - natürlich gaaaaaaanz viel verschiedene Wandkalender von diversen Anime- & Manga-Serien! Und natürlich auch diese (wie immer) wunderbaren 3D-Kalender mit STUDIO GHIBLI-Motiven:
Diese drei Kalender treffen Ende September bei uns ein. Alle anderen zum Ende des Jahres - Vorbestellung empfohlen! Alle anderen Kalender findet ihr HIER
CL-101
TOTORO no Fushigi na Ki / Mysterious Tree - Calendar 2014
12 x 8 cm | 16 Blätter | ca. 34,95 Euro
CL-102
Kiki's Delivery Service Antique Dresser - Calendar 2014
14 x 7 cm | 16 Blätter | ca. 29,95 Euro
CL-103
TOTORO no Kisetsu Dayori / Season News - Calendar 2014
12 x 8 cm | 16 Blätter | ca. 34,95 Euro
Diese drei Kalender treffen Ende September bei uns ein. Alle anderen zum Ende des Jahres - Vorbestellung empfohlen! Alle anderen Kalender findet ihr HIER
Donnerstag, 5. September 2013
"DCs NEW 52": J.H. Williams III & W. Haden Blackman geben BATWOMAN auf - wegen "fortdauernder redaktioneller Eingriffe"!
Der Exodus von unzufriedenen Autoren, die DC den Rücken kehren, setzt sich fort:
...noch im Frühjahr diesen Jahres galt es als kleine Sensation, das Kate Kane, "the Batwoman", in ihrer eigenen Heft-Serie ihre Freundin Maggie Sawyer bat, sie zu heiraten - "Holy Gay Bat - Wedding!"- .
Nun stellt sich heraus, das diese vom Autoren-/Zeichner- Team J.H. Williams und W. Haden Blackman lange geplante Weiterentwicklung der "Batwoman"-Figur von DCs Obrigkeit "nicht erwünscht" ist. Zeichner & Co-Autor Williams III und Autor Blackman machen ihre Enttäuschung über diese "last-minute"- Entscheidung DCs jetzt öffentlich und erklären ihren Rückzug aus der BATWOMAN - Heft-Serie mit Ausgabe # 26 !
Ihre Erklärung liest sich so:
Via Twitter: ergänzte Williams III später noch:
Die Serie Batwoman gewann bisher zwei GLAAD Media Awards für ihre realistische Darstellung einer gay / lesbischen Beziehung in einer Mainstream-Comic Book-Serie...
Die Figur Kate Kane alias Batwoman war seit ihrem Erstauftritt vor wenigen Jahren als offen lesbisch konzipiert, und verdrängte für einen Jahrgang sogar Ober-Macho Batman aus seinem Heft-Titel "Detective Comics"...
Kate's Freundin Maggie Sawyer wurde bereits gegen Ende der 80er Jahre von Autor und Zeichner John Byrne erfunden, der die (nicht offen lesbisch lebende) Polizistin als Nebenfigur in seine "Superman"- Heft-Serien einbaute (wo sie dann unter anderem -weil damals noch nicht "geoutet"- von Lex Luthor erpresst wurde - wegen ihrer Beziehung zu einer Frau-).
...noch im Frühjahr diesen Jahres galt es als kleine Sensation, das Kate Kane, "the Batwoman", in ihrer eigenen Heft-Serie ihre Freundin Maggie Sawyer bat, sie zu heiraten - "Holy Gay Bat - Wedding!"- .
Nun stellt sich heraus, das diese vom Autoren-/Zeichner- Team J.H. Williams und W. Haden Blackman lange geplante Weiterentwicklung der "Batwoman"-Figur von DCs Obrigkeit "nicht erwünscht" ist. Zeichner & Co-Autor Williams III und Autor Blackman machen ihre Enttäuschung über diese "last-minute"- Entscheidung DCs jetzt öffentlich und erklären ihren Rückzug aus der BATWOMAN - Heft-Serie mit Ausgabe # 26 !
Ihre Erklärung liest sich so:
Kate & Maggie in "Batwoman" |
"Unfortunately, in recent months, DC has
asked us to alter or completely discard many long-standing storylines in
ways that we feel compromise the character and the series. We were told
to ditch plans for Killer Croc’s origins; forced to drastically alter
the original ending of our current arc, which would have defined
Batwoman’s heroic future in bold new ways; and, most crushingly,
prohibited from ever showing Kate and Maggie actually getting married.
All of these editorial decisions came at the last minute, and always
after a year or more of planning and plotting on our end.
We’ve always understood that, as much as we love the character, Batwoman ultimately belongs to DC. However, the eleventh-hour nature of these changes left us frustrated and angry — because they prevent us from telling the best stories we can. So, after a lot of soul-searching, we’ve decided to leave the book after Issue 26.
We’re both heartbroken over leaving, but we feel strongly that you all deserve stories that push the character and the series forward. We can’t reliably do our best work if our plans are scrapped at the last minute, so we’re stepping aside. We are committed to bringing our run to a satisfying conclusion and we think that Issue 26 will leave a lasting impression."
We’ve always understood that, as much as we love the character, Batwoman ultimately belongs to DC. However, the eleventh-hour nature of these changes left us frustrated and angry — because they prevent us from telling the best stories we can. So, after a lot of soul-searching, we’ve decided to leave the book after Issue 26.
We’re both heartbroken over leaving, but we feel strongly that you all deserve stories that push the character and the series forward. We can’t reliably do our best work if our plans are scrapped at the last minute, so we’re stepping aside. We are committed to bringing our run to a satisfying conclusion and we think that Issue 26 will leave a lasting impression."
Maggie in der "Superman Adventures" Animated Serie |
"Not wanting to be inflammatory, only
factual- We fought to get them engaged, but were told emphatically no
marriage can result...But must clarify- was never put to us as being
anti-gay marriage."
Angesprochen auf seine Arbeitssituation bei DC in Bezug auch auf "SANDMAN: OVERTURE" antwortete Williams (ebenfalls per twitter):
"... This problem has nothing to do with anything involving Sandman or Vertigo."
Die Serie Batwoman gewann bisher zwei GLAAD Media Awards für ihre realistische Darstellung einer gay / lesbischen Beziehung in einer Mainstream-Comic Book-Serie...
Die Figur Kate Kane alias Batwoman war seit ihrem Erstauftritt vor wenigen Jahren als offen lesbisch konzipiert, und verdrängte für einen Jahrgang sogar Ober-Macho Batman aus seinem Heft-Titel "Detective Comics"...
Maggie in Episoden der erfolgreichen "Smallville" TV-Serie |
"Leck Mich!" - Kanadische Post gratuliert SUPERMAN zum 75. Geburtstag mit einem Briefmarken - Set!
Die kanadische Post hat vor kurzem angekündigt, anläßlich des 75. Geburtstages der "Superman" - Figur, ein fünfteiliges Briefmarken-Set zu veröffentlichen. Damit wolle man auch "die kanadischen Wurzeln des ersten und größten aller Superhelden ehren".
Supie- Co-Creator Joseph Shuster wurde in Toronto geboren (seine Eltern zogen später mit ihm in die USA) und das dortige Gebäude der Zeitung "Toronto Daily Star" inspirierte offensichtlich zum "Daily Star" (später dann "Daily Planet") in den Superman - Comic Book Stories.
Das bald veröffentlichte "Man of Steel" - Briefmarken-Set zeigt die Figur in fünf verschiedenen Epochen, gezeichnet von fünf verschiedenen Künstlern; die Covers von: Superman #1 (1939), von Joe Shuster; Superman #32 (1945), von Wayne Boring; Superman #233 (1971), von Neal Adams; Superman #204 (2. Serie, 2004), von Jim Lee; und Superman Annual #1 (3. Serie, 2012), von Kenneth Rocafort.
Der Verkauf erfolgt in Bogen zu 10 Marken, und das Ganze kommt "verpackt" in einem Umschlag (ähnlich einem "Ersttagsblatt"), der Artwork der Künstler Shuster, Lee, Rocafort und Dick Giordano ziert . Erhältlich sind die Marken ab 10. September über die Website des Canadian Post Office.
Eine hübsche Idee der kanadischen Post, aber unverzeihlich finde ich, das keine der fünf Marken Artwork der Zeichner Curt Swan (arbeitete rund 35 Jahre -!- an "Superman"; kein Zeichner prägte die Figur mehr!), Murphy Anderson oder Kurt Schaffenberger zeigt.
Stattdessen hätte man z.B. auf die Beiträge von Rocafort und Jim Lee (verantwortlich für die spei-häßliche "New 52"- Supie- Rüstung!) verzichten können. DANN hätte man tatsächlich ein Marken-Set kreiert, das wichtige, die graphische Gestaltung Supermans prägende, Zeichner präsentiert....
Schade...
Mittwoch, 4. September 2013
DCs NEW 52: ...nach dem TRINITY WAR: VILLAIN MONTH & FOREVER EVIL starten !
Hier die Liste der am "Villain Month" ("Forever Evil") beteiligten DC Universe ("New 52") - Titel der ersten Auslieferungswoche (ab Freitag bei uns im Verkauf!).
Für Sammler und Komplettisten wäre zu beachten , das die "3-D Motion Cover Editions" (mit einem simulierten "räumlichen Effekt") der betroffenen Serien an unsere festen Abonnenten der entsprechenden Serien gehen (zumindest soweit die begrenzten Mengen die wir erhielten reichen - für die Hintergründe bitte unbedingt diesen Beitrag HIER!! lesen - ).
Wie inzwischen reichhaltig auf diversen Comic - News - websites publiziert, sah sich DC gezwungen, allen US-Comic-Shops weltweit ihre Bestellmengen für die September - "3-D"- Titel zu kürzen (je nach Titel und Shop betragen die Kürzungen zwischen 5 und 50 % -!-).
Im Verkauf findet ihr bei uns dagegen die (preiswerteren) Versionen der gleichen Titel; diese verfügen über das jeweils gleiche Cover-Artwork / Motiv - nur eben ohne den von DC vollmundig getauften "3-D Motion Effect". Ansonsten gibt es keine inhaltlichen Unterschiede zwischen "3-D"- und "Standard" -Versionen; bei beiden Fassungen des jeweiligen Heftes handelt es sich lt. Verlag um Erst-Auflagen / 1st printings!
Die "Standard"-Versionen (ohne "3-D"-Cover) waren NICHT im Previews - Katalog für September abgebildet oder gelistet (sondern wurden seitens DC kurzfristig via e-mail dem internationalen Fachhandel offeriert!).
(rot unterlegte Titel gibt's bei uns im Verkauf; die "3-D"- Versionen sind unseren DC- Abonnenten der jeweiligen Serien vorbehalten!)
...die direkte Fortsetzung des "Trinity War" aus den drei "Justice League" - Serien startet hier:
JUL130149 FOREVER EVIL #1 (OF 7)
JUL130153 FOREVER EVIL #1 (OF 7) 3-D MOTION VAR ED
JUL130150 FOREVER EVIL #1 (OF 7) VILLAIN CVR A VAR ED
JUL130151 FOREVER EVIL #1 (OF 7) VILLAIN CVR B VAR ED
JUL130152 FOREVER EVIL #1 (OF 7) VILLAIN CVR C VAR ED
JUL130176 ACTION COMICS #23.1 (CYBORG SUPERMAN #1, 3-D MOT. C. ED.)
JUN138285 ACTION COMICS #23.1 (CYBORG SUPERMAN #1 STANDARD ED.)
JUL130185 BATMAN #23.1 (JOKER #1, 3-D MOTION COVER ED.)
JUN138287 BATMAN #23.1 (JOKER #1 STANDARD ED.)
JUL130189 BATMAN AND ROBIN #23.1 (TWO FACE #1, 3-D MOTION COVER ED.)
JUN138288 BATMAN AND ROBIN #23.1 (TWO FACE #1 STANDARD ED.)
JUL130193 BATMAN THE DARK KNIGHT #23.1 (VENTRILOQUIST #1, 3-D)
JUN138289 BATMAN THE DARK KNIGHT #23.1 (VENTRILOQUIST #1 STAND. ED.)
JUL130197 DETECTIVE COMICS #23.1 (POISON IVY #1, 3-D)
JUN138290 DETECTIVE COMICS #23.1 (POISON IVY #1 STANDARD ED. )
JUL130168 EARTH 2 #15.1 (DESAAD #1, 3-D)
JUN138282 EARTH 2 #15.1 (DESAAD #1 STANDARD ED.)
JUL130170 FLASH #23.1 (GRODD #1, 3-D)
JUN138283 FLASH #23.1 (GRODD #1 STANDARD ED.)
JUL130173 GREEN ARROW #23.1 (COUNT VERTIGO #1, 3-D)
JUN138284 GREEN ARROW #23.1 (COUNT VERTIGO #1 STANDARD ED.)
JUL130201 GREEN LANTERN #23.1 (RELIC #1, 3-D)
JUN138291 GREEN LANTERN #23.1 (RELIC #1 STANDARD ED.)
JUL130156 JUSTICE LEAGUE #23.1 (DARKSEID #1, 3-D)
JUN138279 JUSTICE LEAGUE #23.1 (DARKSEID #1 STANDARD ED.)
JUL130164 JUSTICE LEAGUE DARK #23.1 (CREEPER #1, 3-D)
JUN138281 JUSTICE LEAGUE DARK #23.1 (CREEPER #1 STANDARD ED.)
JUL130160 JUSTICE LEAGUE OF AMERICA #7.1 (DEADSHOT#1, 3-D)
JUN138280 JUSTICE LEAGUE OF AMERICA #7.1 (DEADSHOT #1 STANDARD ED.)
JUL130180 SUPERMAN #23.1 (BIZARRO #1, 3-D)
JUN138286 SUPERMAN #23.1 (BIZARRO #1 STANDARD ED.)
Simulation eines "3-D Motion Effect" - Covers |
emails von JULES… heute: "Superman Adventures - Comic zur TV-Serie"
Da ich ein zugegebenermaßen alter Sack bin, kann ich mich noch gut an den ersten Auftritt von Phantomias erinnern: LTB, Band 41 - "Donald mal ganz anders". Lang ist's her und heute gibt es eine ganz andere Version von "Phantomias".
Aber damals war "Phantomias" einfach der mit-sich-selbst-und-allem-anderen-nicht-so-erfolgreich-kämpfende Donald Duck.
Donald, der für einen Hungerlohn bei Onkel Dagobert schuften musste.
Donald, der nie das Glück von Gustav Gans hatte.
Donald, der nie die Anerkennung bekam, die er wollte/brauchte/verdiente.
Donald war einfach mit all seinen Schwächen der sympathischere Held - als beispielsweise die Strebermaus Mickey.
Dieser Donald fand damals die alte "Villa Rosa" mit einem geheimen Raum hinter einem Bücherregal verborgen und ein schwarzes Kostüm, Augenmaske und eine Mission - unterstützt von Daniel Düsentrieb und Helferlein, die Donalds alte Schrottkarre um- und andere wunderschöne Werkzeuge bauten. Damit ging Phanomias nachts auf Verbrecherjagd! Alleine! War ein Held! Und eben definitiv nicht mehr Donald Duck.
Ich hatte mich als Kind sehr mit Phantomias identifziert. Vom Cape (um's Hälschen geschlungene Tischtuch), über die "Villa Rosa" (einige unbenutzte Räume im Dachspeicher einer alten Schule), bis hin zur allabendlichen Verbrecherjagd! Und niemand wußte, wer der unbekannte Held war. HarHar! (Abgesehen von den Millionen anderer Kinder vielleicht, die alle den gleichen Traum träumten.)
Viel später sah ich Phantomias wieder. In der modernisierten Version. Er hatte einen Supercomputer. Sauteuer. Mit einer künstlichen Intelligenz namens "Eins". Die Donald sagte, was zu tun ist… und-so-weiter. Ähm.
Musste vielleicht modernisiert werden. Zeiten ändern sich. Was weiß ich. Aber das war definitiv nicht mehr der auf sich allein gestellte Underdog-wird-geheimer-Superheld meiner Kindheit, der auf Basis einer verfallenen Villa, einem alten Schrottauto und einem leicht verstrahlten Tüftler-Hardware-Nerd-Freund Verbrecher jagte. Schade.
Das erinnert auch ein wenig an die reale Anekdote einer großen Computerfirma, weltbekannt durch ihre drei Buchstaben. Dort hatten findige PR-Leute eine neue, zunächst interne Kampagne konzipiert, die auch zunächst nur intern vorgestellt wurde:
"Win the Future!"
Bei der internen, gefühlt 90-minütigen Präsentation vor ausschließlich Anzugsträgern wurde auf J-E-D-E-R einzelnen Powerpoint-Folie die Abkürzung genannt: WTF!
Natürlich denkt bei "WTF!" jeder sofort an "Win the Future!". Ist ja klar! Jedenfalls hatten die versammelten Anzugsträger der unteren Entscheidungsebene eine harte Zeit zuzuhören, ständig "WTF!" präsentiert zu bekommen und Begeisterung für die neue Challenge zu zeigen. Geschieht ihnen recht. Dies ist IMHO eines der schönsten Beispiele für voll-modernisiert und voll-in-den-Ofen!
Um zum Punkt zu kommen:
Ja, ich hab erst das Grausen bekommen als ich von der "NEUEN Supermann-Serie" hörte. Neu? Ich dachte an Phantomias, den neuen Phantomias, an WTF, an Win-the-Future. Nein Danke.
Superman muss nicht modernisiert werden. Superman ist DIE Blaupause für alle nachfolgenden Superhelden! Das wußte ich schon damals, als ich unter "Blaupause" eher die große Pause im Schulkiosk gegenüber verstand. Und mit einem Tischtuch um den Hals begeistert ALLEIN in meinem Zimmer rumhopste. Gerade weil Clark Kent im Alltag so ein leichter Trottel und Brillenträger ist, konnte man sich so gut mit ihm identifizieren. Gerade weil Superman ohne genaue Ausformulierung ALL seiner Fähigkeiten so super ist, war er so eine ego-streichelnde Wunschfantasie. Gerade weil nienieniemand wußte, dass Clark Kent Superman ist und Superman Clark Kent… [Gut zu letzterem gab es da so ein paar Ausnahmen, aber das ist jetzt nicht der Punkt.] Gerade weil Superman weder auf Computer, noch auf Satelliten, noch auf Waffen angewiesen war. Von Internet oder Smartphones ganz zu schweigen. War Superman einfach super. Ohne Modernisierung.
Aber: ENTWARNUNG!
"Superman Adventures" bietet genau den old-school-Hero, den wir als Kinder liebten!
Und heutige Kinder lieben ihn auch!
Einfach -
generationsübergreifender, guter Stoff.
Win! The! FUTURE!
Und nicht -
WTF. :-)
JULES
Aber damals war "Phantomias" einfach der mit-sich-selbst-und-allem-anderen-nicht-so-erfolgreich-kämpfende Donald Duck.
Donald, der für einen Hungerlohn bei Onkel Dagobert schuften musste.
Donald, der nie das Glück von Gustav Gans hatte.
Donald, der nie die Anerkennung bekam, die er wollte/brauchte/verdiente.
Donald war einfach mit all seinen Schwächen der sympathischere Held - als beispielsweise die Strebermaus Mickey.
Dieser Donald fand damals die alte "Villa Rosa" mit einem geheimen Raum hinter einem Bücherregal verborgen und ein schwarzes Kostüm, Augenmaske und eine Mission - unterstützt von Daniel Düsentrieb und Helferlein, die Donalds alte Schrottkarre um- und andere wunderschöne Werkzeuge bauten. Damit ging Phanomias nachts auf Verbrecherjagd! Alleine! War ein Held! Und eben definitiv nicht mehr Donald Duck.
Ich hatte mich als Kind sehr mit Phantomias identifziert. Vom Cape (um's Hälschen geschlungene Tischtuch), über die "Villa Rosa" (einige unbenutzte Räume im Dachspeicher einer alten Schule), bis hin zur allabendlichen Verbrecherjagd! Und niemand wußte, wer der unbekannte Held war. HarHar! (Abgesehen von den Millionen anderer Kinder vielleicht, die alle den gleichen Traum träumten.)
Viel später sah ich Phantomias wieder. In der modernisierten Version. Er hatte einen Supercomputer. Sauteuer. Mit einer künstlichen Intelligenz namens "Eins". Die Donald sagte, was zu tun ist… und-so-weiter. Ähm.
Musste vielleicht modernisiert werden. Zeiten ändern sich. Was weiß ich. Aber das war definitiv nicht mehr der auf sich allein gestellte Underdog-wird-geheimer-Superheld meiner Kindheit, der auf Basis einer verfallenen Villa, einem alten Schrottauto und einem leicht verstrahlten Tüftler-Hardware-Nerd-Freund Verbrecher jagte. Schade.
Das erinnert auch ein wenig an die reale Anekdote einer großen Computerfirma, weltbekannt durch ihre drei Buchstaben. Dort hatten findige PR-Leute eine neue, zunächst interne Kampagne konzipiert, die auch zunächst nur intern vorgestellt wurde:
"Win the Future!"
Bei der internen, gefühlt 90-minütigen Präsentation vor ausschließlich Anzugsträgern wurde auf J-E-D-E-R einzelnen Powerpoint-Folie die Abkürzung genannt: WTF!
Natürlich denkt bei "WTF!" jeder sofort an "Win the Future!". Ist ja klar! Jedenfalls hatten die versammelten Anzugsträger der unteren Entscheidungsebene eine harte Zeit zuzuhören, ständig "WTF!" präsentiert zu bekommen und Begeisterung für die neue Challenge zu zeigen. Geschieht ihnen recht. Dies ist IMHO eines der schönsten Beispiele für voll-modernisiert und voll-in-den-Ofen!
Paul Dini / Rick Burchett Superman Adventures TV-Comic Band 1: Der Mann aus Stahl Panini ISBN 9783862016310 Paperback | 124 Seiten | 26 x 17 cm 9,99 Euro |
Ja, ich hab erst das Grausen bekommen als ich von der "NEUEN Supermann-Serie" hörte. Neu? Ich dachte an Phantomias, den neuen Phantomias, an WTF, an Win-the-Future. Nein Danke.
Superman muss nicht modernisiert werden. Superman ist DIE Blaupause für alle nachfolgenden Superhelden! Das wußte ich schon damals, als ich unter "Blaupause" eher die große Pause im Schulkiosk gegenüber verstand. Und mit einem Tischtuch um den Hals begeistert ALLEIN in meinem Zimmer rumhopste. Gerade weil Clark Kent im Alltag so ein leichter Trottel und Brillenträger ist, konnte man sich so gut mit ihm identifizieren. Gerade weil Superman ohne genaue Ausformulierung ALL seiner Fähigkeiten so super ist, war er so eine ego-streichelnde Wunschfantasie. Gerade weil nienieniemand wußte, dass Clark Kent Superman ist und Superman Clark Kent… [Gut zu letzterem gab es da so ein paar Ausnahmen, aber das ist jetzt nicht der Punkt.] Gerade weil Superman weder auf Computer, noch auf Satelliten, noch auf Waffen angewiesen war. Von Internet oder Smartphones ganz zu schweigen. War Superman einfach super. Ohne Modernisierung.
Aber: ENTWARNUNG!
"Superman Adventures" bietet genau den old-school-Hero, den wir als Kinder liebten!
Und heutige Kinder lieben ihn auch!
Einfach -
generationsübergreifender, guter Stoff.
Win! The! FUTURE!
Und nicht -
WTF. :-)
JULES
Dienstag, 3. September 2013
THE STAR WARS: LUCAS DRAFT #1 - Ab Freitag bei uns erhältlich!
The Star Wars: Rough Draft wurde von Regisseur George Lucas im Mai 1974 vervollständigt. Mit den Arbeiten am Script begann er aber bereits im Jahr zuvor, als Erweiterung seiner original The Star Wars: Story Synopsis. Aus dieser entwickelte er The Star Wars: First Draft; das widerum nochmals von ihm im Winter 1974 umgeschrieben wurde zu Adventures of the Starkiller, Episode I: The Star Wars (second draft...
"You can teach a college course on how he got from that story to his first Star Wars film," erläutert der Autor J.W. Rinzler im Interview mit dem Magazin "Total Film".
"Francis Ford Coppola read the rough draft and thought it was pretty good. He wasn't really sure why George was changing it."
"I'm sure [Lucas] knew quite well in 1974 that there was no way you could film this script," so Rinzler weiter.
"He changes locales sometimes twice on a page. Any studio head reading that would have just had a heart attack. He would have thrown it in the garbage by the time he got to page 20."
Die in dieser Woche von Dark Horse Comics startende achtteilige Mini-Serie wird George Lucas’ ursprünglichen Script-Entwurf für den ersten "Star Wars"-Film adaptieren (heutzutage bekannter als "Star Wars, Episode IV: A New Hope").
In diesem Entwurf gibt es keinen Obi-Wan Kenobi; die Rollen des Meisters/Schülers übernehmen stattdessen der grimmige Kriegs-Veteran Luke Skywalker und der Farmersjunge Annikin
Starkiller. Der Imperator ist hier noch ein simpler korrupter Politiker... und die Jedi-Waffe "Lightsaber" nennt sich hier noch "Lazer Sword" (okay, Dank der deutschen Film-Synchro macht zumindest das für uns keinen Unterschied; eine der Stilblüten, die noch aus Zeiten der Synchronisationsarbeiten am ersten Star Wars Films stammen, im Herbst 1977 in den Berliner Synchro-Studios; siehe z.B. auch "Rasender Falke" = Millennium Falcon, "Kaiser" = Emperor usw...)
THE STAR WARS - THE LUCAS DRAFT # 1 (of 8),
das erste der acht Monatshefte, ist ab Freitag bei uns in der Torstrasse erhältlich!
Den offiziellen, klasse gemachten, Trailer zur Serie hatten wir bereits HIER vorgestellt (unbedingt ansehen!). Weitere Hintergrund-Infos zu THE STAR WARS gab's HIER.
Hier nun etwas anderes sehenswertes:
Star Wars: The Legacy ist ein ca. 90minütiges Doku-Special des US - "History Channel", das leider bis zum heutigen Tage nicht offiziell als blu-ray o. DVD veröffentlicht wurde.
M.M.n. die informativste Dokumentation über die Hintergründe der Entstehung von STAR WARS!!
Historiker, Gelehrte, Journalisten, Filmschaffende u.a. erläutern historische, politische und künstlerische Hintergründe von Lucas' Sternenoper. Besonders interessant scheinen mir die oft unerwähnt bleibenden Bezüge von STAR WARS zu "irdischer" Politik und Geschichte; es werden aber auch viele, viele Beispiele angeführt für die zahlreichen mythologischen Quellen, die Lucas nutzte (griechische Mytholologie, europäische Märchen und Sagen usw.)
...eigentlich ist diese Doku die perfekte Ergänzung zu Joseph Campbell's Sachbuch "Heroes With A Thousand Faces" ("Der Heros in tausend Gestalten", Insel Verlag), ein Buch das George Lucas stets als seine wichtigste Inspirationsquelle für "Star Wars", "Indiana Jones" oder auch "Willow" anführt.
Leider ist dieses Special -wie erwähnt- nach der Erstausstrahlung nie offiziell veröffentlicht worden; im web (z.B. youtube) kann man zumindest kurzfristig Fragmente des sehenswerten Specials finden...