Montag, 4. März 2013
Autor James Robinson ("Starman") über "Earth 2", schwule "Green Lanterns" und durch Unwissenheit glänzende Warner- Film-Fritzen
Comic -Fans und -Creators trafen sich am vergangenen Wochenende auf der "Emerald City Comicon" in Seattle. James Robinson, der Autor der langlebigen, exzellenten "Starman"- Serie (erschienen in den 90er Jahren, und inzwischen von DC Comics komplett in sechs wundervoll ausgestatteten Hardcover- Bänden nachgedruckt!), verschiedener "Justice Society of America" und "Justice League of America" Projekte (z.B. "JSA - The Golden Age") stand dort auf einem Panel den Fans und Sammlern Rede und Antwort.
Nachdem DC vor inzwischen eineinhalb Jahren sein komplettes Universum gerebootet hat, ist Robinson jetzt der quasi "Allein-Herrscher" über DCs Parallel-Welt "Erde 2". In einer der ersten Storylines seines "Earth 2"- Titels ließ er Alan Scott, die "originale" GREEN LANTERN den Mörder seines Partners / Lebensabschnittgefährten suchen und rächen.
(...und nebenbei bemerkt: "Earth 2" gehört tatsächlich zu den lesenswerten "NEW 52" - DC - Serien!)
Alan Scott war daher natürlich eins von mehreren Gesprächsthemen auf der "ECCC". Comic News-website Comic Book Resources hält einen ausführlichen Beitrag bereit, in dem der Inhalt des Panels widergegeben wird, und in dem auch die eine oder andere bizarr anmutende Anekdote zum besten gegeben wird...
...wie etwa, das Warner Bros., die Produzenten des "Green Lantern"- Kinofilms, keine Ahnung vom Aufbau des "Green Lantern Corp" haben. (Robinson bedauerte, das durch den "DC - Neustart" und der damit verbundenen Verjüngung fast aller DC- Charactere, DCs erste "Green Lantern" (Alan Scott) nun keinen erwachsenen (und schwulen) Sohn mehr haben konnte (sein Super-Hero- Code-Name war "Obsidian"). Dieser war früher jahrelang populäres Mitglied vers. Teams (Justice League, Infinity Ins. usw.).
Robinson hierzu:
"There are so few gay characters, I felt like it was a shame to have one of these iconic characters go away. It occurred to me why not make Alan Scott gay, and make him this cool guy?"
Robinson's neue, verjüngte und nun als Homosexueller angelegte Version von Alan Scott alias "Green Lantern" wurde vom Publikum derart wohlwollend aufgenommen, das der Autor hierfür eine "GLADD Award" -Nominierung erhielt (ob er den Preis auch gewinnen wird entscheidet sich bei der Preisverleihung im Sommer!).
"Having a gay character is part of diversity," sagt er.
Die (neue) sexuelle Orientierung von Alan Scott bereitete zumindest DCs Herausgeber Dan DiDio überhaupt keine Probleme, im Gegenteil: Didio unterstützte Robinson noch beim ausarbeiten der Figur(en) auf / in "Earth 2"!
Das Film-Studio Warner Brothers dagegen (denen DC Comics gehört) war ob dieser "schwulen Enthüllung" erstmal perplex: Man fragte bei DC Comics allen Ernstes nach, ob das jetzt bedeute, das die von Schauspieler Ryan Reynolds im Kinofilm dargestellte "Green Lantern" (Hal Jordan) auch schwul sei !?
"Geoff (Johns) had to go in and explain that there were lots of Green Lanterns, and this was just one of them," erläuterte ein amüsierter Robinson.
Weitere Äußerungen von Autor James Robinson HIER!
...naja - so richtig überraschend ist das nicht: Warner Bros. ist schließlich auch das Studio, das z.B. keinen "Batman"- bzw. "Bruce Wayne" - Auftritt in den (verfilmten) SMALLVILLE - TV- Episoden wollte, aus Angst, das Publikum könne nicht zwischen der TV-Serien- und Kinofilm- Kontinuität unterscheiden... (-auweia-) und auch bei anderen Gelegenheiten, haben Warner Bros. mehr als einmal bewiesen, das ihnen DC COMICS wohl gehören mag, sie aber meist keinen blassen Schimmer davon haben, wie die diversen DC - Charactere und -Universen "funktionieren"...
Warner / DC dürfte jetzt allerdings doch endgültig in Zugzwang kommen, da Erz-Konkurrent Disney / Marvel ja seit geraumer Zeit "aufrüstet" (jedes Jahr 2 bis 3 Marvel- Kinofilme; ab 2015 jährlich einen neuen Star Wars - Film usw.). Von Warners hochtrabenden Plänen, aus den diversen DC- Comic- Characteren ebenfalls Kino-Film-Reihen -ähnlich erfolgreich wie "Harry Potter"- zu entwickeln, ist bis dato fast nix zu sehen...
...und dann gibt's natürlich regelmäßig Gerüchte um angeblich kommende DC- Verfilmungen, die meist zu schön klingen um wahr zu sein; hier die aktuellsten WB- / DC- Film-Gossips, diesmal von der (i.d.R. gut informierten) "Latino Review":
Justice League Scoop! from Mayimbe Media on Vimeo.
Keine Ruhe in Supie's Festung: Anwalt verklagt Warner / DC erneut wegen Rechte an "Superman"!
Warner Bros. hofft, den nicht-enden wollenden Rechtsstreit um Superman endgültig zu klären, bevor "Man of Steel" Mitte Juni in die Kino kommt. Toberoff, der Anwalt des Jerry Siegel Estate behauptet, neue, weitere "Beweise" vorlegen zu können, um Warner Bros. die Rechte an "Superman" abnehmen zu können.
Wie allgemein bekannt sein dürfte, begannen Jerry Siegel und Joe Shuster Mitte der 30er Jahre die Figur "Superman" zu entwickeln; zuerst als Zeitungsstrip (den allerdings kein Verlag publizieren wollte!).
National Periodical Publications (Vorläufer von DC) kauften die erste Geschichte schließlich 1938 unter der Bedingung, das Siegel & Shuster den Strip auf Comic- Heft -Format umgestalten, da man beabsichtigte "Superman" als Füll- Material für den geplanten neuen monatlichen Comic Heft Titel ACTION COMICS zu benutzen. Für die damals in Comic-Verlags-Kreisen übliche Summe von $ 130 wechselten die zu einem 13seitigen Strip umformatierten Seiten (plus Cover) inkl. der weiteren Verwertungsrechte den Besitzer.
Siegel, Shuster aber auch National Periodical wurden vom Erfolg der Figur "Superman" völlig überrascht (was man auch daran merken kann, das DC / National "Superman" im ersten Jahrgang ACTION COMICS nur dreimal auf dem Titel zeigte; erst als sich im Verlag herumsprach, das junge Leser am Kiosk meist nicht nach Action Comics fragten, sondern nach "dem Heft mit Superman drin!", begann DC den Stählernen auf JEDES Action-Cover zu packen und ihm ab Sommer 1939 sogar eine eigene -nur seinen Abenteuern gewidmete- Serie zu geben.
Jerry Siegel und Joe Shuster versuchten erstmals Mitte der 40er Jahre DC / National auf Rückgabe der "Superman" & "Superboy"-Rechte zu verklagen. Über den Zeitraum von gut 70 Jahren erhielten sie 'mal Einmal-Zahlungen (Ende des Rechtsstreit in den 40er Jahren) oder auch Renten und Krankenversicherung (Rechtsstreit 70er Jahre). Immer, wenn sich die Gesetzeslage veränderte wurde nochmals geklagt.
In den 90er Jahren, nach dem Tode von Siegel & Shuster, kam es zu zwischen DC / Warner und den Siegel/Shuster-Erben zu einer "abschließenden" Einigung was die Rechte und die Renten-/ "Abfindundungs"- Zahlungen betraf. Danach änderte sich aber erneut etwas an den Gesetzen ("Copyright Act", der es unter bestimmten Bedingungen erlaubt, gewährte Rechte wieder zurückzuziehen) und es wurde wieder geklagt ... die Erben engagierten mit Marc Toberoff einen Anwalt, der (zumindest in Hollywood- Kreisen) einen etwas merkwürdigen Ruf geniesst.
Die Siegel- Erben und deren Anwalt Marc Toberoff (der sich zwischenzeitlich von den Siegel- / Shuster- Erben einen Großteil der "Superman"-Rechte-Anteile sicherte) erlitten aber kürzlich vor dem "Ninth Circuit Court of Appeal" eine Niederlage (wir hatten berichtet). Dieses Gericht sah es als erwiesen an, das die Siegel -Erben bereits in 2001 einen verbindlichen neuen Vertrag mit Warners' Verlag DC Comics abgeschlossen hatten.
Ich bin kein Gesetzes-Experte; sehe daher nur, das über Jahrzehnte hinweg -immer dann, wenn es veränderte Gesetze etc. hergaben- die Siegel-/Shuster-Erben DC / WB nochmals und nochmals und... zur Kasse gebeten haben (für einen Comic den damals, 1936/38, kein Verlag haben wollte, und von dessen plötzlichen Erfolg alle Beteiligten -Creators UND Verlag!- überrascht wurden).
Ein wenig mehr zur "nächsten" Klage gibt's auf THR
Wie allgemein bekannt sein dürfte, begannen Jerry Siegel und Joe Shuster Mitte der 30er Jahre die Figur "Superman" zu entwickeln; zuerst als Zeitungsstrip (den allerdings kein Verlag publizieren wollte!).
National Periodical Publications (Vorläufer von DC) kauften die erste Geschichte schließlich 1938 unter der Bedingung, das Siegel & Shuster den Strip auf Comic- Heft -Format umgestalten, da man beabsichtigte "Superman" als Füll- Material für den geplanten neuen monatlichen Comic Heft Titel ACTION COMICS zu benutzen. Für die damals in Comic-Verlags-Kreisen übliche Summe von $ 130 wechselten die zu einem 13seitigen Strip umformatierten Seiten (plus Cover) inkl. der weiteren Verwertungsrechte den Besitzer.
Siegel, Shuster aber auch National Periodical wurden vom Erfolg der Figur "Superman" völlig überrascht (was man auch daran merken kann, das DC / National "Superman" im ersten Jahrgang ACTION COMICS nur dreimal auf dem Titel zeigte; erst als sich im Verlag herumsprach, das junge Leser am Kiosk meist nicht nach Action Comics fragten, sondern nach "dem Heft mit Superman drin!", begann DC den Stählernen auf JEDES Action-Cover zu packen und ihm ab Sommer 1939 sogar eine eigene -nur seinen Abenteuern gewidmete- Serie zu geben.
Jerry Siegel und Joe Shuster versuchten erstmals Mitte der 40er Jahre DC / National auf Rückgabe der "Superman" & "Superboy"-Rechte zu verklagen. Über den Zeitraum von gut 70 Jahren erhielten sie 'mal Einmal-Zahlungen (Ende des Rechtsstreit in den 40er Jahren) oder auch Renten und Krankenversicherung (Rechtsstreit 70er Jahre). Immer, wenn sich die Gesetzeslage veränderte wurde nochmals geklagt.
In den 90er Jahren, nach dem Tode von Siegel & Shuster, kam es zu zwischen DC / Warner und den Siegel/Shuster-Erben zu einer "abschließenden" Einigung was die Rechte und die Renten-/ "Abfindundungs"- Zahlungen betraf. Danach änderte sich aber erneut etwas an den Gesetzen ("Copyright Act", der es unter bestimmten Bedingungen erlaubt, gewährte Rechte wieder zurückzuziehen) und es wurde wieder geklagt ... die Erben engagierten mit Marc Toberoff einen Anwalt, der (zumindest in Hollywood- Kreisen) einen etwas merkwürdigen Ruf geniesst.
Die Siegel- Erben und deren Anwalt Marc Toberoff (der sich zwischenzeitlich von den Siegel- / Shuster- Erben einen Großteil der "Superman"-Rechte-Anteile sicherte) erlitten aber kürzlich vor dem "Ninth Circuit Court of Appeal" eine Niederlage (wir hatten berichtet). Dieses Gericht sah es als erwiesen an, das die Siegel -Erben bereits in 2001 einen verbindlichen neuen Vertrag mit Warners' Verlag DC Comics abgeschlossen hatten.
Ich bin kein Gesetzes-Experte; sehe daher nur, das über Jahrzehnte hinweg -immer dann, wenn es veränderte Gesetze etc. hergaben- die Siegel-/Shuster-Erben DC / WB nochmals und nochmals und... zur Kasse gebeten haben (für einen Comic den damals, 1936/38, kein Verlag haben wollte, und von dessen plötzlichen Erfolg alle Beteiligten -Creators UND Verlag!- überrascht wurden).
Ein wenig mehr zur "nächsten" Klage gibt's auf THR