Jason ist einer meiner heimlichen Helden, ein völlig unaufgeregter, zurückgenommener Erzähler, dessen lakonischen, fast schon bis zur Stilisierung reduzierten Zeichnungen den Charme seiner Geschichten nochmals verstärken.
Und nachdem in den letzten Wochen hier viel über bedingt lebendige Kreaturen wie Vampire und Zombies zu lesen war, dachte ich es wäre mal wieder an der Zeit die transformativen Monster in den Vordergrund zu rücken, die einmal monatlich befellten Werwölfe.
Und wer eignet sich besser für die Untersuchung dieser Kreaturengattung als der König der Wortkargen? Und Jason wäre sich selbst untreu, wenn die Story nicht eine völlig unerwartete Drift nehmen würde.
Sein aktueller 48-Seiter wechselt wild zwischen einer glaubwürdigen Anatomie von Einsamkeit und Entfremdung hin zu der bezaubenden, warmherzigen Beschreibung einer Zuneigung bzw. einer Liebe, die eigentlich nicht sein sollte/dürfte bis hin zu den phantastischen Elementen der Geschichte, bei denen organisierte Werwölfe scheinbar etwas völlig bodenständiges sind und nicht wirklich überraschen - Jason wird der nächste Prinz von Lakonia - wetten?
Wie üblich geizt er auch hier mit Worten und lässt lieber Mimiken, Stimmungen und Situationen für sich sprechen. Sicherlich kein Autor für die schleimhautbetäubende Käuferschicht, aber alle anderen, in der Entschleunigung & Reduktion Erfahrenen, wird diese wunderschöne Liebesgeschichte berühren - versprochen! Und auch wenn dass jetzt entsetzlich klingt, diese Liebe ist käuflich - für knapp 12 Euro in beiden Filialen.