Dieses eine Foto zeigt stellvertretend die Misere dieser ehemals bunten, fröhlichen & liebevollen Comic-Veranstaltung in Halle 2:
Ein kalter, verratzter brauner Fliesenboden - der früher mit einem warmen Teppich bedeckt war (und in diesem Jahr auch weiterhin IN ALLEN ANDEREN Hallen der Leipziger Buchmesse mit solch einem Teppich bedeckt ist und DORT für eine bunte, fröhliche & liebevolle Stimmung sorgt).
Überdimensionierte Jahrmarktbuden ohne Namensnennung (die in allen anderen Hallen obligatorisch ist) - man kann also im Comic-Bereich in Halle 2 nur bei irgendwelchen, anonym-bleiben-wollenden "Händlern" obskure Ware, die sehr nach unlizensiertem Billichzeuch aus asiatischen Sweatshops aussieht (auch "Bootlegs" oder "Raubdrucke" genannt) erstehen. Original-Importe aus Japan hat niemand in nennenswertem Unfang anzubieten - stattdessen bekamen in den letzten beiden Jahren "Bubble Tea" und andere Instantbrause- & Zuckerwasser-Verkäufer immer mehr Raum eingeräumt…
Einen weiteren Reiz machten in den vergangenen Jahren die sorgfältig vorbereiteten und liebevoll präsentierten J-Fan-Veranstaltungen auf dieser Messe aus, wie der "Dojinshi-Markt", wo nichtkommerziellen, jungen Japan-inspirierten ZeichnerInnen die Möglichkeit geboten wird, eigene Zeichnungen, selbstgemachte Sticker, Button o.ä. zu verkaufen. Heute wurde diesem Vorsatz wohl ein erstes Ende gesetzt…
Achtung, wichtige Duchsage: Dieses Jahr Nippelverbot auf der #LBM! Keine Titten, sexuellen Handlungen oder Gruselkram ausstellen!
— Zeparu (@Demon_Zeparu) 14. März 2013
Betrifft übrigens nur #Manga. Titten auf Romancovern und Pimmel bei Aktzeichnungen sind natürlich voll okay. #Messemangakindergarten
— Zeparu (@Demon_Zeparu) 14. März 2013
Ach ja, die Messeleitung will den Mangabereich übrigens nicht rausekeln, nein nein, wir haben euch doch so gern. #LeichtBlödeMesseleitung
— Zeparu (@Demon_Zeparu) 14. März 2013
Die Leipziger Buchmesse war für viele Comic-Interessierte sowie alle Japan-begeisterten Anime-/Manga-Fans und Cosplayer einige Jahre lang ein Eldorado. Aber seit kurzem scheint man sich immer mehr in eine stromlinienförmige, gesichtslose Massenveranstaltung bewegen zu wollen, bei der nur noch Besucherrekorde und möglichst viel unbedarfte Medienpräsenz zählen. Schade!
…wahrscheinlich wären 1000 weitere Worte notwendig, aber wir belassen es hierbei…