Da habe ich mich aber gefreut:
1986 waren mit "Bob Marone: Der weisse Dinosaurier" 1 und 2 zwei wunderbare Alben bei Carlsen erschienen, die leider nicht die Aufmerksamkeit erhielten, die sie verdient hätten! Mich hatte die Zeitreisegeschichte un den kratzbürstigen Ex-Kommandanten der Luftwaffe, Bob Marone und seinen gutmütigen, etwas übergewichtigen Lebensgefährten, Bill Gelatine wie ein Blitz getroffen! Das verantwortliche Autorenteam Yann, Lucie und Conrad hörte glücklicher Weise nicht mehr auf, in wechselnden Besetzungen die Albenwelt zu bereichern! Exemplarisch möchte ich nur auf die zynische Abenteuerserie "Helden ohne Skrupel" und die Agentenparodie "Spoon & White" hinweisen.
Nun ist - um auf den Punkt zu kommen - nach all den Jahren in Frankreich (natürlich in französisch! Und: Frag nicht! Er wird sicher nicht in deutsch erscheinen!) ein dritter Bob Marone Hardcoverband mit dem Titel: "Un parfum de yétis roses" erschienen, den wir in der Zossener Strasse für lumpige € 22 vorrätig haben!
Und mit dem federführenden Didier Conrad ist damit kein Geringerer als der neue Asterix-Zeichner an Bord! - Muss man noch mehr sagen…?
Ja: Denn beim neuen Asterix fällt mir noch Jean-Yves Ferri, der neue Texter ein und dessen witzige Serie "Le Sens de la Vis", die er zusammen mit Manu Larcenet gemacht hat. Als Team sind Euch die beiden von "Rückkehr aufs Land" (Band 2 ist eben auf deutsch erschienen!) sicher ein Begriff.
Larcenet hat besonders mit schwermütigen Alben wie "Blast" oder "Der alltägliche Kampf" für Aufsehen gesorgt. Aber ich liebe ihn für seine lustigen Arbeiten, von denen unzählige noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Sein letzter Streich, eine freie Adaption von "Valerian und Veronique" ist nicht nur ein lustiger Larcenet sondern auch ein guter "Valerian und Veronique"-Band geworden, den wir in der Torstrasse für € 13,95 bereit halten.
Wusstet Ihr, dass auch von Frank Margerin ("Die Vorstadtgang") 6 (!!!) weitere Bände erschienen sind? Der letzte schaffte es sogar unter die ersten hundert der meist verkauften Comics auf Amazon, Frankreich. In diesem 11. Band "überlebt" der mitlerweile über 50-jährige, wehleidige Ricky seine erste Darmspiegelung und will danach sein Leben radikal umkrempeln: Er kauft sich eine Harley, zum Missfallen und Spott seiner Frau. Fortan steuern die beiden "Harley Owners"-Treffen an und üben sich in bikermässiger Grimmigkeit. Sehr entlarvend und voller Margerin-typischen Humors.
Und erinnert Ihr Euch noch an "Edmund, das Schwein"? Zwei Bände waren erschienen und Edmund schien im schwärzesten Afrika verschollen… Auch von dieser Serie erschien ein erlösender dritter Band, der unseren Antihelden aus Afrika zurück auf den französischen Bauernhof führt, wo die verhängnisvolle Odyssee mit dem heimtückischen Mord an dem konkurrierenden Zuchteber ihren Anfang genommen hatte.
Dies erwähne ich nur aus Boshaftigkeit, denn der Band ist in Frankreich vergriffen!
Und was lernen wir daraus? Der Blick ins Franzosenregal lohnt sich und hält den Denkmuskel in Form!
All die genannten französischen Comics konnte ich übrigens mit meinem Schulfranzösisch prima lesen.