Donnerstag, 9. Juni 2016

Ergänzt: MERRY MEN # 1 beantwortet die verwegene Frage: "Was wäre, wenn "Robin Hood" schwul gewesen wäre?" + Autor Robert Rodi zum historischen Background


Robin Hood ist eine der Sagen - Ikonen... Über Jahrhunderte hinweg wurden die Geschichten um ihn und seine treuen Mannen immer weiter ausgebaut und um neue Details angereichert. Und auch heutzutage dichten mehr oder weniger talentierte Autoren neue Aspekte zur "Robin Hood"-Saga hinzu (sei es in verschiedenen Kinofilmen, TV-Serien, Comic- und/ oder Buch-Reihen oder auch Fan-Stories). Robin Hood "lebt"!


Zumeist wird der Character  als charmanter "Schurke" geschildert und dargestellt (er  nimmt es den Reichen und gibt es den Armen).

Die neue Comic- Mini-Serie von Oni Press (auf die wir an dieser Stelle bereits ausführlich hinwiesen) liefert einen komplett neuen Ansatz, wieso Robin und seine Männer zu Ausgestoßenen wurden:

Merry Men zeigt  Robin Hood als einen von der Gesellschaft ausgestoßenen, weil er homosexuell ist. Die Geschichte ist -wie die originale Saga- im 12. Jahrhundert angesiedelt;  im Mittelpunkt steht Robert Godwin - a.k.a. Robin Hood - der von Prinz John zum quasi- Verbrecher gestempelt wird, da dieser Robin's Liebe zu König Richard entdeckt. Prinz John erklärt somit alle homosexuell veranlagten Männer des Königreiches zu Vogelfreien und Verbrechern.
Schluckspechte: Robin & Little John auf dem Variant-Cover der #1

Robert Godwin und seine schwulen Kumpels ziehen sich daraufhin in den Sherwood Forest zurück... bis eines Tages ein myteriöser Fremder um Beistand im Kampf gegen den Sheriff von Nottingham bittet...

ign hat ein ausführliches, interessantes  Interview mit dem Autoren Robert Rodi ("Codename: Knockout" u.a.) und Zeichner Jackie Lewis geführt, zu lesen HIER!

ein weiteres lesenswertes Interview mit den beiden Künstlern findet ihr auf newsarama (HIER!).

...und noch ein Interview bietet panels (HIER!), "Robin Hood, der schwule Outlaw"...

Ausgabe # 1 des Sechsteilers ist (mit beiden Cover-Motiven!) jetzt bei uns erhältlich!


Rodi: "...I did want to reflect the full spectrum, and also the fluidity of same-sex attraction and identity. In the book, "merry" is a term that's analogous to our "gay," but it's much more porous; it includes anyone whose sexual life strays outside the bonds of the strictly heterosexual norm...."

Robert Rodi, der sich selbst als "an Geschichte sehr interessierten Menschen" beschreibt, äußert sich im Interview darüber, wieso in seiner Auslegung der "Robin Hood"- Legende, bestimmte Charactere fehlen:

"...Most of my cast is drawn from previous Robin Hood stories: Little John, Much the Miller’s Son, Will Scarlet, Arthur-a-Bland, and Alan-a-Dale. Joining them are two all-new new characters. Kenneth Lester is an older man (and one of Robin’s ex-lovers); I wanted Robin to have someone wiser and more experienced on hand, that he could use as a sounding board. And then there’s Sabib al Hassan, a Saracen page Robin rescued in the Holy Land...

... The two obvious absences from this list are Friar Tuck and Maid Marian. To explain that, I have to clarify how I approached the series. I wanted to clear away all the narrative and thematic layers that have accumulated over the centuries — to go back to first principles (the earliest Robin ballads, from the 14th century) and start over from there. 
 


I felt free to pick and choose from everything that came after. And I did not choose Maid Marian. Partly because she’s such a late addition to the legend; she doesn’t appear in any Robin Hood ballads until the 16th century.... 

...In our series, Robin’s love interests are all male. As for Friar Tuck … that’s a bit complicated. The first Robin Hood ballads were set in the fourteenth century, but later he got retconned to the early twelfth — which I vastly prefer, given the nice, juicy über-villain we then get in Prince John. But in the early twelfth century, there were no friars in England; the mendicant orders came much later. And I’m trying to keep this series as historically accurate as possible, to compensate for any liberties I might take for narrative purposes.... 

...I do have plans for Tuck, and you’ll get an pretty good idea of them before our first arc is finished; but he won’t be a friar, and might not be recognizable in some other respects, as well"

UPDATE: CAPTAIN AMERICA, ein Nazi? Captain America: Steve Rogers # 1 - die braune Wundertüte?


UPDATE (16.06.2016):
...bei uns derzeit (wieder) verfügbar: CAPTAIN AMERICA - STEVE ROGERS # 1 als 1st printing mit dem "regular cover" (keine Sorge, einige der "Variant Editions" sind bei uns auch noch erhältlich! In Bälde gibt's dann auch die diversen Cover-Motive der NEu-Auflage / 2nd printing bei uns.)

Das mega-populäre CAP- Comic-Heft, "Dank" der ziemlich schrägen Enthüllung, der gute Steve (immerhin Symbol von allem "was Amerika groß macht" -wir denken da so an NSA, CIA, Trump & Co.-)  sei praktisch von Kindheit an so eine Art Sleeper-Agent von Marvels Pseudo-Nazi- Organisation "Hydra".

Befremdlich (soll man drüber lachen oder weinen?) besonders jene Sequenz, in der Hydra-Ober-Nazi "Red Skull" (wieso eigentlich "Red", müßte der nicht "Brown Skull" heißen?) eineinhalb Seiten lang -!- vor seinen Hydra-Herrenmenschen  über die "Invasion seines Heimatlandes in Europa" -!- durch die "Refugees" -!!- sinniert... Da fühlt man sich beim lesen schon irgendwie unwohl.

Autsch!


(...bin schon extrem gespannt, wie (und ob!) sich der deutsche Lizenz-Nehmer "Panini" trauen wird, diese krude "braune Sauce" auf deutsch zu veröffentlichen.)

Für weltweiten Aufruhr sorgte der erste Teil dieser Story auf jeden Fall. Kleine Auswahl:

"Captain America Is A Nazi..." (Times Of Israel)

"Captain America A Nazi? An Insult To His Jewish Creators!" (BitBagCom)

"Just Kidding, Capt. America A Nazi..." (newsbusters)

usw.

hier könnte Dein  Schmäh-Gedicht stehen