Freitag, 22. Januar 2016

DOCTOR WHO kehrt in's deutsche free-tv zurück + "The Complete History" - Buch-Reihe

 
Der Mediendienst dwdl.de meldete heute, das nach Jahren der Abwesenheit im deutschen "Free-TV", DOCTOR WHO in's frei-empfangbare "lineare Fernseh-Programm" zurückkehren wird.

Der ARD- Digital-tv- Ableger "Einsfestival" (sowas ähnliches wie "zdf_neo" vom ZDF, nur mit weniger Zuschauern) hat sich die free-tv-Erstausstrahlungsrechte an dem britischen Science-Fiction-Klassiker gesichert und nimmt ihn ab Ende Februar in sein Programm.

"Doctor Who", in Großbritannien seit Jahrzehnten megaerfolgreich, ist hier in deutschen Landen aber leider eher (noch immer) ein Nischen-Programm...

ProSieben strahlte vor ca. sechs Jahren die ersten Staffeln der genialen Neuauflage aus (der sehenswerte "Doctor Who"-spin-off "Torchwood" lief dann ja leider beim Kraut- & Rüben-Kanal "RTL II") - danach wanderte die Hauptserie leider still und leise exklusiv in deutsche Pay-tv Gefilde ab...

"Einsfestival" wird die 13 Episoden der 5. Season (seit "Neustart") ab Ende Februar zeigen. Ab Montag, den 29. Februar um 20:15 Uhr mit zwei Folgen. An den beiden darauffolgenden Tagen werden auch jeweils zwei Folgen von "Doctor Who" gezeigt; am darauffolgenden Donnerstag folgt schließlich eine Folge...

Ab dem 16. 03. soll dann (mit nur einer Folge pro Abend und Woche) bereits die 6. Season zu sehen sein.

...und wem das alles noch nicht genug "Doctor Who" ist, kommt zu in die Torstraße; hier findet der geneigte Zeitreisende von Welt die diversen Comic- Serien (in Heft- und Sammelband / "Graphic Novel"- Format); sowohl in der britischen Original-Fassung wie auch die in's deutsche übersetzten Sammelbände.

Zusätzlich gibt's bei uns natürlich auch einiges an Merchandise (wie etwa die "POP"- Figuren) und (via exklusiven Import aus UK) die neue britische Sammelbuch-Reihe im Hardcover-Format über ALLE Abenteuer des "Doctor Who", die neben viel Textmaterial auch massig Fotos und Illustrationen enthalten:


Fashion Week der Superhelden: Von Strumpfhosen- und Badeshorts- Trägern...


  
"...was zieh' ich heut bloß an?!"

...irgendwie ganz passend zum Abschluß der z.Zt.  in Berlin stattfindenden "Berlin Fashion Week", einige -wie zumindest ich finde- interessante Video-Essays zum Themen-Komplex "warum bzw. wieso kleiden sich US- Superhelden so wie sie sich kleiden?".

Warum eigentlich tragen viele der Helden Strumpfhosen ("tights"), die auch heut' noch von vielen als "unmännlich" (naja...) empfunden werden? ...und dann auch noch zusätzlich 'ne Sport- oder Badehose über dem Gemächt...?!

Wie schon bei den bekannten Damen-Hygieneprodukten ist die Arbeitskleidung (männlicher) Superhelden also "eine Geschichte voller Missverständnisse".

Moderatoren-Fanboy Scott Niswander beantwortet in seiner sehenswerten und informativen Online- Sendereihe "Comic Book Misconceptions" wöchentlich via youtube Fragen, die den Superhelden- Comics -lesenden Fanboys und Fangirls unter den Nägeln brennen ("Wer ist der echte Captain Marvel?", "Wer tötete Batman's Eltern?", "Ist Deadpool ein Mutant?" usw. ..)


 
die Erstauftritte der Superhelden: Batman (1939) und Superman (1938)


In diesen jeweils ca. 6 bis 8-minütigen Clips, handelt er das Thema "Helden-Mode" ab.





Aber jetzt 'mal ernsthaft: Auch ich wurde schon ab und zu von Kunden gefragt wieso "ein starker Kerl wie Superman seine Unterhosen über dem Kostüm trägt?" .

Irrtum: das ist keine Unterwäsche! Als gegen Mitte / Ende der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts die ersten so getauften "Superhelden" in Comicstrips in Erscheinung traten (wie etwa Phantom, Superman und Batman), orientierten sich deren Erfinder (Autoren und Zeichner wie Jerry Siegel, Joe Shuster, Bob Kane, Jerry Robinson, Lee Falk u.a.) beim Design der kostümierten Helden an den klassischen Outfits von Akrobaten und Muskelmännern wie man sie zu der Zeit noch auf Jahrmärkten und im Zirkus sehen konnte.

 Bruce Wayne (Batman) trainiert seine Muckis in enganliegenden Shorts (1939)

Autor Grant Morrison ("Batman", "All-Star Superman", "Klaus") erläutert dies in seinem empfehlenswerten Sachbuch "Super Gods: What Masked Vigilantes, Miraculous Mutants and a Sun God from Smallville Can Teach Us About Being Human":  

"Underpants on tights were signifiers of extra-masculine strength and endurance in 1938. The cape, showman-like boots, belt and skintight spandex were all derived from circus outfits and helped to emphasize the performative, even freak-show-esque, aspect of Superman's adventures. Lifting bridges, stopping trains with his bare hands, wrestling elephants: these were superstrongman feats that benefited from the carnival flair implied by skintight spandex. [Artist Joe] Shuster had dressed the first superhero as his culture's most prominent exemplar of the strongman ideal, unwittingly setting him up as the butt of ten thousand jokes." 

 
 Fred Middelton (erster Superman Darsteller, 1939) in einem Kostüm,
inspiriert von Circus- Strongmen (rechts) der damaligen Zeit

Diese Akrobaten und Muskelmänner trugen absichtlich hauteng-anliegende Trikots / Kostümteile, damit sich deren Muskelpakete gut sichtbar abzeichnen konnten, um vom staunenden Publikum bewundert zu werden. Problem dabei aber: es zeichneten sich eben wirklich alle Muskel- bzw. Körperpartien durch so ein Kostüm ab - also auch im Schrittbereich. Damit dem Publikum der Anblick einer deutlich sichtbaren "Penis-Silhouette" des Sportlers  verwehrt blieb, zogen diese eine zusätzliche (meist Sport- oder Bade-) Hose über ihre "Tights".



Die Zeichner bzw. Designer der allerersten Superhelden-Kostüme orientierten sich aber auch deswegen an diesen Akrobaten und Strongmen, weil deren Bekleidungs-Konzept (wie etwa diese zusätzliche "Überhose") zumindest damals noch vom Leser mit Stärke assoziiert wurde!

...in späteren Jahrzehnten wurden Superhelden-Kostüme in den Comic Books immer wieder graphisch überarbeitet und dem aktuellen Zeitgeschmack angepasst. Manchmal zum besseren, oft wurde aber leider ein "Design-Klassiker" auch verschlimmbessert.

Hier nun das Video zum Thema:


 ...und zum Schluß noch etwas zum Thema "wieso tragen Männer in Superhelden Comics eigentlich Umhänge (Capes)?"

Antwort: Na weil sie damit einfach "fab-u-lous" aussehen (z.B. beim nächsten CSD)!

...Nein, ernsthaft: ursprünglicher Gedanke war wohl: "wie kann ich als Zeichner am besten darstellen, das die Helden-Figur fliegt oder schnell rennt?" Ein stets hinter dem Helden flatterndes Cape bot damals  - in den Anfangsjahren des Genres der Superhelden- Comics - den Zeichnern noch die beste Möglichkeit Tempo,  Bewegung und eine gewisse Dynamik der Figur darzustellen (Bedenkt bitte auch dabei, das die Drucktechnik damals noch nicht so detaillierte feine Comic- Zeichnungen wiedergeben konnte; daher mußte vieles plakativer dargestellt werden als es in modernen Stories üblich ist).




Zweimal Superman-Kostüm-Design: links anno 1979 (Kinofilm-Version) und
rechts (2011) im Design der "Smallville" - tv-Serie (Comic Book Version)