Freitag, 29. Juli 2022

heißer Sommer: Freibad

 Ok. Die Suche ist vorbei. Hier ist er, der perfekte Comic zum Wetter. 

Fotogalerie

(c) JaJa Verlag

Einige Tage sind ja immer etwas ruhiger hier im Unfug, also bleibt auch Zeit, um die Neuheiten eingehender zu studieren. Passend zur Großwetterlage habe ich mir mal den neuen Stulin geschnappt. Ihr "Bei mir Zuhause" hatte ich bereits vor ein paar Wochen durchgeschmökert und fand ihren Stil ... interessant. 

Genauso wenig konnte ich mich entscheiden, ob ich die leicht auf Krawall gebürstete Heldin Paulina mag oder nicht. Also kam mir ihr neues Werk sehr gelegen. Nicht zuletzt, weil ich jetzt genau da gern wäre: im Freibad. Dieses hier heißt Melusine, befindet sich in München und ist nur für Frauen. Uff, Glück gehabt – ich darf also rein.

Wer jetzt denkt, dass hier nix als holde Eintracht herrscht, liegt meilenweit daneben. Denn hier treffen sie alle aufeinander: Feministisch bewegte Alt-68erinnen mit und ohne Geld, ein deutsch-türkischer Mehrgenerationenclan, eine in ihre Kommilitonin verliebte Studentin ... mal von der Pumperin am Ticketschalter, der genervten Schweizer Bademeisterin und der Transfrau an der Pommesluke mal ganz abgesehen. 

Und dann kommt noch der Clan komplettverschleierter Saudifrauen, der alles nochmal kräftig durcheinanderwirbelt. Ganz klares Thema: Wer darf was? Was ist der größere Affront: im Burkini ins Becken zu gehen oder oben ohne? Und welche Frau bestimmt tatsächlich über ihren Körper? Die Sich-schlank-Hungernde? Die Dicke (und das ist wertfrei gemeint!) im pinken Bikini? Oder die Freiwillig-und-gegen-den-Willen-ihrer-Mutter-Kopftuch-Tragende? Und – dürfen auch Männer mermaiden?

Im Rundumschlag wird all das pointiert zur Debatte gestellt. Und durch die böse Zuspitzung ist das echt ein großer Lesespaß. Wem die ölmalerische Optik von Paulina Stulin nicht zusagt, der kann sich ja im September den gleichnamigen Film im Kino ansehen.

Montag, 25. Juli 2022

San Diego Comic Con 2022: die Gewinner der diesjährigen EISNER AWARDS


Die diesjährigen "Eisner Awards"wurden (nach einer Corona -bedingten Zwangspause) erstmals wieder live vor Publikum verliehen. Die feierliche Zeremonie fand als Programmpunkt der "San Diego Comic Con 2022" am vergangenen Samstag statt.

Barry Windsor-Smith’s Monsters gewann die Auszeichnung als "Best Graphic Novel – New"; zudem gewann er mit diesem Buch auch Preise in den Kategorien "Best Writer/Artist" und "Best Lettering". 

James Tynion IV gewann zum zweiten Male in Folge den Preis als "Best Writer"; sein The Nice House on the Lake (DC), gemeinsam mit Zeichner Alvaro Martinez Bueno, gewann zusätzlich  den Preis als "Best New Series"; James'  ongoing Heft-Serie Something Is Killing the Children, hier mit Zeichner  Werther Dell’Edera, teilt sich schließlich den Preis als "Best Continuing Series" mit der Heft-Reihe  Bitter Root (von Kreativ-Team David F. Walker, Chuck Brown und Sanford Greene.  

Die Liste aller Nominierten findet ihr HIER!


Die diesjährigen Gewinner sind:

Best Short Story
"Funeral in Foam," by Casey Gilly and Raina Telgemeier, in You Died: An Anthology of the Afterlife (Iron Circus)

Best Single Issue/One-Shot
Wonder Woman Historia: The Amazons, by Kelly Sue DeConnick and Phil Jimenez (DC Comics)

 



Best Continuing Series (TIE)
Bitter Root, by David F. Walker, Chuck Brown, and Sanford Greene (Image Comics)
Something Is Killing the Children, by James Tynion IV and Werther Dell’Edera (BOOM! Studios)

Best Limited Series
The Good Asian, by Pornsak Pichetshote and Alexandre Tefenkgi (Image Comics)

Best New Series
The Nice House on the Lake, by James Tynion IV and Alvaro Martinez Bueno (DC Black Label)



Best Publication for Early Readers (up to age 8)
Chibi Usagi: Attack of the Heebie Chibis, by Julie and Stan Sakai (IDW Publishing)

Best Publication for Kids (ages 9-12)
Salt Magic, by Hope Larson and Rebecca Mock (Margaret Ferguson Books/Holiday House)

Best Publication for Teens (ages 13-17)
The Legend of Auntie Po, by Shing Yin Khor (Kokila/Penguin Random House)

Best Humor Publication
Not All Robots, by Mark Russell and Mike Deodato Jr. (AWA Upshot)

Best Anthology
You Died: An Anthology of the Afterlife, edited by Kel McDonald and Andrea Purcell (Iron Circus)

Best Reality-Based Work
The Black Panther Party: A Graphic History, by David F. Walker and Marcus Kwame Anderson (Ten Speed Press)

Best Graphic Memoir
Run: Book One, by John Lewis, Andrew Aydin, L. Fury, and Nate Powell (Abrams ComicArts)

Best Graphic Album—New
Monsters, by Barry Windsor-Smith (Fantagraphics Books)..

Best Graphic Album—Reprint
The Complete American Gods, by Neil Gaiman, P. Craig Russell, and Scott Hampton (Dark Horse Comics)

Best Adaptation from Another Medium
George Orwell’s 1984: The Graphic Novel, adapted by Fido Nesti (Mariner Books)

Best U.S. Edition of International Material
The Shadow of a Man, by Benoît Peeters and François Schuiten, translation by Stephen D. Smith (IDW Publishing)

Best U.S. Edition of International Material—Asia
Lovesickness: Junji Ito Story Collection, by Junji Ito, translation by Jocelyne Allen (VIZ Media)

Best Archival Collection/Project—Strips 
Popeye: The E.C. Segar Sundays, vol. 1 by E.C. Segar, edited by Gary Groth and Conrad Groth (Fantagraphics Books)

                     .

Best Archival Collection/Project—Comic Books
EC Covers Artist’s Edition, edited by Scott Dunbier (IDW Publishing)

Best Writer
James Tynion IV, House of Slaughter, Something Is Killing the Children, Wynd (BOOM! Studios); The Nice House on the Lake, The Joker, Batman, DC Pride 2021 (DC Comics); The Department of Truth (Image Comics); Blue BookRazorblades (Tiny Onion Studios)

Best Writer/Artist
Barry Windsor-Smith, Monsters (Fantagraphics Books)

Best Penciller/Inker or Penciller/Inker Team
Phil Jimenez, Wonder Woman Historia: The Amazons (DC Comics)

Best Painter/Multimedia Artist
Sana Takeda, Monstress (Image Comics)

Best Cover Artist
Jen Bartel, Future State Immortal Wonder Woman #1 & 2, Wonder Woman Black & Gold #1, Wonder Woman 80th Anniversary (DC Comics); Women’s History Month variant covers (Marvel Comics)

                  .

Best Coloring
Matt Wilson, Undiscovered Country (Image Comics); Fire Power (Image Comics Skybound); Eternals, Thor, Wolverine (Marvel Comics); Jonna and the Unpossible Monsters (Oni Press)

Best Lettering
Barry Windsor-Smith, Monsters (Fantagraphics Books)

Best Comics-Related Periodical/Journalism
WomenWriteAboutComics.com, edited by Wendy Browne and Nola Pfau (WWAC)

Best Comics-Related Book
All of the Marvels, by Douglas Wolk (Penguin Press)

Best Academic/Scholarly Work 
Comics and the Origins of Manga: A Revisionist History, by Eike Exner (Rutgers University Press)

Best Publication Design
Marvel Comics Library: Spider-Man vol. 1: 1962–1964 (Taschen)



Best Webcomic
Lore Olympus, by Rachel Smythe (Webtoon)

Best Digital Comic
Snow Angels, by Jeff Lemire and Jock (comiXology Originals)

Hall of Fame

Judges’ Choices ( "2022 Eisner Hall of Fame"):

Marie Duval
Rose O’Neill
Max Gaines
Mark Gruenwald
Alex Niño
P. Craig Russell

Voters’ Choices:

 
Howard Chaykin
Kevin Eastman
Moto Hagio
Larry Hama
David Mazzucchelli
Grant Morrison

Bob Clampett Humanitarian Award:
Annie Koyama

Russ Manning Promising Newcomer Award:
Luanna Vecchio

Bill Finger Excellence in Comic Book Writing Award:
Bob Bolling
Don Rico

 

Samstag, 23. Juli 2022

"Great Krypton...!" - "Superman & Lois" ab heute Abend bei Kabel Eins

 

Ab heute Abend, ca. 20:13h auf Kabel Eins als free-tv Premiere: 

Season 1 (15 Episoden) der neuen Superman- TV- Serie "Superman & Lois". Kabel Eins zeigt (erstmal) alle 15 Episoden der 1st season an insgesamt fünf Samstagen (also jedes Wochenende drei Episoden).

In den USA gilt diese Show als die DC- TV-Serie mit den höchsten Produktionsstandarts aller "The CW" Shows. Auch wenn dort die Erstausstrahlungen auf dem "The CW" network laufen, hält dort Warner Bros. pay-tv- Devision "HBOmax" die Wiederholungsrechte (und beteiligt sich wohl auch an den Produktionskosten; daher die  wertigere Optik im Vergleich zu den "preiswerter" produzierten sogenannten "Arrowverse" Serien, die inzwischen -bis auf "The Flash"- eh' alle eingestellt sind). 

"Superman & Lois" gilt daher auch ganz offiziell als eigenständige (und nicht wie fälschlicherweise immer wieder behauptet "Arrowverse"-) Serie; inhaltliche Verflechtunghen bzw. Crossover zu anderen "CW"-Serien gibt es nicht!

...und damit die Szenen auf der Kent-Farm im Örtchen Smallville auch schön heimelig wirken, ließen sich die "Superman & Lois"- Macher vor Ort von der Location inspirieren, auf der schon zehn Jahre lang erfolgreich "Smallville" gedreht wurde...

 


Die Grundidee, "Superman / Clark Kent  verheiratet und als Vater von zwei Teenager-Söhnen" entstammt dem klassischen Heft "Superman" # 166 (1961); damals von DC noch als "Imaginary Tale" publiziert (quasi das Story- Konzept, das Marvel Comics dann auch ab 1977 innerhalb seiner "What If...?"-Heft-Serie von DC kopierte!). 

Die deutsche Fassung dieser Geschichte gab es dann 1970  (verteilt auf drei Einzel-Hefte) innerhalb von "Superman" # 15 + 16 sowie "MV Comix" # 15 (allerdings ohne hierbei das von Curt Swan gestaltete Titel-Motiv zu verwenden!).


Die Idee Superman (und auch seinem Kollegen Batman) Kinder zu geben wurde von DC im Laufe der 60er und 70er Jahre immer wieder neu aufgegriffen. So z.B. auch in mehreren Ausgaben des Batman/Superman- Team-Up- Titels "Worlds' Finest". In den 60er Jahren gab es dort mehrere Ausgaben mit den Abenteuern der jungen Söhne. Ab 1974 (# 215) folgte ein sehr großer Storybogen mit den Abenteuern der inzwischen ca. 17/18jährigen Teenager ("Saga Of The Super-Sons").


Eine (inzwischen nicht mehr ganz aktuelle) Übersicht klassischer Supie-Stories gibt es HIER; eine Übersicht über Clark's verschiedene Origin-Stories HIER! Einen Beitrag über die historische Entwicklung des "S" - Schildes HIER!


"Judge Dredd" - Co-Creator und "Batman"- Autor Alan Grant verstirbt mit 73 Jahren

 Comic Autor Alan Grant ist am 21. Juli im Alter von 73 Jahren verstorben.

Sein Schaffen im Bereich der Comics ("Graphic Novels") ist sehr groß; am bekanntesten dürften aber seine Arbeiten für das legendäre britische "2000 AD" Magazin sein (hier kreierte er viele Stories um "Judge Dredd", als dessen Miterfinder er auch gilt). In den 80er und 90er Jahren folgten Arbeiten an den diversen "Batman" -Serien von DC Comics.

Seine professionelle Comic-Autoren Karriere umfaßte fünf Jahrzehnte -!-, beginnend mit dem "Starlord"  Comic Strip für IPC im Jahre 1970. Seine letzte veröffentlichte Story konnte der geneigte Leser im "Battle Special" vorfinden; das war in 2020. Auch an "Strontium Dog" beteiligte er sich, einer ab 1980 in Großbritannien veröffentlichten SF - Serie über einen mutierten Kopfgeldjäger.

Seine von Fans und Kritikern gleichermaßen gelobten Story-runs in "Detective Comics" und "Batman" in den 90er Jahren gelten noch heute als Highlights innerhalb dieser beiden Heft-Reihen.

Alan Grant verfaßte auch die ersten Stories innerhalb der "Batman: Shadow of the Bat" Heft-Serie, für die er auch einige neue Charaktere erfand, wie etwa  "Jeremiah Arkham", "Amygdala" und "Victor Zsasz". Zsasz spielte Jahre später Schlüsselrollen den TV-Serien "Arrow" und "Gotham".

Während der epischen Batman - "Knightfall " Crossover war er einer der Head-Autoren; er war auch Co-Creator von "Ratcatcher", der später im "The Suicide Squad" Kinofilm zu sehen war.

 Alan Grant in der Wikipedia

Alan Grant in der GCD

 

 

      

 

 

 

 

 

 

 

 

         Alan Grant

9. Februar 1949  -  20. Juli 2022

 

Freitag, 15. Juli 2022

aus dem Leben erzählt: Im selben Boot

Es war mal wieder etwas weniger los im Laden – also eine gute Gelegenheit, die Nase in einen Comic zu stecken. Aus einem nicht näher erklärbaren Grund ist es dann "Im selben Boot" geworden – vielleicht, weil es schon länger schräg ggü. von der Kasse hängt. Im deutschen Eck.

 

Titelabbildung
(c) Schreiber & Leser

Ende der 1980er. Essen. Die Teenager-Schwestern Britta und Wiebke (a.k.a die Autorin Zelba selbst) sind Ruderinnen und verbringen den Großteil ihrer Freizeit auf dem Wasser. Soviel zum Setting. Die Geschichte, die dann folgt, beschreibt den Weg Wiebkes in das deutsch-deutsche Nationalteam, das bei der WM von 1991 fast alle Goldmedaillen abgeräumt hat. 

Ob Wiebke auch eine bekommt, spoilere ich jetzt mal nicht. ;-) Daneben geht es – wie im Leben jedes Teenagers – um Freundschaft, Schule, Liebe, Familie usw. Die chronologisch aufgebaute Geschichte wird ab und an von Fakten-Seiten unterbrocken. Darauf werden dann locker-fluffig die Basics des Ruderns erklärt, aber auch ein wenig politisches Hintergrundwissen aufgefrischt. 

Das ist super, weil so auch nicht-Zeitzeugen diesen Comic besser verstehen. Obwohl ich nicht finde, dass da viel nicht-zu-verstehen ist. Aber ich bin da auch voreingenommen, denn da steckt ganz viel von meiner Jugend drin. Und dementsprechend viel Spaß hatte ich auch beim Lesen. 

Der Blick auf's Impressum führte dann zu einer interessenten Entdeckung: "Im selben Boot" ist ursprünglich auf französisch erschienen. Damit machten dann auch die historischen Ost-West-Erklärseiten noch ein wenig mehr sind. Die sind aber so witzig und informativ gestaltet, dass man sich da auch als Dabeigewesene/r nicht langweilt. 

Auf der Webseite von futuropolis, bei dem "Dans le même bateau" erschienen ist, erfuhr ich dann auch vom Folgecomic Zelbas – in diesem berichtet sie von den letzten Jahren ihrer chronisch lungenkranken Mutter. Und von der Sterbehilfe, die sie und ihre Schwester dieser geleistet haben. Wow. Was für ein kontroverses Thema. Ob sich dafür ein Verlag in Deutschland findet? Ich hoffe, ja. Und bald.

Montag, 11. Juli 2022

kaum zu glauben, aber gut: Not a Boy

Ein Hoch auf das Leseexempar! Obwohl – Not a Boy hätte ich mir wahrscheinlich auch so mal näher angeguckt. Denn Cross-Dressing-Mangas mag ich ganz gern, besonders, wenn's noch ein weiteres mal um die Ecke geht, also der sich als Mädchen verkleidende Junge sich als ein als-Junge-verkleidetes-Mädchen ausgibt. 

Ganz so komplex wird's im ersten Band von Not a Boy (noch) nicht, aber es fängt vielversprechend an.

 Not a Boy 01
(c) Egmont

Kanda-kun, im zweiten Jahr an der Uni, ist einfach eine coole Socke. Sowohl beim im-Unterricht-vor-sich-hinträumen als auch beim Rauchen in der Pause. Kein Wunder, dass er der in Liebesdingen eher unerfahrenen Okuma sofort ins Auge gefallen ist. 

Ein charmant konstruiertes Missverständnis macht aus den beiden ein Paar. Okuma kann ihr Glück nicht fassen, während Kanda... einfach. nicht. die. Kurve. kriegt, ihr zu sagen, dass er doch eigentlich  a  u c h  eine Frau ist. Aber Kanda-kun denkt genau das regelmäßig, wenn Okuma Sachen sagt wie  

"Wahnsinn, Kanda-kun, Du siehst wie eine echte Frau aus!" (von Okuma fürs Crossdressing-Café angeheuert)

"Würde Kanda-kun sich komplett wie eine Frau benehmen, wäre er nicht mehr er selbst." (immernoch im Maidoutfit, aber beim Rauchen) oder

"Tja, Männer sind bei solchen Spielen eben geschickter." (am Greifer-Automaten)

So vertieft sich ihre Beziehung von Tag zu Tag, von Date zu Date ein klein wenig weiter. Und sie passen auch einfach gut zusammen! Natürlich steigt die Zahl der brenzligen Momente bzw. erhöht sich auch deren Grad der Brenzlichkeit, dass doch noch alles auffliegt. Und die geneigte Leserin fragt sich, wie lange die Illusion noch aufrecht erhalten werden kann. 

Hoffentlich lange – ich mag nicht nur die beiden als Paar sonder auch die Punchline ganz gern. Ab Band 2 könnte man dann vielleicht ein Trinkspiel draus machen? Aber vielleicht knickt Kanda-kun ja auch ein und geht doch mit Okuma ins Thermalbad. Ich bin gespannt, wie lange sich der Zeitpunkt der Enthüllung noch hinauszögern lässt.

Ein nettes Detail noch zum Schluss: Okuma trägt jeden Tag andere Ohrringe.

Freitag, 8. Juli 2022

Star Wars Fan Videos: Stormtroopers beim Augenarzt...

 

Die Endlos-Verwurstung  der einst von George Lucas geschaffenen "Star Wars Saga" (Episoden I bis VI) durch den DISNEY Konzern schreitet (leider) munter voran. 

Ob Kino-Filme, die nach der Gründung eines Celluloid-Schutz-Vereins verlangen ("Episode VII, VIII und IX") oder dem auswälzen von Neben-Storylines zu sogenannten "Fernseh"- (= gebührenpflichtiger streamingdienst) Serien ("Mandalorian", "Obi-Wan" & Co.), auch wenn diese z.T. im Widerspruch zu in den echten Star Wars Filmen (I-VI) etablierten Kanon stehen...

Hier zwei hübsch gemachte Fan-Videos (beide schon etwas länger auf youtube verfügbar) die DISNEY durchaus inspirieren könnten zu noch mehr streamingdienst-Serien.

Tatsächlich gibt es ja seit einiger Zeit das Gerücht, das DISNEY mit dem Gedanken spielt, den Original- Star Wars Film (also "Krieg Der Sterne" alias "Episode IV: A New Hope") "zeitgemäß neu verfilmen zu lassen, da der Streifen inzwischen so alt sei..."  (Kotz!)

                       "...nur imperiale Sturmtruppen schießen so präzise."     

(Obi-Wan Kenobi, Episode IV) 

 

Tipp: die reichlich vorhandenen Zuschauer-Kommentare zu den Videos auf der YouTube website lesen. Fast so unterhaltsam wie die Videos selbst!

Mittwoch, 6. Juli 2022

McBAIN (Rainer Wolfgangsee) - Action-Figuren: "Make My Day!" im Simpsons-Style

 

Bekannt aus "The Simpsons": McBain, der Actionfilm-Held, dargestellt von Rainier Wolfcastle (in der dt. Fassung "Rainer Wolfgangsee"), mit dem charmanten österreichischen Dialekt. Das Ganze ist natürlich eine köstliche Parodie auf seinen Kollegen Arnold Schwarzenegger und dessen Filme...

 

Vom Figuren-Hersteller "Super7" gibt es jetzt ein detailverliebtes Action-Figuren Set des Helden, natürlich auf Blister verpackt, wie klassische Action-Figuren aus den 70er und 80er Jahren.

 

Jetzt bei uns erhältlich: "McBain" (in zwei verschiedenen Outfits), seinen Gegenspieler, den Drogenbaron "Mendoza" sowie McBain's Partner, den tödlich verwundeten "Scoey" (inkl. Blutflecken; selbst seine Verpackung / der "Blister" ist von Kugeln durchlöchert! -autsch- ).

Diese vier Figuren basieren auf dem "McBain"  Kinofilm, der in vielen Episoden der "Simpsons" immer wieder erwähnt wird (siehe Fan-Zusammenschnitt oben!) Wolfcastle’s andere Film-Auftritte (wie z.B. in der "Radioactive Man" Verfilmung, oder als Vater in "Help! My Son Is a Nerd!") harren daher noch einer Figuren-Veröffentlichung bei "Super7" in diesem Format.

Rainier Wolfcastle als "Radioactive Man"

 

...meanwhile in Trumpistan


 

Freitag, 1. Juli 2022

Lese-Tipp : "Liebestrasse" - eine Graphic Novel über eine schwule Liebe in Berlin zur Zeit der Weimarer Republik

 


"Liebestrasse" ist eine Graphic Novel, die zuerst in Fortsetzungen online via Comixology Originals veröffentlicht wurde, und nun endlich ihre gedruckte Heimat bei Dark Horse Comics erhalten hat.

Der Band stammt vom Creative-Team Greg Lockard (Autor), Zeichner Tim Fish, dem Koloristen Hector Barros sowie dem Letterer Lucas Gattoni


 Die Offizielle Inhaltsangabe  :

"In den letzten Jahren der Weimarer Republik trifft Sam, ein amerikanischer Bankier, in Berlin auf Philip, einen deutschen Kunstkritiker. Ihre Romanze wird von einer unaussprechlichen Realität getroffen, als die Nazis an die Macht kommen und der Faschismus sie zur Zielscheibe macht. 

Philip wird verhaftet und verschwindet. Sam sucht mit Hilfe von Philips Schwester und Freunden verzweifelt nach Philip. Schließlich hat sich die politische Situation um Sam so weit verschlechtert, dass er gezwungen ist, in die Vereinigten Staaten zurückzukehren. 

Terrorisiert von den Dingen, die er gesehen hat, kehrt Sam schließlich nach Berlin zurück, um Antworten zu finden, als der Wiederaufbau nach dem Krieg 1952 beginnt. Aber die Schuld und sein zerbrochenes Herz haben ihn auf einen dummen Auftrag geschickt, durch eine Stadt, ein Land und eine Welt, die für immer gewesen sind und sich furchtbar verändert hat."

 

 

"Liebestrasse" wurde 2019 digital veröffentlicht und in der Sektion "Comic" bei den GLAAD Media Awards 2020 sowie für einen TRIPWIRE Award 2020 für den besten Original-Graphic Novel nominiert. 

Zu früheren gemeinsamen Arbeiten von  Lockard und Fish gehört eine Reihe von schwulen Kurzgeschichten, die in mehreren Anthologien mit queeren Themen veröffentlicht wurden, darunter "Young Bottoms in Love" und "On the Romance Road"


Anläßlich der Veröffentlichung von "Liebestrasse" in gedruckter Form äußerte sich Autor Lockard gegenüber der Comic-Nachrichten Seite "The Beat":  

„Ich bin begeistert, dass Dark Horse die Printausgabe der LIEBESTRASSE veröffentlichen wird und unsere Geschichte die Möglichkeit hat, neue Leser in Buchhandlungen und Bibliotheken zu erreichen. Wir hoffen, dass die Liebe von Sam und Philip in dieser historischen queeren Graphic Novel moderne Leser auf der ganzen Welt inspirieren und ansprechen wird.“


 "Liebestrasse" erscheint als cirka 120seitiges Paperback, in dem auch ein knapp 30seitiger informativer Anhang enthalten ist, der dem Leser anschaulich den Produktionsprozess dieser Veröffentlichung darstellt. 

Vom plotting der Story (von der Grundidee zur ausgearbeiteten Geschichte) über die Motiv- und Vorlagen- Suche (z.B. in Berlin), von Skizzen und Entwürfen zur fertigen Comic-Seite usw. Selbst auf's lettering und das Design und die Typographie -!- des "Straßenschild-Logo" wird hier anschaulich eingegangen. (...schon detailverliebt das Ganze)

Aber auch die zahlreichen (teilweise literarischen oder cineastischen) Einflüsse auf diese Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Weimarer Republik wird hingewiesen. Zusätzlich gibt es Hinweise auf (englischsprachige) Sachbuch-Veröffentlichungen zum Themen-Komplex "Homosexuell-in-der-Weimarer Republik". Dies steigert den Lese- und auch Informationswert des Bandes ganz enorm!

 

...ich hatte das Buch vor einigen Tagen sozusagen "frisch aus der Auslieferung" bei uns erworben (als Fan der Arbeiten von Zeichner Tim Fish war ich darauf schon sehr gespannt) und dann  in einem Rutsch gelesen. Die Geschichte (ohne hier zuviel zu verraten) funktioniert auf zwei Zeitebenen. In seinen besten Momenten erinnert mich diese Graphic Novel tatsächlich an Christopher Isherwood's autobiographisch gefärbten Roman "Goodbye To Berlin" bzw. "Christopher And His Kind"Kompliment an das Kreativ-Team!  

Bleibt zu hoffen, das diese Graphic Novel auch baldmöglichst eine deutschsprachige Ausgabe erhält.

 



 

Eine der Inspirationen zur Graphic Novel (natürlich ohne die Musike): "Cabaret", die Musical-Verfilmung, frei nach dem Bühnenstück das widerum auf den autobiographichen Romanen von Christopher Isherwood basiert ...