Diese Nachricht begeistert natürlich: Femen / Hard-Core-Wannebe-Feministen / Taliban / Prenzlauer-Berg-Mamas / Kreuzberger / Hüter-des-Abendlandes / Bildungsbürgertum-Bürger-Papas / Gymnasiallehrer / Grundschullehrerinnen / Walldorf-Kindergarten-Prekariat - und noch geschätzte 100.000 weitere Zielgruppen. Keiner mochte das Barbiehaus hier! Alle hassten das Barbiehaus! Wäre das Barbiehaus ein Wahlversprechen, so hätte jede beliebige Partei locker 80% der relevanten Stimmen mit dem Abriss klar machen können.
Interessanterweise hat dieses Nonstop-Dissen-mit-teilweise-guten-Argumenten in mir eine gewisse Solidarität geweckt. Keine allzu tiefe Solidarität. Also definitiv nicht soweit, als dass ich meiner Tochter den Besuch des Barbiehauses erlaubt hätte. Also das nun nicht! Aber doch eine gewisse Sympathie mit der amerikanischen Bloggerin die gegen die Standardbaby-Puppen rebellierte: "We're not the Baby-Generation - we're the Barbie-Generation!"
Wie aber alle Eltern mit trotzphasigen Kindern (Jungen wie Mädchen) wissen, lohnt sich eine gute Vorbereitung vor dem Standard-Kämpfchen:
Barbiehaus ist also nicht ok? Ja.
Barbie ist auch nicht ok? Jaaaa…
Warum? [Gekürzter Text]
Und was ist mit Barbie-Comics? Ich darf doch Comics oder?! [*@§!&*@!!"] Ja, du darfst Comics mein Kind, aber dann nimm doch bitte gute! Es gibt soviele gute Comics da draussen … und Barbie-Comics zählen nicht dazu!
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| Adventure Time - Playing With Fire - KaBOOM! (USA) 60 Seiten in Farbe Paperback | 15 x 22 cm ISBN 9781608863259 9,95 Euro |
"Adventure Time: Playing with Fire" hatte ich ursprünglich aus einem anderen Grund (Geschenk für Einladung) besorgt, aber meine Tochter wollte "mal kurz reingucken".
Und kam nicht mehr los.
Das heißt, sie kam schon los.
Um eine Übersetzung einzufordern!
(Das Comic war in englischer Sprache und das ist noch optimierungswürdig. Bei meiner Tochter.)
Damit war es dann eine Mischung aus vorlesen, synchron übersetzen und drüber-reden…
…über "Finn" und die "Flammen-Prinzessin"…
…dass die "Flammen-Prinzessin" eigentlich supermächtig ist aber auch irgendwie schüchtern…
…sie dann hingerissen ist, als Finn auf dem Jahrmarkt für sie einen Preis beim "Sword & Slurf"-Spiel [Jaja, der Name war etwas anders, aber ich komm an das Buch jetzt nicht dran. Es ist irgendwo im Zimmer meiner Tochter verschollen] …also Finn einen Preis für sie gewinnen will…sich toll schlägt…tatsächlich gewinnt…für SIE
…und sie [die Flammen-Prinzessin] das Spiel dann auch mal probieren will.
Natürlich.
Es dann vermasselt.
Kann passieren.
Und der Standbesitzer eine blöde Bemerkung macht.
UND DIE FLAMMEN_PRINZESSIN DANN KOMPLETT AUSFLIPPT AMOK LÄUFT ALLES NIEDERBRENNT!
Kann passieren.
Ist halt etwas empfindlich.
Ist eben die Flammen-Prinzessin.
Aber - Finn liebt sie trotzdem.
Denn wenn sie nicht gerade ausflippt. Dann ist sie supersüß und die aller-allerbeste!
Er liebt sie.
Also die Flammen-Prinzessin ist sicherlich kein pädagogisch-wertvolles Vorbild.
Wegen Frustrationstoleranz und Aggressionskontrolle und so.
Aber es ist eine astreine Identifikationsfigur für kleine Mädchen in der Trotzphase.
Die eigentlich total lieb sind.
Aber manchmal einfach WUT haben.
Die nicht immer alles auf Anhieb können.
Obwohl sie insgeheim über SUPERKRÄFTE verfügen.
Die sich geschmeichelt fühlen wenn ein Gentleman für sie einen Preis gewinnen will.
Auch wenn sie am Ende ALLE RETTEN!
Es ist ein schwieriges Alter. Aber auch irgendwie schön. Fragt Finn.
JULES
Bonus (um auch dem gesellschaftskritischen Anspruch gerecht zu werden):
Fallen Princesses: The Amazing Photos of Depressed Disney Royalty oder auch dinagoldstein.com/press
