"Doomsday Clock" # 11, cover "A" (regular) |
Im heute veröffentlichten "Doomsday Clock" # 11 werden endlich einige (weitere) Storylines, die von Autor Geoff Johns vor ca. zwei Jahren im "DC Rebirth" oneshot angestoßen wurden, zu Ende geführt bzw. deren tatsächlicher Hintergrund erläutert! (keine Überraschung mehr: "Doc Manhattan" ist an allem Schuld! ...und an "New 52" ganz besonders ;) ...aber warum und wieso? )
Allerdings regt mich die sogenannte "Auflösung" des Storyteils um die Rückkehr der "Legion Of Super-Heroes" ganz gewaltig auf. (Zumal Brian Bendis' Version der "Legion" ("Millennium") zufällig am gleichen Tag Premiere feiert, wie "Doomsday Clock" # 11).
Enthüllt: Doc Mantattan's Zweit-Job als Nutterich auf DC's Earth "0" |
...und ich bekam beim (mehrmaligen) lesen der entsprechenden Seiten das ungute Gefühl, das Geoff Johns die "Legion" -Seiten in "DoCl" # 11 umschreiben mußte um sie an Bendis' Geschreibsel (in "Superman", "Action Comics" und der jetzt startenden "Legion") anzupassen... (es liest sich lascher als der lesenswerte Rest des Heftes)
im Gespräch mit "Saturn Girl" |
Niemals im Leben glaube ich, das das was in der # 11 so zu sehen ist, so -in dieser Form- seit nunmehr über zwei Jahren (seit dem "DC Rebirth" oneshot) von Geoff Johns auch für seine "Legion" geplant war.
(Als "Legion"-Fan fühle ich mich nach dem lesen von "DoCl" #11 jetzt dauerverarscht - seit dem "Rebirth"-Special wartet man auf die Rückkehr der Helden, und dann bekommt man SOETWAS serviert?! Eine Auflösung die quasi in's Leere führt?
Das liest sich leider ähnlich schwach / unsinnig wie etwa die Auflösung der anderen "Event-Serie", "Heroes In Crisis".
Der echte Wally West / (Kid-)Flash wird von Johns im "Rebirth" Special in die derzeitige Kontinuität zurückgeholt... Es werden in vielen Serien ("Batman", "Flash" usw.) Spuren und Hinweise für den Leser gelegt... und noch bevor alles im "Doomsday Clock" -Finale aufgelöst werden kann, benutzt "HiC" - Autor Tom King "Wally West" als quasi Kanonenfutter...
Ich kann jeden Fan des "echten" Wally West (der Rotschopf) verstehen, der nach diesem "Event" die Schnauze voll hatte von DC Comics. Außerdem wiederspricht es m.M.n. Johns' ursprünglicher Planung für die Figur.
Wozu einen bei Fans beliebten Character zurückholen... und bevor Wally's Story zu Ende erzählt werden konnte wird die Figur von einem anderen Autoren (King) kaputt gemacht, mit dem ausdrücklichen Einverständnis / Okay von Didio & Lee wohlgemerkt...)
Dazu passt es auch, das die letzten "Doomsday Clock"- Ausgaben permanent mit so großer Verspätung ausgeliefert wurden, ohne das DC Comics es für nötig hielt, hierfür eine wie auch immer geartete Begründung zu liefern. (Üblicherweise erhalten Comic Shops vom Verlag / Vertrieb via e-mail auch eine kurze Begründung, wenn sich ein Serien-Titel derart verspätet - in diesem Falle mehrfach!)
"Doomsday Clock" # 11, Cover "B" (Variant) |
Meine Theorie: die Verspätungen sind aus einer Kombination entstanden von sowohl exzellentem (aber leider auch sehr langsam arbeitenden) Zeichner Gary Frank und der "Anweisung von oben (Didio, Lee & Co.)" an Geoff Johns, "Doomsday Clock" in einigen Bereichen anders enden zu lassen als ursprünglich geplant / besprochen!
Also ab der Mitte der Serie bestimmte Charactere umschreiben um es "passend" zu machen zu der Version, die der teure Neu-Einkauf Brian M. Bendis für "Superman" und die "Legion" geplant hat.
Tatsache ist, das nach dem Start der "DoCl" Serie Bendis von Marvel zu DC überlief... und wie man diversen Interview Äußerungen (in der Fach-Presse und online!) inzwischen entnehmen konnte, muß DC dem Bendis offensichtlich alles mögliche zugesagt haben, nur um ihn zu DC zu locken...
So wurde erst kürzlich bekannt, das er beide Superman -Hauptserien wohl nur deswegen übernahm, weil DC (Didio / Lee & Co.) ihm dafür gleichzeitig auch das alleinige Verfügungsrecht über die "Legion Of Super-Heroes" zusagte (obwohl eigentlich Geoff Johns deren neue Abenteuer schreiben sollte, basierend auf dem von Johns' selbst verfassten "DoCl"-Finale!).
...da spricht schon einiges dafür, das man dann (m.M.n.) Johns' aufforderte, seine "Legion"-Version in "DoCl" umzuschreiben (und in die Tonne zu treten), damit uns stattdessen Mr. Bendis mit seiner eigenen Version unterhalten kann...
"April, April..." |
... aus der geplanten "JSA" ("Justice Society") Heftreihe von Geoff Johns, die eigentlich auch aus "DoCl" hervorgehen sollte, wird auch nichts; dieses Team feiert nun seine Wiedereinführung in den aktuellen Ausgaben der "Justice League" von Autor Scott Snyder...
"Justice League" Autor Scott Snyder äußerte interessanterweise kürzlich im Interview mit newsarama, das "Doomsday Clock" zwar "sehr erfolgreich sei, aber doch in seinem eigenen separaten -!- Teil der DC Comics spielt, und es daher kaum Bezüge zu den derzeit regulären DC Serien gibt".
Diese Äußerung entspricht aber dem glatten Gegenteil von dem, was ursprünglich für "Doomsday Clock" angekündigt wurde (es gab hierzu damals mehrere Interviews mit Johns & Co. in Fachpresse und online!), nämlich VIELE Bezüge zu anderen DC Serien (die es z.T. ja bereits gab) und das alle DC-Serien nach dem Ende von "Doomsday Clock" (mit der #12) zeitlich hierzu aufschließen würden...
Im newsarama-Beitrag ging es um die Wiedereinführung der "JSA"; newsarama wunderte sich, was denn nun aus dem geplanten "JSA"-Neu-Start durch Geoff Johns geworden sei. Immerhin läuft seine Storyline in "DoCl" doch auch darauf hinaus).
Liest man das Snyder -Interview, kann man auch hier das ungute Gefühl bekommen, das DC sich nicht mehr darum schert, was sie dem Leser (und dem Autoren Johns) noch vor zwei Jahren via "Rebirth" versprachen... Ganz nach dem Motto "was schert mich mein Geschwätz von gestern"
Es folgte dann die -aus meiner Sicht- fast unlesbare "Metal" Event-Serie (mega-düster und somit das glatte Gegenteil vom "Rebirth"-Konzept und somit auch im Widerspruch zu "DoCl"!), "Heroes In Crisis" (speziell deren Wally West" / Killer - Lösung!) u.a.Stories, die im Widerspruch zum "Rebirth" Konzept stehen.
(Trotzdem) waren beide Event-Serien extrem erfolgreich (und beide "Events" düster und gewalttätig, wie man's von Serien unter Didio's Regentschaft gewohnt ist).
Mit "Rebirth" (Johns' Versprechen eines wieder "mehr hoffnungsvollem "DC Universe") hat(te) das alles überhaupt nichts mehr zu tun!!
...Geoff Johns verlor vor einigen Monaten seine höhergestellte Position innerhalb von DCs Führungsriege (die seitdem nur noch aus Dan Didio & Jim Lee besteht; dementsprechend lesen sich inzwischen leider auch einige der Serien und "Event"-Titel; siehe oben!).
Ich vermute mal, das er damit auch Möglichkeiten verlor, sich gegen diese außerplanmäßige "Umgestaltung" der DC Kontinuität zu wehren. (Zur Erinnerung: Johns' Plan war, das DC Universum endlich wieder etwas "heller" und hoffnungsvoller darzustellen... Stattdessen bekommt der geneigte Fan / Sammler / Leser seit geraumer Zeit wieder düsteres Zeugs zu lesen wie "HiC", "Metal" oder Bendis' vergurkte Versionen von Supie und (jetzt) der "Legion"...
Boredom Rising |
Bendis' Geschreibsel
Es ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber nach nunmehr vierzehn Ausgaben seines "Superman", und weiteren vierzehn von "Action Comics" (plus "Leviathan" usw.) bestätigt sich mein Eindruck, das dieser Autor völlig überschätzt wird und von "Superman" kaum Ahnung hat (im Gegensatz z.B. zu Dan Jurgens, der eine exzellente Superman Family schrieb, und dabei auch den Neben-Figuren eine eigene Stimme gab!)
Warum müssen z.B. in beiden Serien inzwischen Agenten-Stories ("Leviathan") verwurstet werden (so etwas paßt doch besser in "Street Level" Serien wie "Batman", "Nightwing" oder "Green Arrow"), während ich in "Superman" & "Action" inzwischen derart viele Dinge vermisse (die Dan Jurgens & Co. in den "Rebirth" - Ära Heften so wunderbar aufbauten!).
So hat Bendis es geschafft "Lois" aus den Hauptserien (fast) herauszuschreiben (deren Geschichte läuft jetzt in dem m.M.n. derzeit bestgeschriebenen Super-Titel "Lois Lane"; Autor Greg Rucka!).
Andere Supporting Character und - Locations (Lois & Clark's Sohn, Jimmy Olsen, Cat Grant, die Kent Farm usw.) treten auch nicht mehr auf oder kaum in Erscheinung... Da bekommt man das ungute Gefühl, das all die Sachen mit denen Bendis nix anfangen kann von ihm aus seinen Serien eleminiert werden.
...ein Heft mit Anti-Climax: "Superman" (Vol. 5) # 14 |
Die angebliche "Auflösung" der Geschichte um den "Vernichter" des Planeten Krypton (damit begann Bendis' Superman Run in "Action Comics" # 1000) im aktuellen "Superman" # 14 ist ein ähnlicher Griff in's Klo.
DAS soll ernsthaft die Erklärung / Auflösung sein?! Sorry, Bendis: der Superman-Killer "Doomsday" hat m.M.n. große Ähnlichkeit mit "Rogol Zaar". Und nach dem lesen des Finales in der # 14 fühlte ich mich als Sammler und Leser doch etwas verarscht. Was hat die großartig angekündigte "Unity" Geschichte sonst noch gebracht? Lois & Clark's Sohn Jon wurde von Bendis aus der Serie geschrieben (und zuvor künstlich gealtert! Damit hat sich Bendis den Zorn vieler Superman-Leser auf sich gezogen...) Auch die Schicksale von Zod & Co. ließen mich beim lesen kalt. (So fühlt sich Enttäuschung an.)
Anscheinend ist etwas dran an dem, was man sich seit Jahren über Bendis' Schreibstil erzählt: "er fängt immer spannend an, verzettelt sich dann durch den Einbau zuvieler (neuer) Neben-Figuren und kann zum Schluß die Story nicht gut auflösen..."
Stattdessen werde ich in den beiden "Super-" Hauptserien derzeit fast zu Tode gelangweilt mit angeblich "interessanten neuen" Figuren.
...da benutzt er "Action" & "Superman" um seine Eigenkreationen (wie z.B. "Naomi") prominent in Erscheinung treten zu lassen; ob das in den Superman-Stories sinnvoll ist oder nicht spielt für DC offensichtlich keine Rolle.
"Legion Of Super-Heroes" (oder sowas ähnliches...) |
Ebenso total daneben finde ich, was Bendis' aktuell aus "Thorn" gemacht hat. (Eine klassische Superman- Nebenfigur aus dem "Bronze Age". Erstmals mit eigener Story zu sehen in "Lois Lane" # 105" (1971)). Bendis verpasst dieser Verbrecher-Jägerin mit gespaltener Persönlichkeit (die auch so ein "Street Level" Character ist) zusätzliche "Kräfte"- und noch einiges andere (Überflüssiges) mehr (und schreibt auch sie -wie schon andere Super-Supporting Cast Members (siehe oben!) - aus den Superman-Titeln heraus).
...getoppt von einer "Legion" (jetzt statt von Geoff Johns nun von Bendis geschrieben) bei der man als Fan zweimal hingucken muß, um diese überhaupt noch als "Legion" erkennen zu können.
(DC sah sich deswegen ja sogar genötigt je eine Ausgabe von "Supergirl" (#33) und "Superman" (#14) wieder einzustampfen und aus dem Verkauf zu nehmen. In der danach zur Auslieferung gekommenen Neu-Ausgabe tauschte man tatsächlich einige Einzel-Panels aus, weil sich Zeichner / Kolorist und Autor offensichtlich nicht darüber einig waren, welche der "Legion" - Mitglieder denn nun (wohl aus Gründen der political correctness) eine neue -!- Hautfarbe erhalten (das Ganze, wie in solchen Fällen üblich, natürlich ohne storytechnische Erklärung. Frei nach dem Motto: Der Leser ist ja doof und wird auch diese storytechnische Unmöglickeit schlucken).
bye, bye... |
...der Demontage des "DC Universe"- und speziell "Superman"- Umfeldes sind unter Bendis offensichtlich keine Grenzen mehr gesetzt (als Fan möchte man kotzen).
"Danke" DC.