Zugegeben, dieser Comic ist beileibe keine Novität mehr, aber ich bespreche doch lieber qualitative Dinge, denn zwingend aktuelle. Ich denke mal ich habe euer Verständnis.
Jason, der absolute und souveräne Meister des reduzierten, unterkühlten Strichs und des lakonischen Erzählens ist auch hier zwingend. Er zirkelt auf 48 Seite lässig eine erzählerische Dichte ab, welche manche sogenannte literarischen Comicschaffenden schamvoll erblassen lassen sollte. Die Cineasten unter euch, werden bei der Covergestaltung schon von der ein oder anderen Assoziation geplagt worden sein & ja ihr liegt ganz richtig, der Blick zum Hof.
Wie üblich sind die Protagonisten des Norwegers im französischen Exil schrullig, eigen und so brüchig, dass einen die Furcht verfolgt, sie können vor Ende des Comic kollabieren und in sich zusammenstürzen. Aber, wer Jason kennt, weiss, dass diese Furcht unbegründet ist.
Was gibt es zu erzählen? Nun Alex, der melancholische, von seiner langjährigen Freundin frisch verlassene und schwerst bluesige Kumpel von Claude wird von ihm gebeten, während seiner reisebedingten Abwesenheit die Blumen zu wässern.
Klingt jetzt eher minimalistisch - stimmt! aber mehr braucht ein Jason nicht um eine Geschichte zu entwickeln in der Mord, häusliche Gewalt, blindes Vertrauen, erzwungene Flucht, forcierte Lügen, der Wunsch nach Rache und die Suche nach individueller Unschuld ihren Raum finden.
Die Jason eigene wortkarge, ja mundfaule Art zu erzählen, die schwebenden Bilder, die sich auch bei einer Re-Lektüre noch überraschend entblättern und die tiefe Verbeugung vor dem filmischen Vorbild dieser sehr freien Adaption machen auch diesen Titel zu einem kleinen, aber feinen Leseerlebnis. Leider ist bisher noch keine deutschsprachige Veröffentlichung des Ouevres angedacht, aber die überschaubare Textfülle macht diesen Comic auch für den unbekehrbarsten Lesemuffel zugänglich.
Ein Detail möchte ich nochmals kurz hervorheben, die Erinnerung spielt in einigen seiner Veröffentlichungen eine prominente Rolle und auch bei "Why Are You Doing This" (eine Formulierung die zweimal in dramatisch verschiedenen Kontexten Verwendung findet) macht er keine Ausnahme. Was wäre, wenn eine Tat uns all unserer Erinnerungen beraubt, wären wir fähig, dies ohne Hass und Rachsucht zu ertragen. Mich beschäftigt diese Frage seit ich gestern Abend den Comic zugeklappt habe - und so bietet Jason ein weiteres Extra, an welchem es vielem anderen zeichnenden Zeitgenossen mangelt, Nachhall und philosophische Tiefe.
Und ich betone nochmals die Seitenzahl & in Anbetracht meiner produzierten Textquantität glaube ich, er benötigt nur die Hälfte um zu fesseln - vielleicht hat er mir diese Fähigkeit voraus. Tip & unbedingte Flaneurempfehlung!
Diesen Comic könnt ihr in beiden Filialen käuflich erwerben, das 48seitige Softcover kostet 11,95 Euro & erfreulicherweise ist für das Frühjahr 2010 ein weiterer Comic von Jason angekündigt mit dem sehr vielversprechenden Titel Werewolfs of Montpellier.
Jason, der absolute und souveräne Meister des reduzierten, unterkühlten Strichs und des lakonischen Erzählens ist auch hier zwingend. Er zirkelt auf 48 Seite lässig eine erzählerische Dichte ab, welche manche sogenannte literarischen Comicschaffenden schamvoll erblassen lassen sollte. Die Cineasten unter euch, werden bei der Covergestaltung schon von der ein oder anderen Assoziation geplagt worden sein & ja ihr liegt ganz richtig, der Blick zum Hof.
Wie üblich sind die Protagonisten des Norwegers im französischen Exil schrullig, eigen und so brüchig, dass einen die Furcht verfolgt, sie können vor Ende des Comic kollabieren und in sich zusammenstürzen. Aber, wer Jason kennt, weiss, dass diese Furcht unbegründet ist.
Was gibt es zu erzählen? Nun Alex, der melancholische, von seiner langjährigen Freundin frisch verlassene und schwerst bluesige Kumpel von Claude wird von ihm gebeten, während seiner reisebedingten Abwesenheit die Blumen zu wässern.
Klingt jetzt eher minimalistisch - stimmt! aber mehr braucht ein Jason nicht um eine Geschichte zu entwickeln in der Mord, häusliche Gewalt, blindes Vertrauen, erzwungene Flucht, forcierte Lügen, der Wunsch nach Rache und die Suche nach individueller Unschuld ihren Raum finden.
Die Jason eigene wortkarge, ja mundfaule Art zu erzählen, die schwebenden Bilder, die sich auch bei einer Re-Lektüre noch überraschend entblättern und die tiefe Verbeugung vor dem filmischen Vorbild dieser sehr freien Adaption machen auch diesen Titel zu einem kleinen, aber feinen Leseerlebnis. Leider ist bisher noch keine deutschsprachige Veröffentlichung des Ouevres angedacht, aber die überschaubare Textfülle macht diesen Comic auch für den unbekehrbarsten Lesemuffel zugänglich.
Ein Detail möchte ich nochmals kurz hervorheben, die Erinnerung spielt in einigen seiner Veröffentlichungen eine prominente Rolle und auch bei "Why Are You Doing This" (eine Formulierung die zweimal in dramatisch verschiedenen Kontexten Verwendung findet) macht er keine Ausnahme. Was wäre, wenn eine Tat uns all unserer Erinnerungen beraubt, wären wir fähig, dies ohne Hass und Rachsucht zu ertragen. Mich beschäftigt diese Frage seit ich gestern Abend den Comic zugeklappt habe - und so bietet Jason ein weiteres Extra, an welchem es vielem anderen zeichnenden Zeitgenossen mangelt, Nachhall und philosophische Tiefe.
Und ich betone nochmals die Seitenzahl & in Anbetracht meiner produzierten Textquantität glaube ich, er benötigt nur die Hälfte um zu fesseln - vielleicht hat er mir diese Fähigkeit voraus. Tip & unbedingte Flaneurempfehlung!
Diesen Comic könnt ihr in beiden Filialen käuflich erwerben, das 48seitige Softcover kostet 11,95 Euro & erfreulicherweise ist für das Frühjahr 2010 ein weiterer Comic von Jason angekündigt mit dem sehr vielversprechenden Titel Werewolfs of Montpellier.