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"Wo muss ich mich anmelden damit ich beim nächsten Grillkochbuch oder der Vorstellung von Jan Fedders Handbuch für Treckerreperatur teilnehmen kann? Mir ist schon klar, dass Männer als größere Zielgruppe nicht unbedingt genau so auf solche Events reagieren wie Frauen. Auch wird es wohl schwer, in einer Buchhandlung einen Grillabend auszurichten oder einen Trecker in die Sofaecke zu stellen...
Unzweifelhaft funktioniert das Konzept aber und persönlich muss ich vor einigen der Ideen, die dabei zu sehen waren, ganz klar den Hut ziehen. Auch ich will als Konsument gerne mal kreativer umworben werden, anstatt, dass mir nur das nächste Unterwäschemodell versucht ein Handy anzudrehen, oder dass Catwoman sich auf dem neuesten Heft wieder in fast schon physisch unmöglichen Posen räkelt."
"Auf dem Flyer sehr schwammig mit „Geschichten mit Bildern“ ausgedrückt, vermied man das Wort „Comic“ in der Werbung im Vorfelde tunlichst. Der Grund dafür wird dem Lachwitz und mir klar, als wir einfach mal zwei Damen aus dem Publikum fragen, was sie denn an diesem Abend in die Buchhandlung gelockt habe und ob sie bewusst wegen der Comics gekommen seien. Eigentlich, so lautete der Tenor, habe man gar nicht gewusst, dass es dabei um diese Literaturform ging, sondern sei mehr auf die Formulierung der Ladies'Night angesprungen."
-> madamebooks:
Von der Angst vor der Einordnung
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*) Zitat, Dr. Manhattan in "Watchmen" # 9, 1986 |
Tardi empfängt das Square-Team in der Bibliothek seines Ateliers im Osten von Paris. Hier spricht er über seinen neuen Comic "Moi René Tardi, prisonnier de guerre au Stalag IIB", in dem er die Aufzeichnungen seines Vaters über dessen Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg verarbeitet. Nicht ohne Rührung spricht der Comicautor von seinem Vater, der ihm sein Zeichentalent vererbte und dem er mit diesem Werk nun eine posthume Hommage widmet.
Anschließend geht es in eine kleine Eckkneipe, wo sich das Pariser Volk trifft und Tardi mit Vorliebe den Thekengesprächen lauscht. Er erklärt, was ihn als libertären Geist, "der die Dinge noch hinterfragt und sich der täglichen Gehirnwäsche von Presse und Fernsehen nicht ergeben will", so wütend macht. Doch statt auf die Straße zu gehen, greift Tardi lieber zum Zeichenstift: In seinen Heften illustriert er den Alltag der Soldaten in den Schützengräben von 1914, die Ereignisse um die Pariser Kommune und das absurde Schicksal all der Menschen, die auf Befehl der Mächtigen in den Tod liefen.
Zum Schluss begeben sich Tardi und das Square-Team auf den Square Edouard Vaillant: Die Stadt Paris, in deren Vierteln Luxus und Armut nah beieinander liegen und deren Straßen, Brücken und Gärten der Comicautor mit einzigartiger Liebe zum Detail zu Papier bringt, ist wohl eine von Tardis faszinierendsten Protagonistinnen.
-> ARTE