Samstag, 14. März 2015

Danke, "Graphic Novel"!

Heute, zwei Minuten vor Ladenschluß um 17.58 Uhr nach dem Kauf von

"Das Imperium des Atoms"
"Robert Moses - Der Mann, der New York erfand"
"Pullern im Stehn"

beichtet uns der Kunde, dass er schon seit vielen Jahren nicht mehr in einem Comicladen war und nun völlig überwältigt ist von der formalen & inhaltlichen Vielfalt der aktuellen Comic-Produktion - das hätte er sich vor Jahren niemals träumen lassen, dass es jemals so viele verquer-verrückte, abwegig-abseitige, aus allen möglichen Nischen & Ritzen kommende Produkte als so hochwertig produzierte Bücher geben könnte.

Danke, "Graphic Novel"! Ohne dieses (zu Recht umstrittene) Marketinglabel wäre dieser und wahrscheinlich viele andere unserer heutigen Kunden entweder mit leeren Händen aus unseren Räumen gegangen oder hätte diese erst gar nicht betreten!
(und dies ist nur eine von mittlerweile vielen, fast schon alltäglichen Kundenreaktionen - eigentlich also nicht weiter erwähnenswert, aber da es heute gleich zwei recht persönliche öffentliche Auseinandersetzungen mit der aktuellen Comic-Produktion gab, möchten wir diese Reaktion mal erwähnen - und natürlich gleichzeitig das Lesen dieser beiden heutigen Texte empfehlen):
Warum der Begriff “Graphic Novel” Comics nicht fördert, sondern ihnen schadet, wieso viele Kritiker dem “Graphic Novel”-Hype hinterherlaufen und welche Comics trotz ihrer erwachsenen Themen nicht als “Graphic Novels” angesehen werden. Von Erik Wenk.
Zwei Buchdeckel sagen mehr als hundert Alben?

Comics sind Literatur, klar doch. Nicht ganz so klar ist, wie Schriftsteller und Zeichner eigentlich zusammenfinden sollen. Ein Erfahrungsbericht von Thomas von Steinaecker.
Schwierigkeiten mit dem Schund