Dienstag, 14. Februar 2012

Signierstunde mit Sarah Glidden


Der endgültige Termin für die Signierstunde mit Sarah Glidden in der Torstrasse 75 steht nun fest:
Sie wird am Samstag, den 17. März von 14 bis 15 Uhr 45 unser Gast sein!


Unten stehend zitieren wir aus dem Pressetext des Panini Verlages:



Photo © Don S.



Sarah Glidden (Jahrgang 1980) hat den renommierten „Ignatz Award“ als Bestes neues Talent gewonnen. Zu ihren weiteren Auszeichnungen zählt der “Masie Kukoc Award for Comics Inspiration” für ihr Erstlingswerk „Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger“, das direkt nach Erscheinen in 5 Sprachen übersetzt wurde und auch in Deutschland für breite Aufmerksamkeit sorgte.
Sie postet Ihre kurzen Stücke des „graphischen Journalismus“ online, gleichzeitig werden sie aber auch international in Anthologien abgedruckt.
Die gebürtige Amerikanerin (großstadtgeprägt durch ihre Geburtsstadt Bosten und die letzten neun Jahre in Brooklyn, New York) jüdischer Herkunft lebt gerade im französischen Angoulême, wo sie eine „artist in residence“ des bedeutendsten Comicfestival Europas erhalten hat, und arbeitet an ihrem neuen Buch, das sich auf Journalismus und den Krieg der USA im Irak konzentrieren wird.


„Ich denke, das Erste, was wir alle verstehen sollten, die nicht in Israel oder in den besetzten Gebieten leben, ist, dass wir nicht dort leben. Ich glaube, dass viele Leute sehr, sehr feste Meinungen darüber haben, was dort vor sich geht und wir haben nicht das geringste Recht dazu. Dieses Buch handelt also gewissermaßen davon, wie ich versuche, mit mir und meinen Meinungen ins Reine zu kommen. Es gibt genug Gezeter über dieses Thema aus den beiden Extremlagern und ich denke, es sollten mehr Leute Ansichten ausdrücken, die nicht zum einen oder anderen Ende gehören.“
Sarah Glidden



Pressestimmen:

Jederzeit offen, wissbegierig und dabei ironisch Rupert Koppold, Stuttgarter Zeitung

Der Amerikanerin Sarah Glidden ist ein herausragender Comic gelungen (…) "Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger" ist eine ebenso persönliche wie informative Reisereportage und gleichermaßen ein Entwicklungsroman in pastellfarbenen Bildern. Ein Comic, der nicht zuletzt davon erzählt, wie schwierig es ist, einfache Antworten auf komplexe Fragen zu finden und in so einer Welt erwachsen zu werden. Tobias Becker, Spiegel Online

So geschickt wie Glidden die Meinung gegen die Realität stellt und Vorurteile, Außenperspektive, Meinungen mit Erfahrungen kollidieren lässt, gerät das nicht nur zu einer geographischen, sondern auch zu einer Art spirituellen Reise Eine wichtige und eine der besten Graphic Novels, die man nicht mehr aus der Hand legen kann. Jons Marek Schiemann, Splashcomics.de

Und so überwindet die Meisterschaft der Unschuld, wie man Sarah Gliddens Erzählstrategie bezeichnen könnte, alle Bedenken. Andreas Platthaus, FAZ

Angenehm zu lesen. Sie hat keine fertigen Antworten, sie stellt vor allem Fragen. Lea Hampel, Jüdische Allgemeine Zeitung

...fast vergessen: "Happy Valentine's Day!"




Comic-Traumpaare:
Helga & Hägar, Popeye & Olivia, Donald & Daisy,
Prince Valiant & Aleta, Lois & Clark, Gwen & Peter,
Bruce & Selina, Apollo & Midnighter,
Kevin & Clay
,
Bugs Bunny & Elmar Fudd

UPDATE (2) - "Ultimate Money": Marvel verklagt den GHOST RIDER Co-Creator Gary Friedrich + "Rechtsberatung" für Comic- Künstler + Marvel - Reaktionen



Gary Friedrich, Lesern, Sammlern und Fans bekannt als Autor bzw. Creator klassischer "Silver Age"- MARVEL Comics wie "Sgt. Fury", "The Monster Of Frankenstein" und "Ghost Rider" (beide Versionen der Figur: die "Easy Rider"-Motorrad-Variante, wie auch des Western-Helden), verklagte vor einigen Jahren seinen ehemaligen Brötchengeber Marvel im Zuge des Kino-Starts des ersten GHOST RIDER Kino-Films.

Ihm ging es darum, als Schöpfer der Figur anerkannt zu werden, und dementsprechend natürlich an Marvels Gewinnen durch Comic Book Verkäufe, Merchandising u.a. zum GHOST RIDER beteiligt zu werden.

Am 4. April 2007 reichte Friedrich Klage vor dem United States District Court - Southern District of Illinois ein, gegen Marvel Enterprises, Sony Pictures, Columbia TriStar Motion Pictures, Relativity Media, Crystal Sky Pictures, Michael DeLuca Productions, den Spielzeughersteller Hasbro sowie Take-Two Interactive; Begründung (zitiert aus der Klageschrift): "the copyrights to the Ghost Rider character have been exploited and utilized in a "joint venture and conspiracy".

Nach einigem gerichtlichen hin und her (die Prozesse zogen sich über Jahre hin) urteilte die U.S. District Richterin Katherine Forrest schließlich am 28. December 2011, das Marvel Entertainment alleiniger Rechte- & Copyright-Inhaber am "Ghost Rider" ist, denn Friedrich trat seine Rechte an der Figur in den 70er Jahren ab, als er Marvels Gehalts-Schecks einlöste!

(Erläuterung: Es war damals bei Marvel gängige Praxis, das Gehälter der Autoren, Zeichner etc. stets nur per Scheck gezahlt wurden; um diese einzulösen, mußte der Empfänger diesen unterschreiben... Marvel hatte aber grundsätzlich jeden Scheck -per Stempel-Aufdruck- mit dem Zusatz-Text versehen, das man mit seiner Unterschrift nicht nur den Empfang des Geldes quittierte sondern gleichzeitig seine kompletten Rechte an Script, Artwork etc. an Marvel übergab).

Einen Zeitungs-Artikel zum GHOST RIDER Gerichts-Urteil findet ihr beispielsweise HIER!)

...das allein wäre für den inzwischen 68jährigen Friedrich schon frustrierend genug, aber der Disney/Marvel -Konzern konterte jetzt mit einer -aus Sicht vieler Comic-Fans und- Künstler- sehr bösen Gegenklage:

Der Konzern fordert von Friedrich (der, wenn man diversen Medienberichten Glauben schenken darf, inzwischen verarmt mit seiner Frau in einem Haus lebt, das er möglicherweise jetzt verlieren wird) die Zahlung von $ 17.000 für die "unerlaubte Verwendung" einer Figur ("Ghost Rider"), welche nicht ihm sondern Marvel gehört.

Hintergrund ist hier, das Friedrich sich seit mehreren Jahren ein Zubrot verdiente, in dem er auf US- Comic Book Börsen auftrat um dort -gegen Bezahlung- von ihm persönlich signierte Sketche und Prints des von ihm gestalteten Helden an die Sammler zu bringen.

Marvel hat ihm dieses nun gerichtlich verbieten lassen UND fordert zusätzlich noch eine (aus Sicht des Künstler) Riesensumme Geldes (die für den Disney/Marvel-Konzern nur "Ackermann'sche Peanuts" sein dürften), die - lt. seiner eigener Aussage - für ihn und seine Frau "Existenzbedrohend" ist.

Marvel widerum sieht sich derzeit mit dem Vorwurf konfrontiert, das nicht alles was vom "Gesetz" her "Recht" sein mag auch moralisch okay ist (willkommen im Schloß Bellevue).


HIER der Kommentar (in Comic-Strip-Form!) von Zeichner Ty Templeton zu den Rechtsstreitigkeiten zwischen Marvel und Friedrich.

den kompletten Strip gibt's auf Comics Alliance (s.o.)

Sorge bereitet diese "Gegen-Klage" Marvels inzwischen auch anderen Künstlern und Zeichnern die sich bisher mit derartigen "Wunsch"-Sketchen auf US- Comic Book- Conventions etwas dazuverdienten, denn Marvel hat hiermit quasi einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen:

Jederzeit könnte Marvel (oder gegebenenfalls ein anderer Verlag) Zeichner vor den Kadi schleifen, nur weil sie eigenes Artwork eines Characters verkaufen, den sie sonst regulär für die Heftchen des Verlags anfertigen.


"Bleeding Cool" beleuchtet diesen Aspekt der Klage HIER!
"The Day That Marvel Put A Bullet In The Head Of Artists Alley"

HIER die Berichterstattung der Retailers- website "icv2"

Das es sowohl zur Klage wie auch zur Gegen-Klage durchaus konträre Ansichten geben kann, liest man gut in diesem Beitrag eines US-Retailers für "icv2", HIER!

Autor Steve Niles ("30 Days Of Night", "Criminal Macabre") ruft auf seiner Website zu Spenden und Benefiz-Auktionen zugunsten Friedrichs auf; HIER!

Ein exklusiver Gast-Beitrag für "Bleeding Cool" von Zeichner- Legende Neal Adams HIER! Ein Aufruf Adams' zu Solidarität mit Gary Friedrich.

(Historischer Hintergrund: Adams war bereits Mitte der 70er Jahre Wortführer einer Gruppe von Autoren und Künstlern, die sich im Zuge der damals anstehenden "Superman"- Verfilmung dafür einsetzte, das den beiden Erfindern der Figur -Siegel & Shuster- fortan eine Monats-Rente, Krankenversicherung etc. durch Warner Bros. gezahlt wurde. Superman- Verleger DC war zuvor -1969- vom gleichen Groß-Konzern aufgekauft, dem bereit Warner gehörte...)

Abb. c) 2012 Marvel/Disney

UPDATE (15.02.'12):

"Bleeding Cool" verbreitet jetzt Einschätzungen und gut gemeinte Ratschläge von juristischen Experten, mit dem expliziten Hinweis bzw. der Warnung, das Kreative, die für Marvel arbeiten / gearbeitet haben, sich sicherheitshalber danach richten sollten (um nicht auch vom "House Of Ideas" verklagt zu werden!)...

Von Conventions, Sketchbooks und Disney/Marvel-Anwälten:

SPREAD THE WORD. SPREAD THIS LINK!

And QUIT doing, creating, selling ANY sketches or sketchbooks or prints featuring Marvel/Disney characters, IMMEDIATELY. And let fans know WHY you are no longer doing them, and/or CANNOT do them ever again.



UPDATE (2), 16.02.'12:

"The Beat" hat jetzt Reaktionen von MARVELs Joe Quesada & Dan Buckley zu der Angelegenheit, die dem Verlag derzeit viel negative Presse beschert. Außerdem: reichlich Kommentare von Fans, aber auch Pros (wie etwa Jimmy Palmiotti oder Kurt Busiek)! lesen.