Donnerstag, 14. März 2013

1 Bild sagt mehr als 1000 Worte… oder: unser Eindruck vom Comic-Bereich in Halle 2 auf der Leipziger Buchmesse 2013

Wir hatten nach einigen seltsamen Erlebnissen vor einem Jahr beschlossen, nach acht Jahren Präsenz auf der Leipziger Buchmesse diesmal nicht mehr vertreten zu sein - wollten uns aber vergewissern, ob dieser Entschluß richtig war. Deshalb fuhren Christoph & Torsten heute zum Eröffnungstag hin und verbrachten viele, mit interessanten Gesprächen gefüllte Stunden - die aber unseren Entschluß bekräftigten…

Dieses eine Foto zeigt stellvertretend die Misere dieser ehemals bunten, fröhlichen & liebevollen Comic-Veranstaltung in Halle 2:

Ein kalter, verratzter brauner Fliesenboden - der früher mit einem warmen Teppich bedeckt war (und in diesem Jahr auch weiterhin IN ALLEN ANDEREN Hallen der Leipziger Buchmesse mit solch einem Teppich bedeckt ist und DORT für eine bunte, fröhliche & liebevolle Stimmung sorgt).

Überdimensionierte Jahrmarktbuden ohne Namensnennung (die in allen anderen Hallen obligatorisch ist) - man kann also im Comic-Bereich in Halle 2 nur bei irgendwelchen, anonym-bleiben-wollenden "Händlern" obskure Ware, die sehr nach unlizensiertem Billichzeuch aus asiatischen Sweatshops aussieht (auch "Bootlegs" oder "Raubdrucke" genannt) erstehen. Original-Importe aus Japan hat niemand in nennenswertem Unfang anzubieten - stattdessen bekamen in den letzten beiden Jahren "Bubble Tea" und andere Instantbrause- & Zuckerwasser-Verkäufer immer mehr Raum eingeräumt…

Einen weiteren Reiz machten in den vergangenen Jahren die sorgfältig vorbereiteten und liebevoll präsentierten J-Fan-Veranstaltungen auf dieser Messe aus, wie der "Dojinshi-Markt", wo nichtkommerziellen, jungen Japan-inspirierten ZeichnerInnen die Möglichkeit geboten wird, eigene Zeichnungen, selbstgemachte Sticker, Button o.ä. zu verkaufen. Heute wurde diesem Vorsatz wohl ein erstes Ende gesetzt…





Die Leipziger Buchmesse war für viele Comic-Interessierte sowie alle Japan-begeisterten Anime-/Manga-Fans und Cosplayer einige Jahre lang ein Eldorado. Aber seit kurzem scheint man sich immer mehr in eine stromlinienförmige, gesichtslose Massenveranstaltung bewegen zu wollen, bei der nur noch Besucherrekorde und möglichst viel unbedarfte Medienpräsenz zählen. Schade!


…wahrscheinlich wären 1000 weitere Worte notwendig, aber wir belassen es hierbei…