Donnerstag, 21. November 2013

"DC ALL ACCESS": Batman Eternal, Fables, Batwoman, Mad und sage und schreibe 5 DC-TV- Serien


 In der aktuellen Ausgabe von DCs wöchentlicher News-Show "DC All Access" weiß DC Group Editor Mike Marts im Bezug auf das kürzlich veröffentlichte "Happy Batsgiving"- Teaser Motiv folgendes zu berichten:
 
"...readers should look at Commissioner Gordon. Really look at his body language, how his hands and arms are positioned. There may be some clue there to something crazy that happens in Batman Eternal..." (der neuen wöchentlichen BAT-Serie!)

Wer das Motiv nochmals etwas größer sehen will klickt z.B. HIER!


Weitere Themen in dieser Ausgabe:

ca. 0:40 Kurz-Interview mit Autor Bill Willingham zu FABLES
ca. 1:40 witziges Kurz-Interview mit Autor Marc Andreyko zu BATWOMAN -!!-
ca. 2:50 das neue MAD- Hardcover über Zeichner DAVE BERG ("Der Große Mad-Report")
              (übrigens auch bei uns erhältlich!)
ca. 3:50 Mike Marts (s.o.) über das BATMAN ETERNAL weekly...
ca. 4:25 DC Tausendsassa GEOFF JOHNS über die derzeit in Produktion (oder Pre-Production) befindlichen 5 TV- Serien, basierend auf DC UNIVERSE und VERTIGO Comic Book Serien
(Arrow, Flash, I Zombie, Constantine und Gotham).  Preacher findet dort noch keine Erwähnung, dafür ist die Ankündigung der geplanten TV-Serien-Umsetzung durch Studio "Sony" wohl noch zu frisch...

und zum Schluß gibt's noch ein Dankeschön an BATKID, den 5jährigen Gangsterjäger aus San Francisco...


 

emails von JULES… heute: "Shenzhen"

"Ecuador, Thailand und am Ende Vietnam."

Dazu muss man natürlich den richtigen Kontext setzen. Wir hatten uns vorher über die Berufe unserer eigenen Väter unterhalten: Chris' Vater war Fernfahrtenfahrer gewesen, der immer eine spannende Geschichte bei seiner Rückkehr zu erzählen hatte.

Meiner war Sonderschullehrer für die "sozial herausgeforderten Kinder".

Und Matthias' Vater war Mitarbeiter bei einer internationalen NGO und mitsamt Familie immer an den aktuellen Einsatzort gezogen: "Ecuador, Thailand und am Ende Vietnam."

Aha. Ok. Also entzündet hatte sich das Gespräch an dem Jammern unseres Chefs über das letzte Gespräch mit seinem kleinen Sohn:
- "Papa, was hast du heute gemacht?"
- "Emails geschrieben."
- "SCHON WIEDER?"
Irgendwie konnten wir unserem Chef hier nachfühlen. Wir sind ja alle in der IT-Branche und (natürlich nur aktuell) nicht sooo wirklich mit täglichen Heldentaten beschäftigt. Was man Sohnemann abends mit Stolz erzählen könnte. Dabei kann IT durchaus spannend sein! Informatik IST spannend!

Computerspiele zum Beispiel…
- "Oh, kleine Computerspiele habe ich als Jugendlicher auch geschrieben! Wir hatten da so einen kleinen Hersteller für Disketten im Nachbardorf und als Kaufanreiz war immer auf der ersten Diskette einer neuen Packung ein Spiel von mir drauf."
Super, Matthias. Danke, Matthias. Klappe, Matthias.

Halten wir also fest: Manche haben es einfach drauf ein erzählenswertes Leben zu führen.

Guy Delisle - Shenzen

Reprodukt
152 Seiten in schwarzweiß
Paperback | 25 x 16 cm
ISBN 9783938511077
18,00 Euro
In "Shenzhen" von Guy Delisle schildert dieser einen Gastbesuch auf der dunklen Seite des aufregenden Comic-Artist-Daseins. Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Es handelt sich nicht um die Stufe von dunkler Seite, die viele tote Baby-Padawans beinhaltet. Es ist nicht so dramatisch. Aber als Jugendlicher hatte man seinerzeit seine wohlgepflegten Illusionen was ein Comic-Texter-Zeichner-Story-Genie so macht. Comics machen immens Spaß - also muss die Comic Herstellung doch auch immens Spaß machen!

Was Delisle als individueller, erfolgreicher, kanadischer Künstler schildert, ist ein dreimonatiger Auftrag als künstlerischer Leiter für ein Studio in China (Shenzhen). Sollte einen eigentlich nicht wundern. Sehr, sehr viel Spielzeug ist mittlerweile "made in china". Sehr viel Elektronik. Sogar Erdbeeren für deutsche Grundschul-Kantinen und Kindergärten sind "made in china". Warum nicht auch Animationsfilme.

Und ist es für die Leute dort auch so ein alter Kindheitstraum an bunten, bewegten Bildern zu arbeiten? Nicht unbedingt. Was Delisle hier schildert ist Fließband. Sehr, sehr freudloses, langweiliges Fließband.

Nun gut, es mag ja sein, dass zu jedem großartigen Werk auch "eine-Menge-nicht-so-spannender-Schrubbkram" gehört. (Und die Leute, die seinerzeit die Steine für die Pyramiden kloppten hatten auch keine wirkliche künstlerische Freiheit.)

Aber Shenzhen ist wohl eine Stadt ohne Cafés, Universität, Konzerthalle - Sehenswürdigkeiten. Dabei zwingt sich Delisle wirklich einzutauchen. Er spricht zwar selbst kein Chinesisch, geht aber ohne Dolmetscher essen, einkaufen, zur Bank, zum Zahnarzt (ok letzteres MIT Dolmetscher) und gibt dem Leser einen sehr nahen Einblick in seine drei Monate in Shenzhen. Ein sehr, sehr langweiliges Leben. Aber erzählenswert geschrieben.

Er ist allerdings auch so fair seinen Kurzbesuch in Kanton zu schildern: Eine quirlige Stadt mit Cafés, Sehenswürdigkeiten, interessanten Menschen, Leben! Hätte ihn das Studio nach Kanton geschickt - anstelle von Shenzhen - es wäre ein anderes Buch geworden. Aufregender! Spannender! All unsere Bilder im Kopfkino bestätigend!

Aber es wäre kein so realistisches Buch geworden: Darüber wie Teile Chinas sind, seit 1949 Mao Zedong die Volksrepublik China proklamierte, 1966 die Kulturrevolution, 1976 deren Ende und dann die sozialistische Marktwirtschaft begann. Wird Europa & Kanada bald obsolet, da es doch furchtbar viele fleißige Chinesen gibt? Naja, die Erfahrungen Delisles sprechen da nicht so für. Werden wir dann unseren 1-A-Ex-Kolonialisten-prima-erste-Welt-Status ewig behalten? Wohl kaum, Delisle schildert eine Welt im Umbruch, die dabei ist sich zu finden. In Shenzhen vielleicht etwas langsamer, phlegmatischer und langweiliger. Aber eine Bewegung ist da.

Fazit: Sehr lesenswertes Buch.
JULES