Die Autorinnen sind strahlende Pionierinnen. Umso dunkler sind dafür die Geschichten, die sie uns erzählen. ARTE Tracks trifft die weiblichen Aushängeschilder der neunten Kunst!
Zwar hat sich die internationale Comicszene in den letzten Jahren stetig entwickelt. Dennoch: Die Bestseller kommen hauptsächlich von Männern. Erbe einer langen, männlich geprägten Comic-Tradition.
Rutu Modan: "The mainstream comics were mostly boys comics. As I was young I wasn't interested in comics because I wasn't interested in super heroes and fantasy."
Geneviève Castrée aus Kanada, Rutu Modan aus Israel und die Französin Peggy Adam befassen sich in ihren aktuellen Büchern mit ganz realen und dafür umso düsteren Themen.
In ihrem Comic Luchadoras erzählt Peggy Adams von der grausamen Mordserie an Frauen in der mexikanischen Ciudad Juàrez. Obwohl der Comic strikt in schwarz-weiß gehalten ist, gibt es keine klaren Kategorien des Guten oder Bösen, des Falsch oder Richtig.
Frei von Schuldzuweisungen und Selbstmitleid bleibt das autobiografische Werk von Geneviève Castrée, das von ihrer schwierigen Kindheit erzählt, von emotionaler Kälte und Vernachlässigung: Ausgeliefert.
Einen möglichst lebensechten Erzählstil hat Rutu Modan für ihr Buch Das Erbe angestrebt. Sie ließ die gesamte Story von Schauspielern nachahmen und fotografierte die einzelnen Szenen ab. Das Ergebnis überzeugt. In der generationsübergreifende Geschichte über Familie, Liebe und das Warschauer Ghetto sind ihre Figuren immens ausdrucksstark – trotz eines reduzierten Stils.
Doch obwohl ihre Bücher internationales Ansehen und Auszeichnungen genießen: leben können die Künstlerinnen kaum von ihrer Zunft.
Geneviève Castrée: "It would be really great if one day more comic-book-artist could earn a better living. But when I started drawing comics I was really young and I just knew that I was gonna be poor."
ARTE Tracks - 22./23.11.2013
Danke an den Mediacontainer für die Archivierung auf YouTube!