American Kokolores

GRANT MORRISON im Interview
mit der "Los Angeles Times"

...und es ist ein recht langes, ausführliches und daher zweiteiliges Interview mit dem Mastermind hinter Titeln wie "Batman & Robin", "Return Of Bruce Wayne", "Final Crisis" und dem demnächst startenden Ongoing-Titel "BATMAN INC."

Teil 1 des L.A. TIMES- Interviews gibt's HIER, Teil 2 HIER!

So erfährt man unter anderem, das Morrison sich durchaus vorstellen kann einen "Comedy Batman" (wie etwa in der 60er Jahre TV-Serie) oder aber auch einen "Gay Batman" (ähnlich den im Web kursierenden "Slash"-Stories) zu schreiben.

"Es würde funktionieren," so der Autor im Interview.

Außerdem geht's ausführlich um die Rückkehr des "gelben Ovals" auf Batmans Kampfanzug, Batmans Kollegen "Superman" und Morrisons andere Pläne.

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Marvels DAREDEVIL mit # 512 eingestellt

Panik und Entsetzen unter Fans des "Old Hornhead" (wie DAREDEVIL liebevoll von seinen Fans bezeichnet wird) : Lt. aktueller "Previews"-Katalog Inhaltsangabe, beendet Marvel die DAREDEVIL Serie mit dem Finale des "SHADOWLAND" Events (der sich sowohl durch die "Daredevil"-Serie, wie auch durch mehrere spezielle Mini-Serien und Oneshots zieht).

Aber es gibt Hoffnung: Für Dezember kündigt der Verlag bereits ein "MAN WITHOUT FEAR" # 1 an (allerdings, wie bei derartigen "Hero Resurrections" üblich, selbstverständlich mit jemand anderem im Kostüm des Helden... "Matt Murdock" soll wohl nicht mehr "Daredevil" spielen (zumindest bis zum nächsten Kinofilm).

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1 3 3 + 1 5 = ???
MARVEL nummeriert ULTIMATE SPIDEY "neu"!

Das selbsternannte "Haus Der Ideen" nummeriert (wieder einmal) eine seiner Serien "neu"; das aktuelle Opfer ist diesmal "ULTIMATE COMICS: SPIDER-MAN", auf dessen 15. Ausgabe (Oktober) im November die 150. folgen wird!

Interessant: "ULTIMATE SPIDER-MAN" wurde vor einem Jahr von Marvel eingestellt (mit Heft 133), um die Serie anschließend mit einer neuen #1 als "ULTIMATE COMICS: SPIDER-MAN" neu zu starten.

Wir rechnen kurz nach:
133 (alte Serie) + 15 ("neue" Serie) = 148 Ausgaben insgesamt.
Was Marvel als "neu- bzw. re- nummerierte" # 150 anpreist, müßte also eigentlich die # 149 tragen... (Es sei denn Marvel "zählt" "Ultimate Spidey: Requiem" mit, mit dem "USM" beendet wurde... das waren aber ZWEI "Abschlußhefte - dann müßte die korrekte "neue" Nummerierung aber # 151 lauten...)

Derartig merkwürdige "Zahlenspiele" haben bei Marvel inzwischen "Tradition":
So verrechnete man sich schon vor geraumer Zeit bei der hin- und hernummeriererei des "HULK", feierte nach 6 Jahren das "5 jährige Jubiläum" des "Marvel Knight" Imprints usw.

Kopfrechnen muß man als Marvel- Redakteur offensichtlich nicht beherrschen.
...als Marvel-Sammler dagegen ist es inzwischen Pflicht-Programm gut im Mathematik-Unterricht aufgepaßt zu haben!

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PETER DAVID schreibt "TRON"

...und zwar die "offizielle Comic-Adaption" des ersten Kinofilms (von 1982). Wir sind schon extrem gespannt! Erscheinen wird das Ganze (gemeinsam mit anderen TRON Comic-Projekten) bei Disneys Comic-Imprint MARVEL

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THE FIGHT FOR "SUPERMAN" CONTINUES
...und das neueste vom nicht enden wollenden "Kampf" um die Rechte an der Figur "Superman":
Es ist inzwischen für Fans kaum noch nachvollziehbar, WER da WEN WESHALB vor Gericht zitiert. Aktuelle Berichte hierzu findet man z.Zt. in der "New York Times", im Branchenblatt "Variety" oder auch der Entertainment-Newssite "IGN".

Marc Toberoff, Anwalt mit "merkwürdigen" Ruf (der die Interessen der Siegel & Shuster Erben vertritt, Leuten die -nebenbei bemerkt nichts mit der Erschaffung der "Superman"- Figur zu tun hatten! ) wird derzeit von Warner Brothers verklagt. Angeblich würden an ihn fast die Hälfte der Rechte fallen, falls Warner diese 2013 verlieren sollte. Den "Rest" (jeweils etwa 25% der Rechte) dürften sich die Siegel- / Shuster Erben teilen.

Toberoff hatte ähnliches bereits bei anderen Verlagen (z.B. Marvel) versucht.

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BATWOMAN ab November!

Die von den Mainstream-Medien als "erste offen schwule (gay) / lesbische Super-Heldin" bezeichnete BATWOMAN erhält nach ihrem Gastspiel in DETECTIVE COMICS endlich eine eigene Heftchen-Serie.

Im November erscheint zunächst eine BATWOMAN # 0 (siehe Abb.) , nach einer Pause geht's dann ab Februar 2011 monatlich mit der # 1 weiter.
Alle Details (Zeichner, Autoren usw.) erfährt man auf DCs eigenen BLOG!

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Ari Folman - Waltz With Bashir [Atrium] ... Historische Traumata und traumatische Historie.

Ari Folmans subjektive Studie über den Bürgerkrieg im Libanon hatte in seiner Filmfassung bereits für Furore gesorgt und ein hohes Maß an Aufmerksamkeit auf ein bis heute teilweise ungeklärtes historisches Ereignis gelenkt.

Die psychologisch glaubwürdige Annäherung an die eigenen Kriegserfahrungen und die damit verbundenen inneren Konflikte überzeugten durch ihre eigenständige Form und erlaubten einen raffinierten Zugriff auf ein hochsensibles Thema. Folman parallelisierte die Suche nach historischer Wahrheit und individueller Deutung der Ereignisse und erreichte eine Dichte, die mich staunen ließ.

Insbesondere der Kniff am Ende des Films, als er die Distanzierungstechnik der Comicdarstellung unterbrach, um reale Aufnahmen des Massakers in den Flüchtlingscamps Sabra und Shatila einzuspielen, machte die Wucht seiner Arbeit deutlich.

Möglicherweise hat er sich als Geburtshelfer einer neuen Form der historischen Darstellung erwiesen, als er die Form eines dokumentarisches Umrunden verborgener Strukturen mit den Mitteln des Comics wählte um seine Absicht zu illustrieren.

Im Regelfall folgt die Filmfassung der Veröffentlichung des Comics, in diesem Fall war der Weg ein anderer. Und so waren die Macher der Comicadaption mit dem Problem konfrontiert, die hochdynamische Bewegtbildfassung in eine statischere Form zu überführen. Eine Herausforderung, die meines Erachtens mit Bravour gelöst wurde, ohne das zugrunde liegende Werk zu beschädigen.

Möglicherweise ist die gedruckte Form dieser Aufklärungsarbeit sogar nochmals heimtückischer, weil während der Lektüre vor dem inneren Augen starke, assoziative Bilder beschworen werden, die der Film natürlich durch seine Gestaltung und Geschwindigkeit vorweg nimmt und/oder steuert.

Natürlich kann man einwenden, dass die psychedelischen Zwischeneinblendungen des Films eine Lebendigkeit besitzen, welche der Comic nur unzureichend darstellen kann, aber akzeptiert man diesen Makel der medialen Form, bleibt auch hier eine Wucht bestehen, die nicht kalt lässt.

Man muss sich während der Lektüre des Comics immer wieder vor Auge führen, dass es sich bei Waltz with Bashir in erster Linie um einen Dokumentarfilm handelt, der unbequeme Fragen über die Verdrängungsdynamiken von Gesellschaften (und der eigenen Psyche) aufwirft. Der Weg zur Offenlegung des verdrängten, traumatischen Erlebnisses wird schonungslos skizziert.

Auslöser der Suche nach den Taten der Vergangenheit ist ein Freund des Autors, welcher ihn mit seinen immer wiederkehrenden Alpträumen konfrontiert, dieser Impuls löst eine Kette von Überlegungen bei Folman aus - er wird sich über die eigenen geschwärzten Erinnerungen bewusst und beginnt seine Recherche.

In der Comicfassung, welche jetzt seit einigen Monaten auch in der deutschen Übersetzung vorliegt, wird der Umfang des Filmes natürlich verknappt, aber die Intention bleibt erhalten. Auf 121 Seiten beweist der künstlerische Leiter der animierten Dokumentation David Polonsky, dass beide Formate (Film & Comic) die erwünschten Gefühle der Beklemmung transportieren können. Auch die Comicfassung ist unbequem und erzeugt Reibung.

Die schockierende fehlende Aufarbeitung des Massakers gewährte der Näherung auch ihre unbeschreibliche und seltene Dynamik. Folman wandert an den selbstauferlegten (und stellenweise politisch gewollten) Tabus und Denkverboten entlang und macht durch unbequeme Fragen Widersprüchlichkeiten und Verschwiegenheiten sichtbar und glücklicherweise ist er auch bereit alte Wunden zu öffnen.

Je tiefer man in das subtile Textbildgeflecht eintaucht, umso näher kommt man dem unbestimmten Gefühl einer unausgesprochenen Augenzeugenschaft. Dieses Unbehagen trägt die gesamte Spannung des Entwurfs, lässt den Leser/Zuschauer nicht unberührt und erzeugt eine verstörende Unbestimmtheit, welche erst am Ende des Films/Comics durch den erschreckenden Einsatz einer medialen Mischform - Dokumentarfotografie und Comicstrich - aufgelöst wird. Ich hoffe, dass diese Form des historischen Comics noch viele Nachahmer finden wird, denn ihr aufklärerisches Potential ist offensichtlich.

Egal ob ihr nun die Film- oder die Comicfassung kennen lernen wollt, ihr werdet bei beiden Medien einen Kloß spüren, denn die Realitäten dieses Kriegs werden sich nicht durch ein erfreuliches Happy End oder ein friedliches Ende für alle Beteiligten in Wohlgefallen auflösen, es wird den Opfern gedacht. Sicherlich kein Stoff für einen vergnüglich-leichten Fernsehabend oder eine sonnige Lektüre für zwischen durch - aber wichtig ist Waltz with Bashir allemal - und daher bekommt er auch die Flaneurempfehlung.

Erwerbbar ist der aufklärerische Comic in beiden Filialen für 22 Euro (deutsche, gebundene Fassung) oder 17,95 Euro für das englischsprachige Softcover.

Berlinerisches aus England

Der Londoner Verlag Blank Slate Books (der zuvor schon zwei Bände von Mawil (Sparky O'Hare - Master Electrician und We Can Still Be Friends) veröffentlicht hat, bringt nun einen weiteren Berlin-spezifischen Titel:

Berlin and that von Oliver East ist der abschliessende Band einer Reisetrilogie: Konzept der Reihe sind ausgedehnte Wanderungen auf Bahnlinien oder an ihnen entlang, die den Autor in diesem Fall von Berlin bis an die polnische Grenzen führten.

Seine Eindrücke und Gedanken verarbeitet Oliver East in Beobachtungen und Assoziationen, die er in Comicform festhält - und auch auf seinem Blog und Flickr (Foto rechts: Bersarinplatz 3) veröffentlicht.

Berlin and That
ISBN 9781906653071
Hardcover - 168 Seiten in Farbe
19,95 €

Oli has a unique art style, as he came to comics from fine art and without knowing the conventions of comics has created his own language. At times difficult but always memorable these are comics stretching the enevelope of the artform.

In this volume Oli traverses Berlin and makes for the Polish border, armed with no German and a dodgy cut-up map. Adventures ensue. The book has contributions by 58 other artists and friends – some well known – Guy Garvey of Elbow – and some guys Oli knows from down the pub.

Proper Go Well High
ISBN 9781906653026
Hardcover – 172 Seiten in Farbe
19,95 €

The second book by Manchester comic artist Oliver East sees Oliver further adventuring out on walks from Manchester until he reaches Liverpool, recording the many things that pass us by in everyday life. Part travel book, part diary, Oliver manages tocapture both the beauty and problems of this part of the country whilst passing some social and political comment as he goes.

Trains are Mint
ISBN 9781906653002
Hardcover – 122 Seiten in Farbe
17,95 €

This is the first large collection of Oliver East's work, essentially a diary of walks along the train tracks between Manchester and Blackpool in the northwest of England.