„Penner“ von Christopher Burgholz
Darin schildert der Zeichner in einfachen aber eindrücklichen Bildern einige Tage im Leben des obdachlosen Walter.
Wir begleiten ihn ganz beiläufig wie er sich Essen oder eine Übernachtung organisiert, Schnaps, um es auf der Strasse auszuhalten oder einen Arzt, um seine angegriffene Bauchspeicheldrüse zu behandeln.
Bulgholzs kräftiger Zeichenstil arbeitet mit nuancierten Graustufen und dezentem rosa Schmuckfarbeneneisatz. Er abstrahiert so weit, dass die Stadtkulisse jede deutsche Grossstadt abbildet, präzisiert die Charaktere aber so stark, dass sie ein Gesicht, eine Geschichte und Würde erhalten.
An keiner Stelle ist er gefühlsduselig, trotz des Schicksals, das Walter übel mitgespielt hat.
Christopher Burgholz hat mit seinem Buch 2013 den „gramic“ award gewonnen.
Obwohl das Büchlein eine Graphic Novel sein soll und weil der Zeichenstil nicht aussieht als hätte da wieder „jemand bei Anke Feuchtenberger gelernt, wie Anke Feuchtenberger zu zeichnen“ (Zitat nach Peter Lau, Comic-Report 2014) habe ich es mit Freude gelesen und möchte es jedem ans Herz legen!
Mit 60 Seiten und einem Preis von € 14,- ist die A5-grosse Broschüre aus dem ambitionierten Berliner JaJa-Verlag ihr Geld allemal Wert, obwohl man „Penner“ zugegebener Massen schnell durchgelesen hat…
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Und wo wir grade beim JaJa-Verlag sind:
Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal so gelacht habe wie bei "Nettmann: Mangold"!
Das winzformatige Heftchen mit dem handgemalten (!) Cover ist jeden Cent seiner 6 Euro wert!
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