“Trapped in a world he never made!”
Howard the Duck erlebte seinen Erst-Auftritt 1973 innerhalb einer "Man-Thing" Story ("Man-Thing" war Marvel's dreisste Kopie von DCs "Swamp Thing"). Die Story stammte vom Autoren-/Zeichner-Team Steve Gerber und Val Mayerik.
Sehr schnell erhielt der Zigarre-rauchende Erpel seine eigene Heft-Serie (die erneut von Gerber getextet wurde; als Zeichner wählte man Gene Colan). Die Serie entwickelte sich in den 70er Jahren recht flott zum Sleeper-Hit, nicht nur wegen des schrägen Humors der Geschichten, sondern wohl auch weil regelmäßige Gastauftritte anderer Marvel -Stars ("Spider-Man", Rockband "Kiss") und auch Parodien (z.B. auf "Star Wars" oder "Iron Man") dazu gehörten.
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Schließlich drohte Disney Marvel mit einer Klage vor Gericht; Disney sah in Marvels "Howard" eine Kopie ihres "Donald". Schlußendlich einigte man sich auf einen Kompromiss, der darin bestand, das sich Marvel verpflichtete "Howards" Optik zu überarbeiten: So mußte z.B. Howard künftig stets Hosen -!- tragen (während sein entfernter Verwandter aus Entenhausen obszönerweise unten-rum nackig läuft).
Die von Gerber getextete Heftchen-Reihe las sich im Grunde genommen wie eine experimentelle Satire- Comic-Reihe - mit dem Erpel "Howard" und seiner Busenfreundin "Beverly Switzler" in den Hauptrollen.
In einer der Storylines kandidierte Howard gar um den Job als Präsident der USA (okay, so richtig neu war auch das nicht, denn selbst MAD- Aushängeschild "Alfred E. Neumann" kandidierte in den "MAD Magazines" im Laufe der Jahrzehnte mehrfach für diesen Posten ;)
Tatsächlich sollen zu den US-Wahlen anno 1976 mehrere tausend Wahlzettel abgegeben worden sein, auf denen Bürger Howard's Namen kritzelten...
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In den 80er Jahren produzierten die Universal Studios schließlich den ersten Marvel-Kinofilm überhaupt (wenn man die 40er Jahre "Captain America" -Serials außer acht läßt): eine filmische "Real"- Adaption von "Howard The Duck" mit Schauspielern. Dem Marvel-Verlag wäre zwar eine Zeichentrick-Version lieber gewesen, aber die mit Universal abgeschlossenen Verträge gestatteten Marvel hier kein Mitsprache-Recht.
Jedi-Meister George Lucas schuldete Universal noch einen Gefallen (eine längere, andere Story für ein andermal...), und willigte schließlich aus "goodwill" ein, auf Werbematerialien zum Film als "Producer" genannt zu werden (obwohl er mit dem tatsächlichen Film nicht all-zu-viel zu schaffen hatte!).
Im Kino war "Howard The Duck" (dt. "Howard - Ein tierischer Held") 1986 weltweit ein Flop! Dem Film fehlte leider der anarchische Witz der frühen Howard- Comic- Stories. Nichtsdestotrotz entwickelte sich dieser Film im Laufe der Jahrzehnte zum Kult- Streifen (den VHS-, DVD- und blu-ray- Veröffentlichungen sei Dank!). Die einen Comic-Fans lieben diesen Film... die anderen hassen ihn.
...und nun sieht's ja ganz so aus, als würde "Howard" uns bald wieder ein tierisch- filmisches Vergnügen bereiten.