Sonntag, 1. März 2015

Winterjules: "Kalimbo"

Wie treibt man einem in Ehren ergrauten Heavy-Metal-Veteranen die Schamesröte ins Gesicht?
Richtig - indem sein kleiner Sohn [standesgemäß in Schwarz gekleidet] an der Supermarkt-Kasse lautstark "Helene Fischer" singt! Atemlos! Jaja, die Fußball-WM. Wir waren auch da.

Es gibt so diese Momente, wo wir rebellisch cool forever young sein wollen - und dann gnadenlos an dem tatsächlich young Nachwuchs scheitern. Shit happens. Unvergessen auch der Kollege, der die oben genannte Episode damit kommentierte so etwas würde ihm nieeeee passieren: ER höre mit seinem Sohn "Rrrrrramstein"! Lautstark! Im Wohnzimmer! Was die Kindsmutter [seine Wortwahl & die beiden leben nicht zusammen] davon hält ist leider unbekannt.

Aber man muss gar nicht so extrem sein. Es gibt durchaus kulturelle Dinge (Comics) die Kinder lieben, die aber weder schmerzen, weil sie kitschig doof sind [Hallo Prinzessin Lilifee], noch das Kind direkt auf seinen späteren Berufsweg als späteren Auftragskiller und Automechaniker vorbereiten [Hallo EgoShooter und Hallo Transformers].

So ein schöner Comic ist "Kalimbo".

Kalimbo - Band 1: Mata-Mata
Didier Crisse | Fred Besson
Hardcover | DIN A4 | 56 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren

Also mein Sohn liebt dieses Buch sehr: Aus seiner Sicht klasse Zeichnungen, satt Action und gute Witze.

Inhalt war auch sehr akzeptabel: Alter Sack [Elefant] will sich auf sein Altenteil [Elefantenfriedhof] zurückziehen, kann aber nicht weil er einen jungen Vollidioten [JungZebra aka der Auserwählte] vor einer Dummheit [von Hyänen gefressen werden] bewahren muss. Flankiert wird er dabei von einem alternden Playboy [Löwen], niedlich-doofen Tussis [Straußen] - gegen einen zwielichtigen Stalker [Geparden] und einen psychopathischen Manager [AltZebra]. Das erste Kapitel endet damit, dass der Playboy und der Stalker sich verbünden, um den psychopathischen Manager seiner gerechten Strafe [auffressen] zuzuführen.

Kann man prima vorlesen und alle amüsieren sich!
Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Viele Grüße,
Jules