Schwupps, schon ist er da, der dritte Band in meinem Übersetzungsreigen. Nach Kindercomic und Steampunkfantasy jetzt also ein Western. Eigentlich so gar nicht mein Genre. Aber bei diesem so grundcoolen Ladies-Ding konnte ich einfach nicht widerstehen.
(c) Splitter
Die Geschichte beginnt mit einem Käfig, in dem ein schwarzes Mädchen steckt – Abigail. Sie ist auf der Flucht. Als sie in einem Wald von Coyoten angefallen wird, kommt ihr eine weiße Frau zu Hilfe, die die hungrigen Tiere mit einem Schuss aus ihrem Gewehr vertreibt. Doch wie man den Käfig aufbekommt, weiß sie auch nicht. Enter: Chumani.
Die Indigene ist ihr gefolgt, weil Kathleen ihren Bruder erschossen hat. Aus Mitleid mit Aby legt Chumani ihre Rachepläne erst mal auf Eis. Ggemeinsam finden die Frauen schnell etwas zu essen und zu trinken für das ausgezehrte Kind. Im Laufe der Geschichte gesellt sich noch Daisy McCormick, eine handfeste, pensionierte Lehrerin zu der Gruppe und Cassie Coltrane. Letztere ist mit der Kasse ihrer Bordell-Chefin durchgebrannt.
Also ein buntestgemischter Haufen – das Puma-Junge nicht zu vergessen, dessen Geschlecht noch unklar ist. (Mein Tipp: Es entpuppt sich in Band 2 als Weibchen. ;-)) Und obwohl nur einige der Damen eine Waffe haben, sind sie alle durchaus wehrhaft, wenn Not am Mann, ähh... Ihr wisst schon... ist. Das geht von Pfeil und Bogen über Kochtöpfe, Besen, Kronleuchter, ... selbst eine Stricknadel hat im fulminanten, sich über zehn Seiten erstreckenden Finale, ihren großen Auftritt. Aua.
Zum Schluss finden sich die Köpfe aller fünf auf WANTED-Postern. Das Ende des Bandes ist also nur eine Verschnaufspause – wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht. Also, ich bin es! Auch wenn mir manche der bewaffneten Auseinandersetzungen etwas zu krass sind, sind mir die Figuren und die hinter der Geschichte steckende Idee ans Herz gewachsen.
Für die fünf SEHR verschiedenen Damen voneinander abweichende Sprechweisen zu finden, war eine duffte Herausforderung, der ich mich begeistert gestellt habe. Auch beim Soundword-Feuerwerk, das im Hintergrund der Bilder abfackelt, war ich kreativ. Leider sind die meisten meiner Vorschläge aber nicht durchgegangen – da sind Änderungen dann doch zu aufwändig, weil mit einem Eingriff in die Grafik verbunden. Frau kann halt nicht alles haben.